Mit Trainer Sandro Wagner steht die SpVgg Unterhaching in der Regionalliga Bayern immer für Spektakel. Zuletzt gab es das zweite 5:4 innerhalb von nur drei Partien - diesmal mit einem Sieg für den Ex-Bundesligisten. Hachings Torjäger Patrick Hobsch, Sohn von Ex-Nationalspieler Bernd Hobsch, spricht im BFV.de-Interview über torreiche Spiele und seinen guten Lauf.
Viele Tore, viele Gegentore: Was sagen Sie dazu, dass es in den Partien der SpVgg Unterhaching in dieser Saison häufig hin und her geht, Herr Hobsch?
Patrick Hobsch: Es war bisher wirklich eine wilde Fahrt. Nach einem nicht zufriedenstellenden Saisonstart hatten wir zunächst mit fünf Siegen gut gepunktet und anschließend wieder einen Knacks bekommen. Das zeigt, dass wir noch nicht gefestigt sind. Die zahlreichen Gegentore dürfen natürlich nicht sein. Wir machen zu viele individuelle Fehler, die wir zukünftig abstellen müssen.
Wie bewerten Sie die torreichen Spiele in den vergangenen Wochen?
Hobsch: Um ehrlich zu sein: Wenn wir - wie zuletzt beim 5:4 gegen den TSV 1860 Rosenheim - als Sieger vom Platz gehen, ist mir die Toranzahl am Ende egal. Wichtig ist in erster Linie, dass wir gewinnen. Aber klar: Für die Zuschauer sind solche Spiele sicher ein Fest!
Gewinnen Sie denn lieber 5:4 oder 1:0?
Hobsch: Jeder Trainer würde jetzt wahrscheinlich 1:0 sagen. Aber mich tangiert das wirklich nicht. Solange wir drei Punkte holen, kann es von mir aus auch 8:7 ausgehen. (lacht)
Beim jüngsten 5:4 gegen Rosenheim schnürten Sie ihren zweiten Doppelpack in dieser Saison. Insgesamt haben Sie schon neun Tore auf dem Konto. Persönlich können Sie bisher sehr zufrieden sein, oder?
Hobsch: Die Torausbeute ist schon in Ordnung, das stimmt. Dazu muss ich aber sagen, dass auch ich einen durchwachsenen Start hatte und mir in den ersten vier Partien kein Treffer gelungen war. Danach habe ich fast in jedem Spiel Tore beigesteuert. Ich bin dennoch selbstkritisch genug und weiß, dass ich zuletzt gegen Rosenheim statt zwei auch vier Tore hätte erzielen können. Ich will noch effizienter werden, um dem Team mit noch mehr Treffern weiterzuhelfen.
Schielen Sie auch auf die Torjägerkanone für alle, die es für den besten Stürmer jeder Spielklasse am Saisonende zu gewinnen gibt?
Hobsch: Von einer Torjägerkanone unterhalb der 2. Bundesliga höre ich zum ersten Mal. Aber es ist sehr cool, dass es auch in unteren Ligen die Chance gibt, eine Torjägerkanone zu erhalten. Es wäre auf jeden Fall ein schöner Nebeneffekt, wenn ich mir die Auszeichnung sichern könnte. Aber die Konkurrenz ist groß. Schließlich gibt es ja auch noch vier andere Regionalligen, in denen unzählige Top-Stürmer unterwegs sind.
Könnte es im Rennen um die Torjägerkanone auch ein Vorteil sein, dass Sie mit Sandro Wagner einen früheren Nationalstürmer als Trainer haben?
Hobsch: Absolut! Von ihm kann ich viel lernen und es ist für mich etwas Besonderes, einen Trainer zu haben, der eine so geile Stürmerkarriere hatte. Er ist als Trainer auch so, wie man ihn als Spieler und TV-Experte kennengelernt hat: Immer mit einem flotten Spruch auf den Lippen. Diese direkte und lockere Art kommt bei uns im Team sehr gut an.
Insgesamt war das erste Saisondrittel für Haching wie eine Achterbahnfahrt. Wie lautet Ihr Zwischenfazit?
Hobsch: Auch wenn wir mittlerweile Tabellensiebter sind, können wir noch nicht zufrieden sein. Mit unserem Kader haben wir einen anderen Anspruch.
Ist der direkte Wiederaufstieg in die 3. Liga bereits das Ziel?
Hobsch: Nein, das wäre zu früh und auch vermessen. Wir hatten nach dem Abstieg einen großen Umbruch - mit Sandro Wagner als neuem Trainer und vielen neuen Spielern. Außerdem hatten wir nur eine kurze Vorbereitung mit dem gesamten Kader. Einige Leistungsträger sind erst kurz vor dem Start oder sogar erst während der Saison zu uns gestoßen. Hinzu kommt, dass einige Jungs in der zurückliegenden Saison bei ihren Ex-Vereinen wenige Einsätze bekamen - dazu gehöre ich übrigens auch. Entsprechend ist es nur normal, dass auch nach dem 13. Spieltag immer noch nicht alles rund läuft. Aber wir sind definitiv auf einem guten Weg.
BFV-Interview: Christian Knoth/MSPW