Der bayerische Amateurfußball hat Tausende Helfer, Ehrenamtliche, die in den Vereinen an der Fußballbasis oder in verschiedensten Funktionen im Verband dafür sorgen, dass landauf, landab der Ball rollt. Sie alle verdienen für ihr Engagement großen Respekt. Aus der Masse der vorbildlichen Sportsfrauen und Sportsmänner ragen aber dennoch einige Menschen heraus. Heinrich Schmidhuber gehört diesem Kreis sicherlich an. Heute feiert der BFV-Ehrenpräsident seinen 85. Geburtstag, zu dem ihm BFV-Präsident Rainer Koch stellvertretend für den gesamten Bayerischen Fußball-Verband ganz herzlich gratuliert.
„Heinrich Schmidhuber war und ist einfach ein außergewöhnlicher Mensch. Sein ganzes Leben schon setzt er sich in herausragender Art und Weise für seine Mitmenschen und den Sport ein – weit über den Fußball hinaus, aber natürlich insbesondere im Fußball. Er war über Jahrzehnte Denker und Lenker für den Fußball in Deutschland und ist auch heute noch als ausgewiesener Fachmann ein perfekter Ratgeber. Vor allem hat er auch in Spitzenpositionen nie den Bezug zur Arbeit der Menschen an der Basis verloren, hat die Interessen des Amateurfußballs immer mit Charisma und Leidenschaft vertreten und nicht zuletzt als Finanzexperte in seiner Zeit als BFV-Präsident den Verband in damals unruhigen Zeiten wieder in ruhiges Fahrwasser geführt. Dafür gebühren ihm allergrößter Respekt und Dank“, so Rainer Koch.
Schon als Kind ging Schmidhuber seine lebenslange Ehe mit dem Sport ein – als Fußballer und Tischtennisspieler in seinem Heimatverein TV Freyung. Er fokussierte sich mehr und mehr auf den Ball, aber ohne die anderen Sportarten aus dem Blick zu verlieren. Dieser Blick fürs „große Ganze“ begleitet das Geburtstagskind schon sein ganzes Leben und führte ihn in unterschiedlichste Funktionen und Ämter. Vor über 50 Jahren hat Schmidhuber die bis heute aktive Schiedsrichtergruppe Wolfstein mitbegründet und stand der Gruppe als Obmann in den Jahren 1964 bis 1967 vor. Zeitgleich übernahm er das Amt des Gruppenspielleiters und sorgte in dieser Funktion bis zum Sommer 1987 für einen reibungslosen Ablauf. In diesen Jahren machte sich Schmidhuber auch als Politiker einen Namen. Der ehemalige Kreisvorsitzende der Jungen Union wurde 1967 CSU-Bezirksvorsitzender Niederbayern, gewann 1969 die Wahl zum 1. Bürgermeister der damaligen Marktgemeinde und heutigen Stadt Waldkirchen und zog 1970 in den Bayerischen Landtag ein, dem er bis 1978 angehörte.
Beim Bayerischen Fußball-Verband übernahm der Finanz-Fachmann 1993 dann das Amt des niederbayerischen Bezirksvorsitzenden, stieg in den Vorstand des Bayerischen Fußball-Verbandes auf und übernahm in turbulenten Zeiten 1998 als BFV-Präsident an der Spitze des Verbandes Verantwortung. Der gelernte Bankkaufmann stellte den Verband in seiner sechsjährigen Präsidentschaft wieder auf eine solide finanzielle Basis, die ihm bis heute erhalten geblieben ist und die positive Entwicklung der vergangenen Jahre erst ermöglicht hat. Sein Können als Fußball-Fachmann und Geschäftsmann sowie seine herausragende menschliche Attitude machten ihn natürlich auch zum Kandidaten für ein Amt beim DFB. Im Oktober 2004 wurde Schmidhuber DFB-Schatzmeister und damit in die DFB-Spitze berufen, wo er sich erneut den Respekt der gesamtdeutschen Fußballfamilie verdiente.
Für seine Verdienste erhielt Schmidhuber in den vergangenen Jahren alle großen Fußballehren des Bayerischen Fußball-Verbandes, des Deutschen Fußball-Bundes und des Bayerischen Landes-Sportverbandes. Darüber hinaus ist er Träger des Bayerischen Verdienstordens, des Sportpreises des Bayerischen Ministerpräsidenten und seit 2007 auch des Großen Bundesverdienstkreuzes. Seit 2004 ist Heinrich Schmidhuber der erste Ehrenpräsident des Bayerischen Fußball-Verbandes.