Die Spitze des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) hat bei einem Treffen mit Katharina Schulze, Fraktionsvorsitzende von Bündnis90/Die Grünen im Bayerischen Landtag, und dem niederbayerischen Bundestagsabgeordneten Erhard Grundl, der Bündnis90/Die Grünen im Sportausschuss in der Hauptstadt vertritt, nochmals verdeutlicht, von welch enormer Bedeutung es ist, dass Bayerns Breitensportler schnellstmöglich wieder in Bewegung kommen und ihrem Hobby auch in Zeiten von Corona nachgehen können.
„Alle gesellschaftlichen Bereiche müssen dazu beitragen, dass wir diese Pandemie überwinden. Wenn dann aber Lockerungen angezeigt sind, gilt: Kinder und Jugendliche zuerst! Ein echtes Sportangebot ist superwichtig als Ausgleich zu der vielen Bildschirmzeit, als Ventil und zur Gesundheitsvorsorge“, sagte Schulze im Anschluss an den Austausch.
„Wir alle können uns ausmalen, was es für die Gesundheit und die sozialen Kontakte der Menschen bedeutet, wenn sie keinen Sport in der Gruppe und mit Freunden treiben können – gerade Kinder leiden aktuell extrem unter den Einschränkungen in vielerlei Hinsicht. Mit dem Sport geht der dringend notwendige Ausgleich verloren“, sagte BFV-Vize-Präsident Robert Schraudner bei dem Treffen mit den Grünen im Münchner Haus des Fußballs. Präsident Rainer Koch ergänzte: „Allerorten wächst die Ungeduld, weil die Zahlen der Neuinfektionen sinken – dennoch haben wir im vergangenen Jahr bewiesen, dass wir detaillierte Hygienekonzepte haben, die von unseren Mitgliedern in den Vereinen mit enormen Aufwand umgesetzt worden sind. Der Sport muss Teil der Lösung sein. Dieses Grundverständnis muss auch in der Politik vorherrschen, zumal bis heute kein Fall bekannt ist, bei dem das Geschehen auf dem Platz Ursache für eine Infektion mit dem Virus war. Deshalb sind solche Gespräche wie das heutige ganz wichtig. Es ist nicht die Zeit, Forderungen aufzustellen, es braucht vielmehr wechselseitiges Verständnis und ein gemeinsames, entschlossenes Vorgehen.“
In dem Gespräch mit Katharina Schulze und Erhard Grundl ging es auch im die finanziellen Auswirkungen der Corona-Pandemie für die Vereinslandschaft in Bayern, die Probleme in den Klubs, die vom BFV hierzu durchgeführte Umfrageergebnisse sowie eine breitere staatliche Unterstützung für das Ehrenamt und die Vorbildfunktion des vielfach beachteten Profifußballs. „Niemand stellt infrage, dass Bundesligafußball auch Berufsausübung bedeutet. Die Profis sollten sich aber ihrer privilegierten Stellung bewusst sein. Dazu gehört es dann auch, das selbst auferlegte Hygiene-Konzept ernst zu nehmen, in seiner Blase zu bleiben und auf den Friseurbesuch solange zu warten, bis es für alle wieder erlaubt ist. Gerade in Zeiten der Pandemie muss der Spitzensport als Vorbild vorangehen und unbedingt aufpassen, dass er sich nicht weiter von der Basis entfernt“, betonte Erhard Grundl.