Tom ist nun seit knapp einem Jahr Schiedsrichter der Schiedsrichter Gruppe München Ost/Ebersberg. Für das Pfiffig-Magazin gibt er einmal seine Eindrücke nach seinen ersten Schiedsrichter Jahr.
Vor- und Nachname: Tom Kimmig
Geboren: 2001
Verein: FC Dreistern Neutrudering
Schiedsrichter seit: Sommer 2016
Aktuelle Leistungsklasse: A-Jugend
Tom wie gefällt dir dein neues Hobby?
Gefällt mir gut!
Wie bist du eigentlich zur Schiedsrichterei gekommen?
Bei meinem Fussballverein (FC Dreistern Neutrudering) hingen damals die aktuellen Plakate der SRG für den Neulingskurs aus. Da ich bereits am Wochenende die unbesetzten Spiele meines Vereins gepfiffen und mir das bereits Spaß gemacht hat, habe ich mich gleich für den Kurs angemeldet.
Hast du davor schon einmal Fussball gespielt oder bist du in dem Sport ein kompletter Neuling?
Ich spiele jetzt seit meinem achten Lebensjahr für den FC Dreistern Neutrudering und derzeit auch aktiv in der B-Jugend.
Klappt für dich auch die sogenannte Doppelbelastung?
Ja, das ist auch kein Problem! Überwiegend möchte ich mich zur Zeit mehr auf das Pfeifen konzentrieren.
Tom du hast im letzten Sommer Deinen Neulingskurs bei der Schiedsrichter Gruppe Ost / Ebersberg erfolgreich bestanden. Diese wurden modernisiert, was hat dir hierbei am meisten gefallen oder auch Spaß gemacht?
Das finde ich sehr gut, ich habe sogar noch bei unserem jetzigen GSO Thomas Heinze meinen Kurs bestanden. Von einigen Schiedsrichterkameraden habe ich auch gehört, dass die damaligen Kurse noch mehr mit Theorie gespickt waren, dies war bei mir nicht der Fall.
Wir hatten zum Beispiel viele Videoanalysen aus der Bundesliga und der letzten Europameisterschaft. Sie zeigten uns auch einige strittige Szenen die auch in den Amateurligen auf uns zukommen können. Außerdem machten wir schon von Anfang an viele Regeltests, die natürlich für die Abschlussprüfung sehr hilfreich waren.Aber auch die Begehungen der Spielfelder vor Ort waren für uns auch sehr wichtig, wie zum Beispiel die Vorstellung des Schiedsrichter vor dem Spiel oder auch der Umgang mit den Trainern und Funktionären.
Das Ziel des Patensystems der SRG war jüngere Schiedsrichter besser an das pfeifen heranzuführen und das frühzeitige Karierende von jung Schiedsrichtern zu verhindern, Inwiefern bringt dir das Patensystem eine gewisse Hilfestellung oder auch Sicherheit?
Das Konzept finde ich super, besonders bei jungen Schiedsrichtern ist das meiner Meinung nach schon einmal gut, dass sich ein erfahrener Schiedsrichter an die Seite stellt. Mir stand des öfteren Raffael Dauner zur Seite und half mir somit bei meinem ersten Einsätzen.
Besonders beim ausfüllen des ESB hat mir das sehr geholfen, obendrein ist jeder Tipp für jeden Neuling wichtig.
Wirst du dadurch auch weiterhin motiviert dein neues Hobby zu betreiben?
Zweifellos! Man merkt, dass man nach der Leistung beurteilt wird und das gibt mir schon immer wieder den Anreiz alles zu geben.
In den meisten Fussballszenen sieht man meistens nur die Sicht der Spieler, wie war eigentlich dein erstes Gefühl auf der anderen Seite, als unparteiischer zu stehen?‘
Ich achte jetzt mehr auf den SR und beurteile manche Situationen anders.
Dein erstes Spiel liegt nun schon etwas zurück, kannst du dich noch an dein erstes offizielles Spiel erinnern?
Ja natürlich, das werde ich nie vergessen. Das D-Jugendspiel fand auf den kleinen Kunstrasen der BSA an der Feldbergstrasse statt, FC Stern gegen SV Helios Daglfing. Der Samstag war ziemlich stark verregneten, genauso ein Wetter wo sich jeder denkt, jetzt lieber daheim bleiben und lieber FIFA auf der Playstation zocken, aber ich hab mich so richtig auf die Einteilung von Martin Horne gefreut.
Trotz des Wetters habe ich mich sehr gut gefühlt und war top motiviert. Am Schluss kam sogar der Trainer der U13 Mädchen zu mir und bat mich, sein nachkommendes Spiel auch noch zu pfeifen. Das motiviert und stärkt einen selbstverständlich, vor allem nach dem ersten offiziellen Einsatz.
Und am Schluss gewann welche Mannschaft?
Am Schluss gewann der FC Stern mit 2:1.
Am Spielfeldrand oder in den neuen Medien hört man immer wieder, dass dem Schiedsrichter gedroht wird, weil man seine Entscheidungen nicht nachvollziehen kann. Bist du schon einmal von Fans tätlich angegangen worden?
Tätlich natürlich nicht. Aber erst neulich bei einem Futsal Turnier waren bei einem Spiel die Trainer etwas übermotiviert. Auch hier kann man nur seine Erfahrung sammeln.
Was hast du bereits in deiner Zeit als Schiedsrichter gelernt? Und welche positiven Momente nimmst du in dein Leben mit?
Das offene zugehen auf Personen fällt mir jetzt definitiv leichter. Man reift durch sehr stark durch die Entscheidungen, die man selber entscheiden und auch vertreten muss.
Würdest du die Tätigkeit des Schiedsrichters da seins auch deinen Mitspielern in deiner Fussballmannschaft oder auch Schulfreunden empfehlen?
Natürlich, ein guter Freund von mir nimmt am nächsten Neulingkurs teil.
Warum?
Weil das Hobby als Schiedsrichter Spaß macht, man wird selber gefordert vorallem lernt man neue Freunde kennen mit denen man sich auch mit dem Schiedsrichterausweiß im Stadion treffen kann.
Wie bekommst du dein Schiedsrichter-Engagement mit der Schule unter einen Hut?
Im Moment passt alles super zusammen, ich sehe das eher als guten Ausgleich zum Schulstrees und macht mir auch richtig Spaß.
Aktuell wird ja des öfteren über die Entscheidungen der Schiedsrichter in der Bundesliga diskutiert, hast du eher für die Schiedsrichter Partei ergriffen?
Teils, teils. Wir sehen natürlich im Fernsehen die Situationen natürlich immer wiederholt, wenn man ganz schnell reagieren und eine Entscheidung treffen muss ist das nicht so einfach.
Hast du ein Schiedsrichteridol, an dem du dich orientierst?
Nein, da bin ich noch immer Fussballer und eher Fan von Thomas Müller und Arjen Robben.
Würdest du gerne in der Bundesliga, Champions League oder bei der einer Europameisterschaft bzw. Weltmeisterschaft pfeifen?
Natürlich! Jeder würde gerne einmal die große Herausforderung annehmen und sich das auch als Ziel setzen.
Wann sehen wir dich dein erstes Champions League Spiel leiten?
(Lacht). Da ich im Januar, 16 Jahre alt wurde und ich erst in meinem neuen Hobby richtig reifen möchte, würde ich sagen,…mit 28 Jahren, FC Basel gegen FC Villarreal
Super! Dann freuen wir uns schon einmal auf die kommenden Jahr! Tom ich danke dir und wünsche dir weiterhin viel Erfolg in der weiteren Rückrunde!