Auf Einladung der türkischen Gemeinde in Bayern nahm der schwäbische Integrationsbeauftragte Sener Sahin an einem Festakt in München teil. Im direkten Gespräch mit MdL Joachim Herrmann erläuterte Sener Sahin auch das „Integrationsprojekt“ in Schwaben und stieß beim Sportminister auf offene Ohren.
„Wir haben in Schwaben wirklich ein gutes Angebot. Mich haben schon sehr viele Vereine angesprochen; der Austausch funktioniert wirklich sehr gut und ich denke – trotz der kurzen Zeit – haben wir schon einiges erreichen können“ resümiert Sener Sahin die letzten Wochen. Auch der schwäbische Bezirksvorsitzende Dr. Christoph Kern zeigt sich sehr zufrieden: „Die Rückmeldungen der Vereine sind bislang durchwegs positiv. Das freut mich sehr, denn für Integration kann man schlicht nicht zu viel machen!“
Der Bezirk Schwaben steht für Integration: Fußball lebt von der Gemeinschaft. Fußball verbindet. Und Team-Sport funktioniert nur, wenn alle zusammen ein Ziel verfolgen. Deshalb kann Integration im Fußball auch so erfolgreich sein, weil ein Sieg nur gemeinsam zu erreichen ist. Für Ausgrenzung oder Skepsis ist hier kein Platz.
Damit das auch so bleibt und die schwäbischen Vereine Unterstützung in Integrationsfragen finden, wird der Bezirk Schwaben Vereinen, Abteilungsleiter*innen und Trainer*innen kostenlose Praxis-Angebote zum Thema Integration auf verschiedenen Gebieten schaffen. Für ein Pilotprojekt im Hinblick auf diese immens wichtige Aufgabe konnte Bezirksvorsitzender Dr. Christoph Kern als Integrationscoach den 45-jährigen Sener Sahin gewinnen, der überregional als Erfolgstrainer begeisterte, sich aber auch aus eigener Erfahrung mit Skepsis und Berührungsängsten gegenüber Menschen mit Migrationshintergrund auskennt.
„Der Bezirk Schwaben ist weltoffen. Wir sind längst soweit und freuen uns über jede Spielerin und über jeden Spieler, egal mit welchem Migrationshintergrund“, so Dr. Christoph Kern. Deshalb will das schwäbische Projekt weitere Aufklärungsarbeit leisten und Angebote schaffen, damit Integration gelingt. „Mit Sener Sahin haben wir nun eine Persönlichkeit in unseren Reihen, die Integration in der Praxis lebt.“, so Dr. Kern.
Das Pilotprojekt soll zunächst die Teilnahme Sahins an Trainingseinheiten und so Unterstützung direkt auf dem Platz anbieten; eine Übernahme von Trainingseinheiten mit anschließendem Erfahrungsaustausch ist ebenso möglich. Workshops für verschiedene Ansprechpartner*innen und zu unterschiedlichen Themen können angefragt werden, zum Beispiel für Kinder und Jugendliche „Ich gehöre dazu! – Wie mache ich es mir und anderen leichter sich zu integrieren?“ oder für Abteilungsleiter*innen zu Fragen in Zusammenhang mit Integration im Vereinsleben. Dazu gehören unter dem Blickwinkel des Fußballsports auch Bausteine wie Zugang zur Sprache, Förderung von Zugehörigkeitsgefühl und Freundschaften durch gemeinsame Unternehmungen oder die Vermittlung von Werten und interkulturellen sozialen Kompetenzen.
Der Bezirk Schwaben freut sich auch über Vorschläge der Vereine; ein großer Erfolg wäre es, wenn am Ende des Pilotprojekts ein „Netzwerk Integration“ entstanden wäre.