Nach fast neun Monaten Unterbrechung wegen der Corona-Pandemie rollt in der Bayernliga Nord endlich wieder der Ball. Bereits am kommenden Freitag, 23. Juli, 19 Uhr, stehen die ersten beiden Partien der neuen Saison 2021/2022 auf dem Programm. Aufsteiger 1. SC Feucht, der nach vier Jahren Abstinenz erstmals wieder in der Nord-Staffel der Bayernliga Nord an den Start geht, empfängt die DJK Don Bosco Bamberg. Zeitgleich ist der Würzburger FV in seiner Begegnung vom 1. Spieltag bei der DJK Ammerthal zu Gast.
Nur einen Tag später steht bereits das erste Top-Spiel auf dem Programm. Die DJK Vilzing, die den Aufstieg in der abgelaufenen Saison als Vize-Meister hinter dem SC Eltersdorf nur ganz knapp verpasst hatte, startet beim Tabellenvierten der letzten Spielzeit, dem TSV Großbardorf, einen weiteren Anlauf, um den Aufstieg in die Regionalliga Bayern zu realisieren.
Meisterschaftsaspirant DJK Vilzing präsentiert sich vor dem Saisonstart schon in einer sehr guten Verfassung. Alle vier Testspiele im Rahmen der Vorbereitung entschied die DJK bei einem Torverhältnis von 20:3 für sich. In Bestform präsentierte sich vor allem Andreas Jünger, der allein beim 5:2 beim SV Donaustauf aus der Süd-Staffel viermal traf. "Die Jungs haben einen richtig guten Job gemacht. Ich bin sehr zufrieden mit den gezeigten Leistungen aller Akteure", sagte der neue Trainer Josef "Beppo" Eibl. Auch in der Qualifikation für den Toto-Pokal gab sich die DJK Vilzing keine Blöße, gewann bei der SpVgg Ruhmannsfelden 3:0 (1:0). Die Tore gingen auf das Konto von Tobias Kordick und Ex-Profi Jim-Patrick Müller (2).
Komljenovic trainiert Neuling SV Vatan Spor Aschaffenburg
Sein Comeback in der Bayernliga Nord gibt der ASV Neumarkt. Der von Jürgen Schmid trainierte ASV war 2019 abgestiegen und spielte sich in der über zwei Jahre andauernden Corona-Spielzeit als Landesliga-Meister wieder zurück in die 5. Liga.
Vor seinem Debüt in der Bayernliga steht im Gegensatz zu den weiteren Aufsteigern 1. SC Feucht und ASV Neumarkt der SV Vatan Spor Aschaffenburg. Der Klub an der Grenze zu Hessen, der im Jahr 1995 aus dem Zusammenschluss der beiden Vereine SV Türk Gücü (gegründet 1975) und FSV Türk Birlik (gegründet 1981) entstanden war, schaffte erstmals den Sprung in die Bayernliga. Neuer Trainer in Aschaffenburg ist mit Slobodan Komljenovic (früher unter anderem Eintracht Frankfurt, MSV Duisburg, 1. FC Kaiserslautern und TSV 1860 München) ein ehemaliger Bundesliga-Profi und Nationalspieler von Serbien. Seinen Einstand gibt er am Samstag, 16 Uhr, beim TSV Abtswind.
Erlangens Trainer Shqipran Skeraj bereits seit 2016 im Amt
Zu dem einen oder anderen weiteren Debüt an den Seitenlinien kommt es auch bei anderen Nord-Bayernligisten. Das gilt allerdings nicht für den ATSV Erlangen, bei dem nach wie vor Shqipran Skeraj das sportliche Sagen hat. Bereits seit 2016 ist der 35-jährige Kosovare für die erste Mannschaft des ATSV verantwortlich. Beim Aufsteiger 1. SC Feucht steht Trainer Florian Schlicker seit 2018 unter Vertrag. Der 40-jährige A-Lizenz-Inhaber, der während seiner aktiven Zeit in der Jugendabteilung des 1. FC Nürnberg ausgebildet worden war, durfte sich nach dem zweiten Platz seiner ersten Saison nun als Landesliga-Meister über den Sprung in die Bayernliga Nord freuen.
Einen alten Bekannten darf die SpVgg Bayern Hof wieder begrüßen. Ab sofort trägt Tomas Petracek erneut das schwarz-gelbe Trikot. Bereits in der Saison 2017/2018 war der 27-jährige Mittelstürmer für die Hofer im Einsatz. Durch seine Stationen beim Berliner AK, beim Bischofswerdaer FV 08 und bei der BSG Chemie Leipzig in der Regionalliga Nordost bringt er die Erfahrung von 56 Viertliga-Einsätzen mit zurück nach Hof. Zum Saisonstart geht es am Samstag, 15 Uhr, gegen den Liga-Rückkehrer ASV Neumarkt.
Ab sofort fünf Wechsel erlaubt - Ein direkter Absteiger
Wichtige Neuerung: Ab sofort sind - analog zum Spielbetrieb in den Profiligen - auch in den Spielen der Bayernliga dauerhaft bis zu fünf statt zuvor drei Wechsel pro Team erlaubt. "In Zeiten der Corona-Pandemie hatten wir diese Regelung ganz bewusst zunächst temporär eingeführt, um bei gedrängten Spielplänen und kürzeren Vorbereitungszeiten für Entlastung zu sorgen. Dies hat sich in der Praxis absolut bewährt. Die Vereine - so waren die eindeutigen Rückmeldungen - haben diese Neuerung als sehr praktikabel empfunden und entsprechend positiv bewertet. Nicht zuletzt auch aus Gesundheitsaspekten hat der Vorstand beschlossen, die Regelung jetzt auch ganz offiziell einzuführen“, sagt BFV-Schatzmeister Jürgen Faltenbacher, der im Präsidium für den Spielbetrieb in Bayern verantwortlich ist.
Auch die Auf- und Abstiegsregelung wurde vom Bayerischen Fußball-Verband (BFV) festgelegt: Demnach steigt auch nach dieser Saison der Meister der Bayernliga Nord in die Regionalliga Bayern auf. Der Zweitplatzierte kämpft in der Aufstiegsrelegation mit dem Vize-Meister der Süd-Staffel sowie mit den beiden Klubs aus der Regionalliga Bayern auf den Tabellenplätzen 16 und 17 um weitere Regionalliga-Startplätze. Im besten Fall werden dort so viele Startplätze ausgespielt, dass möglichst sowohl in der Regionalliga, als auch in den beiden Bayernligen für die folgende Saison 2022/2023 die Optimal-Zahl von 18 Vereinen erreicht wird.
Im Kampf gegen den Abstieg muss in der Bayernliga Nord mindestens ein Verein in den sauren Apfel beißen. Das Schlusslicht steigt direkt in die Landesliga ab. Im Süden (insgesamt 19 Vereine) erwischt es dagegen die beiden Tabellenletzten. Geplant ist, dass zusätzlich zu den insgesamt drei festen Absteigern aus den beiden Bayernligen insgesamt sieben weitere Mannschaften - jeweils die Teams auf den Plätzen 15 bis 17 beider Staffeln sowie die nach dem Punktequotienten schlechtere Mannschaft, die Rang 14 belegt - an die Abstiegsrelegation teilnehmen werden. Diese sieben Klubs kämpfen dann mit den fünf Zweitplatzierten aus den Landesligen um weitere Startplätze in den Bayernliga-Staffeln. Auch hier sollen nach Abschluss der Spielzeit beide Staffeln im besten Fall 18 Mannschaften in die nächste Saison starten.
Die 18 Klubs der Bayernliga Nord in der Saison 2021/2002: 1. FC Sand, 1. SC Feucht, ASV Cham, ASV Neumarkt, ATSV Erlangen, DJK Ammerthal, DJK Don Bosco Bamberg, DJK Gebenbach, DJK Vilzing, FC Eintracht Bamberg, SV Seligenporten, SV Vatan Spor Aschaffenburg, SpVgg Ansbach, SpVgg Bayern Hof, TSV Abtswind, TSV Großbardorf, TSV Karlburg, Würzburger FV.
BFV/mspw
Pl. | Verein | Sp. | G | U | V | Torv. | Tordiff. | Pkt. |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1. | DJK Vilzing | 34 | 26 | 3 | 5 | 89:26 | 63 | 81 |
2. | SpVgg Ansbach | 34 | 26 | 3 | 5 | 89:32 | 57 | 81 |
3. | ATSV Erlangen | 34 | 23 | 3 | 8 | 77:40 | 37 | 72 |
4. | FC Eintracht Bamberg 1 | 34 | 21 | 5 | 8 | 82:35 | 47 | 68 |
5. | ASV Neumarkt | 34 | 19 | 4 | 11 | 70:51 | 19 | 61 |
6. | DJK Don Bosco Bamberg | 34 | 17 | 5 | 12 | 68:59 | 9 | 56 |
7. | DJK Gebenbach | 34 | 15 | 7 | 12 | 74:63 | 11 | 52 |
8. | DJK Ammerthal | 34 | 16 | 4 | 14 | 69:71 | -2 | 52 |
9. | TSV Abtswind | 34 | 16 | 3 | 15 | 49:54 | -5 | 51 |
10. | 1. SC Feucht | 34 | 15 | 5 | 14 | 57:46 | 11 | 50 |
11. | TSV Großbardorf | 34 | 13 | 5 | 16 | 56:60 | -4 | 44 |
12. | SpVgg Bayern Hof | 34 | 11 | 6 | 17 | 55:69 | -14 | 39 |
13. | ASV Cham | 34 | 9 | 5 | 20 | 46:76 | -30 | 32 |
14. | Würzburger FV | 34 | 8 | 7 | 19 | 44:70 | -26 | 31 |
15. | SV Vatan Spor A'burg | 34 | 8 | 7 | 19 | 36:71 | -35 | 31 |
16. | TSV Karlburg | 34 | 6 | 12 | 16 | 24:55 | -31 | 30 |
17. | SV Seligenporten | 34 | 6 | 3 | 25 | 40:96 | -56 | 21 |
18. | 1. FC Sand | 34 | 5 | 5 | 24 | 30:81 | -51 | 20 |