Nach exakt 199 Tagen Corona-Pause rollt in der Regionalliga Bayern wieder der Ball. Der SV Viktoria Aschaffenburg, die SpVgg Oberfranken Bayreuth und der 1. FC Schweinfurt 05 spielen in den Playoffs der Regionalliga Bayern - präsentiert von der HypoVereinsbank - im Turniermodus mit Hin- und Rückspielen bis zum 5. Juni um die Teilnahme an den Aufstiegsspielen zur 3. Liga. Am Dienstag, 19 Uhr, steht die Auftaktpartie zwischen Schweinfurt und Bayreuth auf dem Programm. BFV.de sprach kurz vor dem Start mit den drei Trainern Jochen Seitz, Timo Rost und Tobias Strobl.
Die Playoffs der Regionalliga Bayern starten. Wie groß ist die Freude, dass endlich wieder gespielt wird?
Jochen Seitz (SV Viktoria Aschaffenburg): Wir freuen uns riesig auf die bevorstehenden Aufgaben. Auch die jüngste 1:3-Heimniederlage im Ligapokal gegen die SpVgg Bayreuth hat die Vorfreude bei uns nicht getrübt. Es ist ein anderer Wettbewerb mit einer neuen Chance auf einen Titel.
Timo Rost (SpVgg Oberfranken Bayreuth): Die Vorfreude ist durch unseren Einzug in das Ligapokal-Halbfinale sogar noch einmal gestiegen. Jetzt geht es Schlag auf Schlag weiter. Nach einer so langen Unterbrechung sind wir heiß auf die Begegnungen.
Tobias Strobl (1. FC Schweinfurt 05): Auch wir können es kaum erwarten, dass es endlich wieder losgeht.
Zum Auftakt empfängt der 1. FC Schweinfurt 05 am Dienstagabend die SpVgg Bayreuth. Viktoria Aschaffenburg muss zunächst zuschauen. Ist das eher ein Vor- oder ein Nachteil, Herr Seitz?
Seitz: Jeder weitere Trainingstag tut uns in dieser Phase gut. Wir hatten am Wochenende das erste Pflichtspiel nach mehr als sechs Monaten Unterbrechung. Da sind ein paar Tage mehr Regeneration nicht unwichtig.
Wie lief insgesamt die Vorbereitung auf die anstehenden Playoffs? Für Sie, Herr Seitz und Herr Rost, gab es ja bereits die Generalprobe im direkten Vergleich im Ligapokal!
Seitz: Das Ligapokalspiel gegen Bayreuth hat uns auf jeden Fall gezeigt, dass wir in der Lage sind, auf diesem Niveau mitzuhalten. Wir haben die Partie über weite Strecken offengehalten. Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Sie hat bis zum Schluss gekämpft und alles gegeben. Am Ende hat es einfach nicht ganz gereicht.
Rost: In der ersten Halbzeit haben wir gegen Aschaffenburg bewiesen, dass wir kämpferisch gut dagegenhalten können. Im zweiten Durchgang hat mich vor allem unsere spielerische Komponente überzeugt.
Strobl: Die Vorbereitung lief so, wie wir sie uns vorgestellt haben. Das Pokalspiel unserer Kontrahenten haben wir interessiert verfolgt. Wir haben aber keine neuen Erkenntnisse gewinnen können.
Wie schätzen Sie Ihre Chancen auf den Gesamtsieg in den Playoffs und damit auf Teilnahme an den Aufstiegsspielen zur 3. Liga ein?
Seitz: Die anderen beiden Klubs sind professioneller aufgestellt als wir. Daher sehe ich uns in der Außenseiterrolle. Das bedeutet aber nicht, dass wir uns kampflos ergeben. Wir wollen mit allen Mitteln versuchen, uns durchzusetzen.
Rost: Wir wissen, wo wir herkommen und wo wir noch vor einiger Zeit standen. Daher sind wir in der komfortablen "Alles-kann-nichts-muss"-Situation. Wir blicken den Playoffs entspannt entgegen und schauen, was am Ende für uns herausspringt.
Strobl: Wir fangen bei Null an. Dadurch haben alle Klubs die gleiche Chance, den Titel zu holen. Es wird ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen.
Wäre Ihr Verein denn für einen möglichen Aufstieg in die 3. Liga gerüstet?
Seitz: In unserem Umfeld hat sich in der Vergangenheit viel getan. Allerdings hätten wir in der 3. Liga ein kleineres Budget als viele andere Vereine. Für den Fall der Fälle werden wir aber einen Weg finden, um damit umzugehen.
Rost: Infrastrukturell haben wir uns in den vergangenen Wochen, Monaten und Jahren deutlich weiterentwickelt. Wir haben viele Kleinigkeiten in Gang gesetzt, die uns einen großen Schritt nach vorn gebracht haben. Zum Beispiel besitzen wir jetzt ein eigenes Trainingsgelände und neue Flutlichter. Die 3. Liga kann also kommen.
Strobl: Im Verein erledigt jeder mit Herzblut seine Hausaufgaben. Deshalb sehe ich uns für einen möglichen Aufstieg sehr gut gerüstet. Jetzt wollen wir sportlich nachziehen.
BFV/mspw