Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) und seine rund 4.500 Vereine sind sich nicht nur ihrer sozialen und gesellschaftlichen Verantwortung bewusst, auch das Thema Nachhaltigkeit spielt bei den Vereinen im Freistaat eine immer größerer Rolle.
Mit Vaillant präsnetiert der BFV nun seinen ersten offiziellen Nachhaltigkeitspartner, der für umwelt- und klimaschonende Heiztechnik bekannt ist. Als führender Hersteller von Heiz-, Lüftungs- und Klimatechnik wird Vaillant künftig dafür sorgen, dass die bayerischen Vereine bei der Versorgung ihrer Sportanlagen und Sportheime mit Heizwärme und Warmwasser umweltschonend aufgestellt sind und versierte Expert*innen an ihrer Seite haben.
Tillmann von Schroeter von BFV-Partner Vaillant und Andreas Schinko von der BFV Service GmbH sprechen im BFV-Interview über Nachhaltigkeit.
Das Bewusstsein für nachhaltiges Heizen, weg von fossilen Energieträgern, ist längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Das zeigen politische Beschlüsse aber auch die lukrativen staatlichen Förderprogramme. Vaillant zählt zu den Vorreitern für nachhaltiges und klimaschonendes Heizen. Wie beurteilen Sie die aktuellen Entwicklungen?
Tillmann von Schroeter: Wir sind erste Schritte gegangen, was sich für viele in der Branche wie großer Wandel anfühlt. Vergleich ich diese Bemühungen mit einer Fußballsaison befinden wir uns aber erst mitten in der Saisonvorbereitung. Wir wissen, dass wir handeln müssen und wir wissen auch, wie. Die Trainingspläne sind geschrieben. Jetzt müssen wir handeln und an Geschwindigkeit gewinnen, um auf dem Platz, der im Bereich der Nachhaltigkeit unsere gesamte Erde umfasst, abzuliefern. Schließlich geht es darum, für eine gute Zukunft der nächsten Generationen zu sorgen.
Nicht nur Privathaushalte beschäftigen sich mit nachhaltiger Energie, auch Sportvereine machen sich Gedanken, wie das Vereinsheim in Zukunft ressourcenschonend geheizt werden kann. Was können Sie denn speziell einem Klub in puncto Wärme- und Warmwasserversorgung konkret als Alternative zur klassischen Gas- oder Öl-Heizung empfehlen?
Tillmann von Schroeter: Ein erster und wichtiger Ansatzpunkt ist immer der bewusste Umgang mit Energie: Sind die sanitären Einrichtungen und die Isolierung auf dem neuesten Stand der Technik? Sind die Anlagen nachhaltig eingestellt? Stimmt das Verhalten der Mitglieder im Verein? Bei der effizienten Bereitstellung der benötigten Energie können wir helfen: Für Wärme- und Warmwassererzeugung sind beispielsweise Wärmepumpen eine nachhaltige Alternative zu fossilen Energieträgern. Zu dreiviertel wird Umweltwärme genutzt und die restlichen 25 Prozent der benötigten Energie können unter Verwendung von Ökostrom ebenfalls CO₂ frei produziert werden.
Zusätzlich können auf vielen Vereinsheimen Photovoltaik-Systeme auf den Dächern installiert werden. Der Verein produziert dann seinen eigenen Strom und das sehr wirtschaftlich.
Vereine haben beim Thema nachhaltigkeit nochmal ganz andere Anforderungen als Privathaushalte. Ein Beispiel: Der hohe Warmwasserbedarf beim Duschen nach dem Spiel oder Training. Wie lässt sich dieser Bedarf decken?
Tillmann von Schroeter: Das gelingt mit gut isolierten, großen Pufferspeichern, denen das über den Tag effizient erwärmte Wasser nach dem Training oder Spiel entnommen wird. Das Entzerren von Produktion und Nutzung ermöglicht es, die Mittagssonne auszunutzen und schont den Geldbeutel, weil weniger Leistung benötigt wird.
Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) ist in aller Munde. Der Staat fördert eine neue Heizung mit bis zu 50 Prozent. Fällt unter diese Förderung auch ein Klubheim oder werden Sportvereine speziell bezuschusst?
Tillmann von Schroeter: Das gilt auch für Vereine. Dabei unterliegen die Förderhöchstbeträge nicht der Deckelung für private Hauseigentümer. Spezielle Bezuschussungen regeln die Sportförderrichtlinien des BLSV. Und dann gibt es teilweise auch noch kommunale Mittel, die abgerufen werden können. Es lohnt auf jeden Fall, sich vor Ort zu informieren.
Der BFV und Vaillant kooperieren sehr eng miteinander. Welche Rolle übernimmt der BFV in der Partnerschaft und welche Ziele verfolgt der Verband?
Anderas Schinko (BFV Sercive GmbH): Wir sind sehr froh mit Vaillant echte Expertinnen und Experten hinsichtlich der Heiz- und Klimatechnik im Team zu haben. Unsere Aufgabe ist es, den Vereinen kompetente Partner zur Seite zu stellen, die sie auf dem Weg in eine eigene nachhaltige Zukunft unterstützen. Der BFV versteht sich hier als Bindeglied und Vermittler.
Vaillant wird mit umfassender Beratung und tatkräftiger Unterstützung seiner anerkannten Expert*innen den Vereinen helfen. Wo können sich die Vereine informieren?
Andreas Schinko: Für alle Fragen rund um das Thema Nachhaltigkeit auf Sportanlagen bietet der BFV in Zukunft gebündelte Informationen in der „Grünen Ecke“ an. Die Heiztechnik ist hier nur eines von vielen Themen. Es geht auch um Sportplatzbewässerung, Rasenpflege, Flutlicht- und PV-Anlagen und vieles mehr. Wir wollen den Vereinen mit kompetenten Partnern zukünftig eine Orientierung bieten und Information bündeln. Der Aspekt der Nachhaltigkeit rückt dabei immer mehr in den Vordergrund.
Was war für Vaillant ausschlaggebend, eine Partnerschaft mit dem Bayerischen Fußball-Verbandes einzugehen?
Tillmann von Schroeter: Der BFV ist der größte der 21 Fußball-Landesverbände in Deutschland ist. Das bedeutet, dass wir gemeinsam viel bewegen können. Die rund 3.500 bayerischen Vereinsheime haben noch einen sehr hohen Anteil von ölbasierten Systemen. Hier gilt es, anzugreifen und die Vereine auf ihrem Weg weg von fossilen Energieträgern zu begleiten. Beim BFV arbeiten motivierte Menschen, die etwas bewegen wollen. Da macht eine Partnerschaft natürlich besonders viel Spaß. Darüber hinaus besteht eine enge Verbindung mit dem Freistaat. Bayern ist eines von zwei Bundesländern, in denen wir Produktionsstandorte haben. Seit über 50 Jahren besitzen wir in Roding in der Oberpfalz ein Werk. Daher wollen wir gerade in Bayern etwas bewegen, und das auch zeigen. Der (Amateur)Fußball kann mit gutem Beispiel vorangehen, eine Vorreiterrolle einnehmen und so Katalysator für andere gesellschaftliche Bereiche dienen.