Comeback auf dem Parkett: Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause rollt auch in der Halle endlich wieder der Ball. Heute steigt im oberfränkischen Burgebrach die mit einem Preisgeld in Höhe von 6550 Euro dotierte 39. Auflage um den Lotto Bayern Hallencup. Die sieben bayerischen Bezirksmeister sowie der Vizemeister des Ausrichterbezirks Oberfranken spielen ab 13.30 Uhr in der Windeckhalle (Grasmannsdorfer Str. 2B, 96138 Burgebrach) um den Titel des Bayerischen Hallenmeisters der Herren 2023. Eine Karte kostet 5 Euro (ermäßigt: 3 Euro), für Kinder unter sechs Jahren ist der Eintritt frei.
In Gruppe A bekommt es der oberfränkische Bezirksmeister DJK Don Bosco Bamberg (Bayernliga) als gesetzter Gruppenkopf mit Ligakonkurrent ATSV Erlangen (Bezirkssieger Mittelfranken), dem Bezirksligisten FC Ergolding (Bezirkssieger Niederbayern) und der SpVgg Pfreimd (Landesliga, Bezirkssieger Oberpfalz) zu tun. Auch in Gruppe B sind spannende Vorrunden-Partien garantiert: Der ebenfalls als Gruppenkopf gesetzte oberfränkische Vizemeister 1. FC Oberhaid (Bezirksliga) trifft hier auf den unterfränkischen Bezirksmeister FT Schweinfurt (Landesliga) sowie die beiden Bezirksligisten SC Bubesheim (Sieger Schwaben) und FC Fatih Ingolstadt (Bezirkssieger Oberbayern).
„Nach zweijähriger Corona-Zwangspause ist die Vorfreude auf das Finale um den LOTTO Bayern Hallencup riesig. Endlich feiert der Kick auf dem Parkett sein Comeback. Zum engeren Favoritenkreis zählen sicherlich die beiden Bayernligisten DJK Don Bosco Bamberg und ATSV Erlangen. Aber dass in der Halle immer auch Überraschungen möglich sind, hat der FC Fatih Ingolstadt bei der oberbayerischen Bezirksmeisterschaft mit dem Sieg gegen den favorisierten Titelverteidiger und Futsal-Bundesligisten aus Penzberg eindrucksvoll bewiesen“, erklärte Verbandsspielleiter Josef Janker bei der Gruppenauslosung.
Wer die spannenden Duelle nicht vor Ort miterleben kann, hat über den Liveticker des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) oder die BFV-App die Möglichkeit, das komplette Turnier online zu verfolgen. Außerdem überträgt der BFV ab 17.30 Uhr die beiden Halbfinals sowie das Endspiel um die bayerische Hallenkrone live auf YouTube.
Der FC Fatih Ingolstadt hat in der laufenden Hallensaison das erste dicke Ausrufezeichen gesetzt. Im Endspiel der oberbayerischen Bezirksmeisterschaft in der Sporthalle am Lindenkreuz in Manching setzte sich das Team von Trainer Fatih Topcu knapp mit 1:0 gegen den 1. FC Penzberg durch, der als Futsal-Bundesligist und amtierender Bayerischer Hallenmeister als klarer Favorit ins Endspiel gegangen war. In einem hoch dramatischen Duell erlöste Deniz Sari den Bezirksligisten mit seinem Treffer in der Verlängerung und löste damit das Ticket für die Endrunde um den LOTTO Bayern Hallencup. „Es ist unglaublich, was unser Team heute geleistet hat. Es ist ein Highlight für uns, dass wir zur ‚Bayerischen‘ fahren dürfen. Beide Mannschaften haben im Finale sehr gut verteidigt. Ich glaube, wir hatten mehr Chancen, hätten auch schon früher führen können, aber der Torwart von Penzberg hat unglaublich gehalten“, erklärte Trainer Topcu. Dessen Mannschaft hatte zunächst mit Anlaufschwierigkeiten zu kämpfen und zitterte sich mit einem knappen 2:1-Sieg gegen den TSV 1865 Murnau sowie zwei Remis gegen den TSV Zorneding (2:2) und den Sportbund Chiemgau Traunstein (1:1) als Gruppenzweiter ins Halbfinale. Dort behielt der FC allerdings im Stadtderby gegen den MTV 1881 Ingolstadt sicher mit 2:0 die Oberhand und legte damit den Grundstein für den Bezirkstitel.
Gleich zweimal kam es bei der niederbayerischen Hallenmeisterschaft zum Nachbarschaftsduell zwischen dem FC Ergolding und dem FC Eintracht Landshut, die sich aus der Bezirksliga Niederbayern West nur zu gut kennen. Doch während die Landshuter in der Hinrunde der regulären Spielzeit im Freien die Nase vorn hatten (2:0), erwiesen sich die Ergoldinger in der Halle als die abgezocktere Mannschaft, gewannen das Vorrunden-Duell (1:0) und ließen auch im Endspiel der niederbayerischen Hallenbezirksmeisterschaft (2:0) nichts anbrennen: Dennis Skora und Max Blass machten den Bezirkstitel und die Qualifikation für die Endrunde in Burgebrach perfekt. Bereits zuvor hatte der Bezirksligist mit einem 4:0-Halbfinalsieg gegen den SC Kelheim seine Titelambitionen eindrucksvoll untermauert. Lediglich im Gruppenspiel gegen den SV Röhrnbach hatte Ergolding nach dem erfolgreichen 2:1-Auftaktsieg gegen den FC Langdorf einen Punkt liegen lassen und sich mit einem 2:2-Unentschieden begnügen müssen. „Wenn man den ganzen Tag betrachtet, waren wir die beste Mannschaft des Turniers, auch wenn wir einige brenzlige Situationen überstehen mussten. Wir wollen uns jetzt bei unserer ersten Bayerischen Meisterschaft so teuer wie möglich verkaufen“, sagt Ergoldings Trainer Michael Heckner und ergänzt: „Mein Kapitän ist Jahrgang 2000, der Rest ist jünger. Wir stehen noch ganz am Anfang unserer Entwicklung.“
Ruhe bewahren – egal, was immer auch passiert. So lässt sich kurz und knapp das Erfolgsgeheimnis des SC Bubesheim zusammenfassen, der sich bei der schwäbischen Hallen-Bezirksmeisterschaft den Titel gesichert und damit das Ticket für die Endrunde der Bayerischen Hallenmeisterschaft der Herren um den Lotto Bayern Hallencup gesichert hat. Dabei verlief der Auftakt für den Bezirksligisten alles andere als nach Plan. Gegen den ebenfalls zum engeren Favoritenkreis auf den Bezirkstitel zählenden TSV 1910 Bobingen setzte es zum Auftakt eine 0:2-Niederlage. Dafür sollte der SC später Revanche nehmen. Mit zwei Siegen gegen den TSV 1862 Friedberg (2:0) und den FC Lauingen (3:1) retteten sich die Bubesheimer als Gruppenzweiter in die K.o.-Phase, bewiesen dann gegen die SG Betzigau/Wildpoldsried im Halbfinale die besseren Nerven und lösten mit einem 1:0-Sieg das Ticket für das Endspiel, wo erneut der TSV 1910 Bobingen wartete. „Ich bin megastolz auf meine Spieler, die sich im Endspiel sehr diszipliniert verhalten haben. Das war entscheidend“, freute sich Bubesheim-Coach René Hauck am Ende über den knappen 2:1-Erfolg und den damit verbundenen Einzug in die Endrunde. Großen Anteil am Ticket für die "Bayerische" hatte Hakan Polat, der in drei der fünf Partien erfolgreich war und den die Gegner auch in Burgebrach auf dem Zettel haben sollten.
Nur ein einziges Mal musste Bayernligist DJK Don Bosco Bamberg bei der oberfränkischen Bezirksmeisterschaft den Platz als Verlierer verlassen. Im abschließenden Gruppenspiel gegen den 1. FC 1928 Oberhaid stand am Ende eine knappe 2:3-Niederlage. Doch die Bamberger sollten nur Stunden später die Chance zur Revanche bekommen. Am Halbfinaleinzug änderte der Ausrutscher nach einem 3:1-Erfolg zum Auftakt gegen den 1. FC Waldstein, einem 3:0-Sieg gegen den FC Rehau und einem überzeugenden 4:0 gegen den TSV 1860 Staffelstein aber ohnehin nichts mehr. Den Einzug ins Endspiel machten schließlich Luis Grasser und Simon Allgaier, der es in den sechs Spielen auf fünf Treffer brachte, mit ihren Toren gegen den FC Coburg (2:1) perfekt. Im Endspiel kam es schließlich zur Neuauflage des Duells gegen den 1. FC Oberhaid – und diesmal behielt in einer engen Partie Bamberg die Oberhand und krönte sich mit einem 4:3-Sieg nach Sechsmeter-Schießen damit zum oberfränkischen Bezirkssieger. Zu einem Wiedersehen der beiden Kontrahenten könnte es bei der Endrunde des LOTTO Bayern Hallencups in Burgebrach kommen. Da Oberfranken als Ausrichter zwei Teams stellen darf, ist auch Oberhaid als Vizemeister für das große Landesfinale um die Bayerische Meisterschaft der Herren qualifiziert.
Wer in einem Endspiel steht, will den Platz am Ende auch als Sieger verlassen. Das versteht sich von selbst. Aber auch wenn der Traum vom Titel bei der oberfränkischen Bezirksmeisterschaft für den 1. FC Oberhaid nach einer denkbar knappen 3:4-Niederlage nach Sechsmeter-Schießen gegen den Bayernligisten DJK Don Bosco Bamberg nicht in Erfüllung gegangen ist, dürfte sich die Enttäuschung beim Bezirksligisten schnell gelegt haben. Denn als Vizemeister des Ausrichterbezirks hat auch Oberhaid sein Ticket für die Endrunde um den LOTTO Bayern Hallencup sicher. Dass das Team zudem durchaus auf Augenhöhe mit dem späteren Sieger agierte, machte auch der 3:2-Sieg im Vorrundenduell mit Bamberg deutlich. Generell setzte Oberhaid nach der bitteren 1:2-Auftaktniederlage gegen den FC Rehau an diesem Tag so manches Ausrufezeichen, fegte in der Vorrunde den TSV 1860 Staffelstein (3:0) und den 1. FC Waldstein (5:2) vom Platz und zog mit einem 3:1-Sieg gegen den SV Friesen anschließend auch souverän ins Endspiel ein. Und wer weiß: Vielleicht bekommt Oberhaid ja schon beim Landesfinale der Bayerischen Hallenmeisterschaft der Herren in Burgebrach die Chance zur Revanche für das verlorene Bezirksfinale gegen Bamberg.
Landesligist SpVgg Pfreimd hat sich in diesem Jahr als letztes Team für den Lotto Bayern Hallencup 2023 qualifiziert. Die Pfreimder boten bei der oberpfälzer Bezirksmeisterschaft in der Stadthalle in Maxhütte-Haidhof eine gelungene Vorstellung, waren schon nach drei der vier Vorrundenspiele fürs Halbfinale qualifiziert und ließen auch danach nichts mehr anbrennen. In der Vorschlussrunde gewann die Spielvereinigung 5:3 gegen den SV Fortuna Regensburg, der in seinen Vorrundenspielen nie mehr als zwei Gegentore hinnehmen musste und drehte dann im Finale erst so richtig auf. Beim 5:1-Sieg nahmen die Pfreimder den TB 1893/ASV Regenstauf regelrecht auseinander. Vier verschiedene Torschützen sprechen für die breite Qualität im Team und ließen Spielertrainer Bastian Lobinger zum Fazit „bärenstarke Vorstellung“ hinreißen. Dass der Bezirkssieger der Oberpfalz in der Halle so gut aufspielt, ist allerdings nicht verwunderlich. „Wir trainieren viel in der Halle. Dabei haben wir immer mehr als 20 Leute im Hallentraining“, erklärt Lobinger, warum sein Team weiß, mit dem Futsal und dem Hallenparkett so perfekt umzugehen. Von daher rechnen sich die Oberpfälzer durchaus Chancen aus, auch in Burgebrach ein Wörtchen um den Titel mitzureden. Vielleicht sagt Lobinger dann nach dem Turnier erneut wie in Maxhütte-Haidhof schon: „Ich hatte schon vorher ein gutes Gefühl.“
In jedem Spiel mindestens drei Tore erzielt und im kompletten Turnier nur einen Gegentreffer kassiert: Der ATSV Erlangen hat die mittelfränkische Bezirksmeisterschaft in der Sporthalle der Realschule Herrieden nach Belieben dominiert und zählt damit beim Landesfinale des Lotto Bayern Hallencup in Burgebrach zum engeren Favoritenkreis auf den Bayerischen Hallentitel der Herren. Der Bayernligist startete furios mit einem 4:0-Erfolg im Stadtderby gegen die SpVgg 04 Erlangen und zeigte in der Vorrunde auch Türkspor Nürnberg (3:1) und dem ASV Vach (3:0) klar die Grenzen auf. Der Lohn: Platz eins in der Vorrundengruppe A mit der perfekten Punkteausbeute und einem sensationellen Torverhältnis von 10:1. Auch die K.o.-Runde geriet zum Triumphmarsch: Das Halbfinale gegen den SC Germania Nürnberg (3:0) war am Ende eine ebenso eindeutige Angelegenheit wie das Endspiel, wo erneut der ASV Vach wartete, der dieses Mal mit 0:5 unter die Räder kam. „Es hat einfach riesigen Spaß gemacht und wir haben letztlich auch verdient gewonnen“, bilanzierte Erlangens Kapitän Lucas Markert, der als bester Torschütze der Bezirksmeisterschaft entscheidenden Anteil an der Qualifikation für das Landesfinale hatte und hofft, dass seine Mannschaft in Burgebrach an den souveränen Auftritt anschließen kann.
Als Favorit anreisen ist das eine, dann aber auch der Favoritenrolle gerecht werden, steht für gewöhnlich auf einem anderen Blatt. Die Freien Turner Schweinfurt hielten diesem Druck bei der Hallenbezirksmeisterschaft in Unterfranken allerdings Stand und ließen die Gegner reihenweise an sich abprallen. 3:1 gegen den VfR Aschaffenburg-Nilkheim, 4:1 gegen den SV Rapid 1948 Ebelsbach und 2:1 gegen den ETSV Würzburg bedeuteten einen ungefährdeten Gruppensieg in der Dreifachturnhalle in Rimpar. Im Halbfinale gegen den FV 1920 Karlstadt hielten die Schweinfurter ihren Kasten dann sogar sauber und gewannen nach Toren von Egas Maxaieie und Tyrell Walton ungefährdet 2:0. Im Finale wartete Überraschungsfinalist und Vorrundengegner Aschaffenburg und im zweiten Duell des Tages legten die Freien Turner sogar noch eine Schippe drauf. Mit einem Blitzstart in den ersten vier Spielminuten und drei Toren durch Domink Popp, Egas Maxaieie sowie Jannik Keuser war der Weg zum Bezirkstitel früh geebnet. Keuser machte dann kurz vor Abpfiff mit seinem zweiten Tor endgültig den Deckel auf die Partie. In Burgebrach soll es ähnlich gut laufen. „Wir waren noch nie bei einer ‚Bayerischen‘“, sagt FTS-Spielertrainer Benjamin Freund und ist top motiviert. In Burgebrach setzen die Unterfranken wieder auf die erfolgreiche Mischung aus jungen Talenten der zweiten Mannschaft und Verstärkungen aus der Landesliga-Mannschaft.
Die Endrunde um den LOTTO Bayern Hallencup ist mit einem Preisgeld in Höhe von 6550 Euro dotiert. Dabei winken dem bayerischen Hallenkönig 1500 Euro, der unterlegene Finalist kassiert 1250 Euro. Die Halbfinal-Verlierer erhalten je 900 Euro und die vier Teams, die sich nicht für die Vorschlussrunde qualifizieren, werden mit je 500 Euro für das Erreichen der Landesmeisterschaft mit jeweils 500 Euro belohnt.