Am 25. Juni 2022 ist im bayerischen Amateurfußball mit der Wahl von Christoph Kern zum Präsidenten des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) eine neue Zeitrechnung angebrochen: Seine Vision von einem Neustart und dem Generationswechsel mit unverstelltem Blick sowie sein Grundverständnis eines engen Schulterschlusses zwischen Verband und Vereinen mit flachen Hierarchien, einer Verteilung von Verantwortung und einem offenen, ehrlichen Austausch auf Augenhöhe hatte die Delegierten am Verbandstag überzeugt. An diesem Mittwoch feiert Christoph Kern seinen 40. Geburtstag!
Kern lässt seinen Worten schnell Taten folgen, macht sich bei Vereinsvisiten, Kreis-Dialogen, Stadionbesuchen und Hallenturnieren selbst ein Bild davon, wie die Klubs in Bayern aufgestellt sind und an welchen Stellen der Schuh drückt, um rasch und unbürokratisch die daraus notwendigen Schritte einzuleiten. "Meine Abende und vor allem die Wochenenden haben sich stark verändert", sagt der promovierte Jurist, der seit seiner Wahl rund 25.000 Kilometer für den Amateurfußball im Freistaat zurückgelegt hat.
So suchte er auch bereits im Sommer frühzeitig das Gespräch mit Sportminister Joachim Herrmann, um auf die aktuellen und vor allem auf die drohenden erheblichen wirtschaftlichen Belastungen für die bayerischen Fußballvereine angesichts der Energiekrise hinzuweisen und sicherzustellen, dass sich der Amateurfußball nicht wie in der Corona-Pandemie erneut hintanstellen muss. Mit Erfolg, weil der von den drastischen Preissteigerungen massiv betroffene organisierte Amateurfußball am „Härtefallfonds Bayern“ in Höhe von bis zu 1,5 Milliarden Euro und der Verdopplung der Vereinspauschale für das Jahr 2023 partizipieren wird.
Auch bei der Umsetzung der auf dem 26. Ordentlichen Verbandstag beschlossenen Reformen im Spielbetrieb setzt Kern auf Geschwindigkeit: Nur 22 Tage nach der Grundsatzentscheidung, fortan Frauen die Möglichkeit zu eröffnen, auf Antrag bei den Herren Punktspiele bestreiten zu dürfen, kommt es in der Oberpfalz zur Premiere: Jessica Eckl und Sandra Pfannenstein laufen für den FC OVI-Teunz II in der B- Klasse Cham/Schwandorf 2 der Männer in der Partie gegen den SC Altfalter II auf, im Futsal-Ligabetrieb feierte Miriam Prechtel sogar schon am 3. Juli ihre Punktspiel-Premiere für Jahn Regensburg.
Mit der geplanten Anpassung der Spesenordnung für Schiedsrichter*innen sowie der Neuregelung der Ausfallgebühren für Vereine, die keine Schiedsrichter*innen stellen, sind auch im Zuge des Initiativantrags „Ohne Schiri geht es nicht“ erste Pflöcke eingeschlagen. Und mit einer breit angelegten Kampagne zum Mädchenfußball, steht auch bereits ein Nachfolger der erfolgreichen Kinderfußball-Kampagne #AufdiePlätze in den Startlöchern, über die 1000 Kindertrainer*innen ausgebildet wurden und die entscheidend dazu beigetragen hat, dass fast 27.500 Mädchen und Jungen allein im Jahr 2022 erstmals einen Spieler*innen-Pass beim BFV beantragt haben.
Seine Funktionärslaufbahn hatte Kern 2015 als Beisitzer im Bezirks-Schiedsrichter-Ausschuss Schwaben begonnen, bereits ein Jahr später stieg er zum Bezirks-Schiedsrichter-Obmann auf. Von 2018 bis 2021 übernahm er schließlich Verantwortung als Vorsitzender des Sportgerichts Bayern. Nachdem Johann Wagner aus gesundheitlichen Gründen seinen Rückzug von der Spitze des Fußball-Bezirks Schwaben angekündigt hatte, trat der Jurist und Familienvater am 1. Mai 2021 zunächst kommissarisch den Bezirksvorsitz an und gehört seitdem dem Verbands-Vorstand an. Auf dem schwäbischen Bezirkstag in Neusäß wurde Kern im April 2022 von den Delegierten im Amt bestätigt und auf dem anschließenden Verbandstag schließlich zum Präsidenten gewählt. Bereits 1997 hatte Kern seine Schiedsrichterausbildung beim BFV absolviert und war seitdem für den SSV Wildpoldsried als Unparteiischer im Einsatz.
An diesem Mittwoch (22. Februar 2023) feiert Christoph Kern seinen 40. Geburtstag, zu dem der Bayerische Fußball-Verband herzlich gratuliert und vor allem Glück und viel Gesundheit wünscht.