Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) ist der größte der insgesamt 21 DFB-Landesverbände und der größte im Bayerischen Landes-Sportverband (BLSV) organisierte Sportfachverband. Im BFV sind über 4500 Vereinen mit insgesamt über 1,6 Millionen Mitgliedern organisiert. Das Aufgabengebiet des Verbandes ist vielfältig:
Organisation des kompletten Amateurspielbetriebs in Bayern mit über 25.000 Mannschaften in allen Altersklassen und von der C-Klasse bis hinauf zur Regionalliga Bayern (13.000 Spiele an einem kompletten Spieltagswochenende). Dazu gehört auch die Besetzung nahezu aller Spiele mit Schiedsrichter*innen und deren Ausbildung.
Professionelle Talentförderung: Dafür betreibt der BFV ein dichtes Netzwerk aus bayernweit 64 Talentstützpunkten und 18 BFV-Nachwuchsleistungszentren.
Trainer-Ausbildung: Bestmögliche Talentförderung geht nur mit bestmöglich ausgebildeten Trainern. Der BFV hält ein großes Angebot an Trainerlehrgängen vor - für den Breitensportbereich, wie auch für den leistungsorientierten Fußball, für den Ewachsenenbereich, wie auch für die Jugend. Dazu gibt es spezielle Lehrgänge wie die Konditionstrainer-Ausbildung und ein breites Schulungsangebot für Trainer und Betreuer, die keine offizielle Trainer-Ausbildung machen möchten, aber trotzdem Grundkenntnisse für ihre Aufgaben im Verein erwerben möchten (z.B. Schulung "Fit für Kids" oder "DFB-Mobil-Besuch")
Soziales Engagement: Über den organisierten Fußball können viele gesellschaftlich relevante Themen transportiert werden (Inklusion, Fairplay, Umweltschutz, Anti-Diskriminierung, Gewalt- und Drogen-Prävention etc.). Der BFV nimmt seine gesellschaftliche Verantwortung intensiv war, indem er regelmäßig passende Aktionen und Kampagnen initiiert, mit denen diese Themen über die Vereine und den Spielbetrieb öffentlichkeitswirksam aufgegriffen werden. Zudem hat der BFV die spendenbasierte BFV-Sozialstiftung gegründet, mit der auch für unverschuldet in Not geratene Mitglieder der bayerischen Fußballfamilie finanzielle Hilfe geleistet werden kann.
Interessensvertreter: Der Bayerische Fußball-Verband nimmt auch die Interessen der bayerischen Fußballvereine wahr und vertritt sie auf den Ebenen des Süddeutschen Fußball-Verbandes (SFV) und des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Dabei ist die oberste Prämisse, die Amateurbasis zu stärken und gleichzeitig die Einheit von Profi- und Amateurfußball unter dem Dach des DFB zu erhalten. Dazu gehört auch eine umfassende PR- und Öffentlichkeitsarbeit.
Fußball-Entwickler: Der BFV treibt die Entwicklung des (Amateur-)Fußballs aktiv voran. Dies umfasst sowohl die Spielorganisation, für die er auch die Anregungen und Wünsche der Vereinsvertreter in die entsprechenden Verbandsgremien einbringt, als auch die Entwicklung von technischen Produkten, die den Vereinen und deren Mitarbeitern die Arbeit erleichtern bzw. Vorteile bringen und die schon aus finanziellen Gründen nicht von den Vereinen in Eigenregie entwickelt werden können (z.B. Elektronischer Spielbericht und flächendeckender Liveticker sowie flächendeckender Ergebnisdienst).
Das Verbandsgebiet des Bayerischen Fußball-Verbandes ist strukturiert in eine Verbandsebene und sieben Fußballbezirke mit insgesamt 22 Fußballkreisen. In jedem Fußballbezirk gibt es eine Bezirksgeschäftsstelle mit hauptamtlichen Mitarbeiter*innen sowie einem großen Netzwerk an ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen, den sogenannten BFV-Funktionären. Die BFV-Zentrale ist in München. Insgesamt sorgen beim BFV rund 90 hauptamtliche Mitarbeiter*innen und 800 ehrenamtliche Mitarbeiter*innen dafür, dass in Bayern der Ball rollt und die Vereine bei ihrer täglichen Arbeit bestmöglich unterstützt werden.
Allgemein (Stand 2019)
Mitglieder: 1.607.726
Vereine gesamt: 4530
Mannschaften gesamt: 25.554
Herrenmannschaften: 8449
Jugendmannschaften: 15.475
Mädchen- und Frauenmannschaften: 1630
Schiedsrichter (aktiv): 10.362
Haushaltsvolumen: ca. 20 Mio. €
Präsidiumsmitglieder: 6
Mitarbeiter hauptamtlich (mit "BFV Service GmbH"): 111
Mitarbeiter ehrenamtlich: 848
Fußballbezirke: 7
Fußballkreise: 22
Die BFV-Medien:
Der BFV-Liveticker ist aus dem bayerischen Amateurfußball nicht mehr wegzudenken. Monat für Monat informieren sich rund 700.000 Besucher im BFV-Liveticker über die aktuellen Spiele ihrer Lieblingsteams. Der Dienst ist mittlerweile bei sehr vielen Vereinen fester Bestandteil einer modernen und attraktiven Vereinsarbeit. Das belegen auch die Zahlen. Bei Spielen der bayerischen Verbandsligen nutzen bei den Herren knapp 100 Prozent der Vereine den BFV-Liveticker, bei den Frauen sind es rund 80 Prozent. Und auch in den Bezirken hat sich der Liveticker etabliert. In den Bezirksligen der Herren werden jedes Wochenende nahezu 95 Prozent der Partien getickert. Zudem gibt es mittlerweile viele Kreise und Kreisligen, die ebenfalls bereits nahezu 100 Prozent der Spiele über den Liveticker abbilden. Das verdeutlicht: Die zu Beginn teilweise ablehnende Haltung einiger weniger Vereine und deren Mitglieder hat sich in den meisten Fällen geändert. Der Liveticker gehört zu den Standards in der Vereinsarbeit.
Die Vorteile des BFV-Livetickers
Die vielen Zugriffe und das Feedback zeigen, dass die Aktiven, Amateurfußballfans und Medienvertreter dieses Angebot nicht nur sehr genau wahrnehmen, sondern mittlerweile auch erwarten. Und die Vorteile liegen auf der Hand: Der BFV-Liveticker kann sowohl von einem Vereinsmitarbeiter, von nicht-aktiven Spielern, Nachwuchsspielern, Eltern oder Fans bedient werden. Keine andere Liveticker-Lösung am Markt bietet dem Liveticker-Bediener die Möglichkeit, per Knopfdruck offizielle und amtliche Spielbetriebsdaten aus dem Elektronischen Spielberichtsbogen in die Anwendung zu laden und zu veröffentlichen. Zudem ist der BFV-Liveticker so konzipiert, dass mit ihm die Pflicht-Ergebnismeldung möglich ist. So profitieren vor allem die Vereine vom BFV-Liveticker. Die übermittelten Informationen werden selbstredend allen Vereinen und Interessierten kostenfrei zur Verfügung gestellt – egal, ob auf der Vereinshomepage, der Website des Bayerischen Fußball-Verbandes oder über die ebenfalls kostenfreie BFV-App.
Weitere Informationen und einige Erklärvideos zu den verschiedenen Funktionen des BFV-Liveticker findest du hier.
Die Nutzung des Livetickers trägt zudem maßgeblich zu einer positiven Außendarstellung der Vereine bei. Medienvertreter von Print- und Onlineprodukten bedienen sich gerne an den Daten aus dem BFV-Liveticker – eben, weil er im Gegensatz zu allen anderen offizielle Zahlen, Aufstellungen und Torschützen enthält. Und über welche Spiele und Sportarten wird in den Medien berichtet? Über die, von denen offizielle Informationen vorliegen. Die Daten werden zudem nicht nur in den BFV-Angeboten, sondern über das BFV-Widget auch auf jeder Vereins-Homepage angeboten. Ein Verein, der seine Spiele tickert, sichert also nicht nur, sondern erhöht die Attraktivität der eigenen Medienangebote, die nicht selten auch einen Teil zu dessen Finanzierung beitragen und er leistet gleichzeitig einen wichtigen Beitrag für den gesamten Amateurfußball im Freistaat.
Über die Möglichkeit für Vereine, mit dem Livetickern junge Menschen an ein Ehrenamt im Verein heranzuführen und zu binden wird in diesem Zusammenhang leider auch viel zu selten gesprochen. Und das ist für die Vereine heutzutage ebenfalls eine ganz elementare Fragestellung.
Der Hintergrund des BFV-Livetickers
Der Bayerische Fußball-Verband hat den BFV-Liveticker bereits zur Saison 2013/14 (Regionalliga Bayern bereits 2012/13) eingeführt. Unbestritten gab und gibt es auch Anbieter, die dieses Feld für sich entdeckt haben und dieses Potenzial wie auch die Mitarbeit der Vereine, ihrer Mitglieder und ihrer Anhänger kommerziell für ihre Angebote nutzen wollen. Um dem entgegenzuwirken und ist der BFV aktiv geworden.
Der Liveticker in der Spielordnung
Die Regelung zum Liveticker ist in § 28 Spielordnung verankert. Dort ist auch die Pflicht für die oberen Ligen der Männer – Bezirksliga aufwärts – benannt. Es gilt auch weiterhin die Funktion und Handhabung der Software zu beobachten und um eventuelle Änderungsvorschläge der Vereinsnutzer zu ergänzen. Der Großteil der betroffenen Vereine konnte von der Regelung zur Nutzung des Livetickers überzeugt werden: Der Liveticker ist mittlerweile ein etabliertes Instrument in der Öffentlichkeitsarbeit des Verbandes und seiner Vereine. Aus diesem Grund investiert der BFV in personelle und finanzielle Ressourcen, um die technische Komponente des Livetickers auch in Zukunft noch weiter zu entwickeln und den Service für die bayerischen Vereine weiter zu optimieren. So wurde die Darstellungsform des Livetickers im Jahr 2019 für die lesenenden User in der BFV-App und auf der Webseite komplett überarbeitet und modernisiert.
Die angeblichen "Strafen" bei Nicht-Tickern
Es sind keine unmittelbaren Strafen vorgesehen. Der beim Verbandstag 2014 beschlossene Vorschlag zum BFV-Liveticker beinhaltete, dass bei Spielen, bei denen nicht getickert wird, der zuständige Spielleiter eine Person beauftragen könnte, um die Lücke in der Berichterstattung zu schließen. Hier geht es schlicht und einfach darum, den Online-Service sicherzustellen und nicht darum, jemanden zu bestrafen. Die Regelung ist auch weiterhin ausdrücklich als "kann"-Regelung festgelegt. Auch hier bleibt ein Spielraum für den zuständigen Spielleiter. Die durch die Spielordnung ermöglichte, nicht in jedem Fall zwingende Konsequenz, stellt eine Aufwandsentschädigung in Höhe von maximal 30 Euro dar, die demjenigen zur Verfügung gestellt wird, der für den Verein diese Aufgabe erledigt.
Alle Infos und Erklärvideos zum BFV-Liveticker findest du hier.
Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) hat nach mehrjährigem Parallelbetrieb zur Wintersaison 2013/2014 den klassischen Hallenfußball und Futsal zusammengeführt und bei den Bayerischen Hallenmeisterschaften auf Hallenfußball nach FIFA-Regeln (Futsal) umgestellt. Die parallele Organisation war mit immensem Aufwand verbunden, ein effektives Sponsoring nur für eine Meisterschaft möglich. Seitdem etabliert sich Futsal in Bayern kontinuierlich weiter. Im Winter 2019/20 nahmen im Freistaat 230 Juniorenmannschaften, also rund 2400 Kinder und Jugendliche von den F- bis zu den A-Junioren am Futsal-Ligabetrieb teil (2018/19: 135 Teams). Im Frauen- und Juniorinnenbereich waren es 40 Mannschaften (2018/19: 30) - Tendenz weiter steigend. Seit der Winterrunde 2014/15 werden alle BFV-Meisterschaften ab der ersten Runde in allen Altersklassen sowohl bei den Frauen/Juniorinnen wie auch bei den Senioren/Herren/Junioren ausschließlich nach dem Regelwerk der FIFA ausgetragen.
Private Hallenturniere auch nach altem Modell möglich
Private Hallenturniere können nach wie vor alternativ mit einem abweichenden Regelwerk ausgetragen werden. So ist es zum Beispiel immer noch möglich, mit Banden, breiteren Toren und einem normalen Hallenfußball zu spielen. Die zulässigen Abweichungen sind in der Richtlinie für Futsalturniere und private Hallenturniere geregelt. Eine Vermischung der beiden Regelwerke (offizielle Spiele und private Turniere) ist nicht zulässig! Der BFV stellt, wenn gewünscht, Schiedsrichter für diese Hallenturniere.
BFV bietet "Hallen-Zweitspielrecht" an
Der BFV hat zudem ein Hallen-Zusatzspielrecht im Erwachsenenbereich (Herren, Frauen und Senioren) eingeführt. Damit können Spieler*innen in der Hallensaison auch für einen anderen Verein als ihren Stammverein auflaufen. "Jeder soll Hallenfußball spielen können, selbst wenn der eigene Klub nicht am Hallenspielbetrieb teilnimmt", erklärt Josef Janker, Verbandsspielleiter beim BFV. Das Zusatzspielrecht kann ein Verein für maximal vier Spieler*innen beim zuständigen Bezirksvorsitzenden Bezirks-Spielleiter des Verbandes beantragen. Der abgebende Verein (Stammverein) muss dabei bestätigen, dass sein*e Spieler*in in der aktuellen Hallensaison bei Antragstellung noch nicht für ihn aufgelaufen ist. Als Spielberechtigung gilt der genehmigte Antrag, zusammen mit dem Spielerpass des Stammvereins. Pro Spieler*in erteilt der BFV maximal ein Zusatzspielrecht. Die gültigen Durchführungsbestimmungen und den Antrag findest du hier im Bereich des Verbands-Spielausschusses.
Mehr Technik, weniger Verletzungen, schnelleres Spiel
Futsal, die weltweit einzige offizielle Hallenfußball-Variante, unterscheidet sich vom bekannten Hallenfußball im Wesentlichen durch die fehlende Bande, kleinere Tore, einen kleineren Ball mit verminderter Sprungkraft sowie ein Regelwerk, das ein schnelleres, technischeres Spiel gewährleistet. So darf eine Mannschaft bei Ballbesitz zum Beispiel nur noch einmal zum Torwart zurückspielen. Ist der Ball im Aus, wird nicht mehr eingerollt, sondern eingekickt. Dazu hat der Spieler maximal vier Sekunden Zeit. Pro Halbzeit kann der Trainer eine Auszeit von einer Minute nehmen. Und es gibt zwei Schiedsrichter. Die Fouls werden pro Mannschaft zusammengezählt (kumuliert). Ab fünf Fouls gibt es einen Strafstoß aus zehn Metern, ohne Mauer. Der "normale" Strafstoß wird aus sechs Metern ausgeführt. Es gibt neben indirekten jetzt auch direkte Freistöße.
Futsal ideal für Entwicklung von Basisfähigkeiten
Futsal ist anerkanntermaßen mit deutlich weniger Verletzungsgefahren verbunden als der klassische Hallenfußball. Im Vordergrund stehen die technischen Fertigkeiten im Umgang mit dem Ball, weshalb Futsal als ideale "Vorschule" für die Entwicklung der Basisfähigkeiten im Fußball gilt. Der Wegfall der Banden und die Größe der Tore im Verhältnis zur Größe des Spielfeldes kommen den Gegebenheiten des Fußballs im Freien sehr nahe. Deshalb stellt Futsal gerade für Nachwuchskicker eine echte Fortbildung der eigenen Fähigkeiten und keine "Sportart mit eigenen Gesetzen" dar.
Deutsche Meisterschaften und Auswahlteams
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) trägt die Deutsche Meisterschaft (der Herren, A- bis C-Junioren und B- bis C-Juniorinnen) im Futsal aus. 2011 wurde BaKi Nürnberg deutscher Vizemeister, 2017 holte der SSV Jahn Regensburg als erste bayerische Mannschaft die Meisterschaft bei den Herren, 2019 gewannen die A-Junioren des FC Deisenhofen als erstes bayerisches Junioren-Team die Deutsche Futsal Meisterschaft. Für die Qualifikationsturniere auf Regionalverbandsebene dürfen ausschließlich Teilnehmer gemeldet werden, die sich bei reinen Futsal-Turnieren auf Landesverbandsebene qualifiziert haben. Innerhalb des DFB wurden zudem Länder- und Regionalauswahlmannschaften für Futsal gebildet. In Bayern betreibt der BFV gemeinsam mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) seit 2019 zudem zwei Futsal-Talentstützpunkte in Regensburg und München. Dort werden die größten bayerischen Futsal-Talente (U17-, U18- und U19-Junioren) einmal wöchentlich unter der Leitung von BFV-Verbandstrainer Philipp Ropers professionell gefördert – zusätzlich zum regulären Training in ihren Vereinen. Seit Dezember 2015 gibt es die Futsal-Nationalmannschaft. Auch für die geforderte Mitwirkung des BFV war deshalb eine Umstellung auf Hallenfußball nach FIFA-Regeln in Bayern zwingend notwendig. Denn nur so haben bayerische Mannschaften in Zukunft auch eine Chance, im Vereinsspitzenfußball in der Halle national mitzuhalten und sich auch international in der weltweit boomenden Sportart zu qualifizieren und weiterentwickeln zu können. In Luca Piga, Danijel Majdancevic, Philipp Ropers, Mathias Franke, Alexander Weber und Alexander Günter haben bereits sechs bayerische Spieler den Sprung in die Nationalmannschaft geschafft.
Futsal im Ligaspielbetrieb
Dass sich der Futsal in Bayern weiter etabliert und auch angenommen wird, zeigt sich auch bei den Herren in der Futsal-Regionalliga Süd, die im Jahr 2015 vom Süddeutschen Fußball-Verband (SFV) gegründet wurde. Von den zehn Teams kommen in der aktuellen Spielzeit fünf aus dem Freistaat (Stand 2020). Im Jahr 2021 soll die Futsal-Bundesliga kommen. Auch die 2014 eingeführte Futsal-Bayernliga entwickelt sich gut. Erstmals gingen in der Spielrunde 2019/20 zehn Mannschaften an den Start. Und auch fast alle Bezirke sind vertreten. Mannschaften aus den Bezirken Oberbayern, der Oberpfalz, Mittelfranken und Schwaben kämpfen um den Aufstieg in die Futsal-Regionalliga Süd. Auch Oberfranken (Universitäts-Sportclub Bayreuth) und Niederbayern (1. FC Passau) waren bereits in der Bayernliga aktiv. Einzig der Bezirk Unterfranken war noch mit keiner Mannschaft in der höchsten bayerischen Spielklasse vertreten. Seit der Hallensaison 2014/2015 bietet der BFV in jedem Bezirk eigene Futsalligen an, die in den Monaten Dezember bis etwa Mitte Februar gespielt werden.
Futsal als Türöffner beim Schulfußball
Gerade angesichts der demografischen Entwicklung ist es wichtig, im Wettbewerb mit anderen Sportarten, Fußball auch zum Teil des Sportunterrichts in der Schule, insbesondere in der Grundschule, zu machen. Dort treiben aber nicht nur ausgebildete Nachwuchsfußballer Sport, sondern auch viele Kinder, die bisher noch kein Fußball gespielt haben und deshalb technisch weniger versiert sind, als ihre im Verein spielenden Mitschüler. Lehrerinnen und Lehrer werden bei der Futsal-Variante im Schulunterricht viel leichter "ja" zum Fußball sagen können.
Neben der Organisation des Spielbetriebs und der Nachwuchsförderung ist das soziale Engagement eine bedeutende Säule der Arbeit des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV). Fußball lehrt positive Werte wie Fairness, Toleranz und Respekt, vermittelt soziale Kompetenz und fördert die Chancengleichheit. Um seiner sozialen Verantwortung noch besser gerecht werden zu können, hat der Bayerische Fußball-Verband im Mai 2012 eine eigene Sozialstiftung gegründet. Das Ziel: Bei Schicksalsschlägen innerhalb der bayerischen Fußballfamilie noch effektiver schnell und gezielt (auch finanziell) Hilfe leisten zu können und die BFV-Partnerschaften in Afrika zu unterstützen.
"Sozialeuro" bei Entscheidungs- und Relegationsspielen
Neben Spenden speist sich die Sozialstiftung zu großen Teilen aus dem Sozialeuro, den der BFV bei allen Entscheidungs- und Relegationsspielen über den Eintrittskartenverkauf erhebt.
Wichtig: Der "Sozialeuro" wird nicht vom "normalen" Eintrittspreis abgezogen, sondern von den Zuschauern zusätzlich entrichtet. Die regulären Einnahmen für die Vereine aus dem Ticketverkauf bleiben damit bestehen, den Klubs entsteht kein finanzieller Verlust. Mit dem "Sozialeuro" leisten alle bayerischen Amateurfußballfans ihren Beitrag, um unverschuldet in Not geratenen Mitgliedern der bayerischen Fußballfamilie (Spieler, Trainer, Schiedsrichter, Funktionäre, Vereine,…) zu helfen. Jeder gespendete Euro fließt dabei eins zu eins in die Projekte der BFV-Sozialstiftung. Pro Jahr kommen so alleine rund 240.000 Euro zusammen.
Eigene Projektvorschläge einreichen
Wichtig: Grundsätzlich hat jeder die Möglichkeit, eigene Vorschläge für die Mittelverwendung bei der BFV-Sozialstiftung einzureichen. Dazu genügt eine formlose E-Mail an info@bfv-sozialstiftung.de. Jeder Antrag wird individuell durch den Stiftungsvorstand geprüft. Der Vorstand wiederum berichtet dem Stiftungsrat (dem „Aufsichtsrat“), der aus Vertretern des BFV und der Vereine sowie Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben besteht.
Alle Informationen zur BFV-Sozialstiftung finden Sie unter www.bfv-sozialstiftung.de.
Die 4530 bayerischen Amateurvereine und der Bayerische Fußball-Verband sehen sich mit gravierenden Zukunftsproblemen konfrontiert. Der seit langem angekündigte demografische Wandel macht sich zunehmend in vielen Regionen Bayerns mit einem zum Teil starken Rückgang junger Menschen bemerkbar. Weniger Geburten haben weniger Jugendmannschaften und später auch einen dramatischen Rückgang an Seniorenmannschaften zur Folge. Das verdeutlicht: Mit Blick auf ganz Bayern bricht der Nachwuchs weg! Dabei sind regional allerdings deutlich unterschiedliche Entwicklungsverläufe zu sehen (z.B. Ballungsräume München, Augsburg, Nürnberg gegenüber ländlichen Regionen/Kreisen). Neben dem prognostizierten erheblichen Rückgang an Mannschaften aller Altersklassen zählen auch die finanzielle Situation, die Bindung und Gewinnung ehrenamtlicher Mitarbeiter und der Mangel an qualifizierten Funktionsträgern zu den existentiellen Problemen vieler, vor allem kleiner, Mitgliedsvereine.
Der Bayerische Fußball-Verband hat diese Entwicklung erkannt und unterstützt seine Vereine in diesen schwierigen Jahren als leistungsstarker Dienstleister und offensiver Interessensvertreter bei der Problembewältigung. Damit in allen Regionen Bayerns so viele Fußballvereine wie möglich erhalten bleiben, hat der Bayerische Fußball-Verband, wie am Verbandstag im Juli 2010 in Bad Gögging angekündigt, zum Jahresbeginn 2011 die große Acht-Punkte-Kampagne "Pro Amateurfußball" zur Zukunftssicherung und Stärkung des Amateurfußballs an der Basis gestartet. Auf der Grundlage der für die erste Phase bereits festgelegten Schwerpunkte wurden konkrete Projekte zur praktischen Umsetzung in folgenden Aufgabenfeldern erarbeitet (alle Infos). Im Jahr 2019 wurde die Kampagne umstrukturiert und um drei Schwerpunkte erweitert.
1. Fußballentwicklung (inkl. Freizeit- und Breitensport, Inklusion, Futsal)
4. Amateurfußball in städtischen Ballungszentren
10. Gewinnung ehrenamtlicher Mitarbeiter im Verband und den Vereinen
11. Schiedsrichtergewinnung/-erhalt
Wie wird die Kampagne "Pro Amateurfußball" finanziert?
Die vorgenannten Projekte im Rahmen der Kampagne "Pro Amateurfußball" begleiten die Arbeit des BFV langfristig. Sie stellen zusätzliche kostenintensive Maßnahmen des Verbandes dar, die aus den Mitteln des Haushaltes nicht bestritten werden können. Sie bedürfen deshalb eines eigenen Budgets und einer Finanzierung durch zusätzliche Einnahmen des Verbandes.
Der Verbandstag des Bayerischen Fußball-Verbandes hat am 24.07.2010 in Bad Gögging entschieden, die notwendigen Mehreinnahmen nicht durch eine gleichmäßige Umlegung auf alle Vereine, sondern über eine Neugestaltung der Vereinswechselgebühren ab dem 1. Dezember 2010 zu generieren. Die Gebühren für einen Vereinswechsel wurden mit Beschluss des Verbandstages deutlich angehoben, die Neuausstellungen im Junioren- und Erwachsenenbereich sind hingegen seitdem kostenlos.
Mit der Erhöhung der Wechselgebühren ergeben sich die notwendigen Mehreinnahmen, um die aufgeführten Projekte zur Stärkung des Amateurfußballs an der Basis entwickeln und durchführen zu können. Kein einziger Euro der Mehreinnahmen wird, wie teilweise vermutet, für den Ausgleich eines Verbandsdefizits benötigt, das es im Übrigen gar nicht gibt.
Gewaltproblematik im Amateurfußball
Über eine Million Menschen sind während der Saison an jedem Wochenende bei rund 15.000 Spielen als Zuschauer, Spieler, Offizielle oder Vereinsmitarbeiter auf den bayerischen Amateurfußball-Plätzen unterwegs. Angesichts des Zusammentreffens nahezu aller gesellschaftlichen Gruppen werden mitunter auch in Bayern Fußballplätze zum Austragungsort vielfältiger, vorwiegend sozialer Konflikte. Gewaltvorfälle spiegeln hier eine gesamtgesellschaftliche Problematik wider.
Im Amateurfußball zeigt sich Gewalt in einer Bandbreite von Beleidigungen, Beschimpfungen und Provokationen, die auch rassistischer Art sein können, bis hin zu körperlichen Angriffen. Gewalt kann sich zwischen Spielern, Trainern oder weiteren Vereinsmitgliedern gegnerischer Mannschaften ereignen, Vorfälle werden aber auch durch Zuschauerverhalten beeinflusst oder hervorgerufen.
Mit besonderer Sorge betrachtet der Bayerische Fußball-Verband die Gewalt gegen Schiedsrichter. Sie stehen auf dem Spielfeld besonders im Blickpunkt und sind nicht selten heftiger Kritik und Anfeindungen ausgesetzt. Das Tabu des Körperkontakts zum Schiedsrichter wird gebrochen und es kommt zu körperlichen Angriffen. Schon bei den jüngsten Mannschaften vergessen Trainer, Betreuer, Eltern und Zuschauer ihre Vorbildfunktion und beschimpfen den Schiedsrichter. Die negativen Emotionen können sich auf die Spieler übertragen und so eine fortschreitende Eskalation der Gesamtsituation fördern.
"Kein Ausländerproblem"
Immer wieder wird polemisch das Gewaltproblem ausländischen Spielern oder Spielern mit Migrationshintergrund zugeschoben. Doch die Gewaltproblematik erstreckt sich durch alle Nationalitäten. Gewalttätige Vorfälle jeglicher Art ereignen sich darüber hinaus spielklassenübergreifend, alters- und geschlechtsunabhängig in ganz Bayern.
Die Fakten
In der Saison 2018/2019 fanden rund 267.000 Amateurfußball-Spiele in Bayern statt, 87,7 Prozent (234.379 Spiele) davon konnten mit Spielbericht erfasst werden. Die Sportgerichte in Bayern haben 70 Spielabbrüche (Verletzung der Platz-Disziplin durch Zuschauer, Tätlichkeiten gegen Spieler und Schiedsrichter) verhandelt. Im Schnitt ist es also bei ca. 0,029 Prozent aller Spiele zu einem Spielabbruch gekommen. Zudem behandelten die Sportgerichte (in Bezug auf die Schiedsrichter) u.a. 225 Fälle von Tätlichkeiten oder Beleidigungen gegen den Unparteiischen (0,096 Prozent der Spiele). In der Saison 2017/18 lag die Quote der wegen eines Vorfalls (Gewalt, Diskriminierung, etc.) abgebrochenen Spielen bei 0,03 Prozent, 2016/17 gar nur bei 0,024 Prozent. Bayern liegt damit sogar weit unter dem deutschlandweiten Schnitt von 0,05 Prozent (2018/19). Dennoch: Jeder Vorfall ist einer zu viel. Gewalt – egal in welcher Form – hat im Amateurfußball nichts verloren!
Der Bayerische Fußball-Verband verwehrt sich aber gegen den zum Teil entstandenen öffentlichen Eindruck, dass auf allen Fußballplätzen Gewaltvorfälle an der Tagesordnung seien, verschließt aber gleichwohl deshalb vor der Problematik und den vorhandenen Fällen keineswegs die Augen. Auch wenn gewalttätige Übergriffe im bayerischen Amateurfußball nach wie vor im Verhältnis zur Anzahl der Spiele die absolute Ausnahme sind – bei den Themen "Gewalt im Amateurfußball" und "Gewalt gegen Schiedsrichter" gibt es nichts zu beschönigen. Die Problematik einer gestiegenen Gewaltbereitschaft ganz generell in der Gesellschaft – körperlich und vor allem auch verbal – ist bekannt. Vorfälle werden vom Bayerischen Fußball-Verband nicht heruntergespielt oder kleingeredet, sondern ernst genommen und konsequent aufgearbeitet.
Die Position des BFV
Wir wollen, dass alle Aktiven, Spieler und Schiedsrichter, in jeder Liga und jeder Altersklasse ohne Angst vor Gewalt Fußball spielen und erleben können.
Wir wollen, dass alle Zuschauer und Familien jedes Fußballspiel in Bayern sorgenfrei besuchen können.
Wir wollen, dass Fußballspiele sowohl in den Profiligen als auch in den Amateurklassen trotz aller Emotionen friedlich verlaufen.
Der Bayerische Fußball-Verband bekennt sich deswegen klar und ohne Ausnahme gegen Gewalt, Rassismus, Intoleranz und Diskriminierung. Fußball ist kein wertefreier Sport. Fußball steht für Fairplay, Respekt, Gewaltfreiheit, Miteinander, Toleranz und Anerkennung. Deshalb verfolgt der BFV bei gewalttätigen Vorfällen eine Null-Toleranz-Politik. Sie ist die Basis für die Aufarbeitung aber auch die präventiven Maßnahmen des Verbandes.
Aufarbeitung – unabhängige Sportgerichtsbarkeit
Gewalt auf dem Fußballplatz, Beleidigungen oder Angriffe gegen den Schiedsrichter sind nicht hinnehmbar. Alle Formen von Gewalt im Fußball werden zur Anzeige gebracht und sportrechtlich verfolgt. Dazu hat der BFV eine eigene Rechts- und Verfahrensordnung (RVO) und in allen Bezirken und Kreisen Sportgerichte und Jugendsportgerichte installiert. Die Sportgerichte führen umfassende Ermittlungen durch, fordern Stellungnahmen aller Beteiligten an und entscheiden dann über das Strafmaß. Grundsätzlich steht der Sportgerichtsbarkeit ein Strafmaß bis zum Verbandsausschluss von einzelnen Spielern oder Vereinen zur Verfügung. Zudem können neben der eigentlichen Strafe auch weitere Auflagen, wie zum Beispiel die verpflichtende Teilnahme an einem Anti-Gewalt-Kurs oder an der Schulung "Zwei Blickwinkel – ein Spiel" sowie abzuleistende Sozialstunden, gemacht werden. Die Strafmöglichkeiten der Sportgerichte sind also ausreichend, um auf jeden einzelnen Fall individuell und angemessen reagieren zu können. Wichtig ist: Es gibt keine Pauschalurteile. Jeder Fall wird für sich bewertet.
BFV-Konfliktmanagement
Die über 20 BFV-Konfliktmanager stehen den Vereinen bayernweit als neutrale Vermittler und Berater vor Ort zur Seite, um dauerhafte Konflikte auszuräumen, bevor sie eskalieren, oder Vorfälle aufzuarbeiten und zwischen den Beteiligten zu vermitteln. Dies gilt für Konflikte zwischen Vereinen, wie auch für vereinsinterne Schwierigkeiten. Je nach Art und Schwere eines Vorfalls wird die Einbeziehung eines Konfliktmanagers unabhängig von einer sportgerichtlichen Ermittlung unmittelbar angeboten.
Bei einer Anhäufung von grenzwertigen Vorfällen innerhalb einer Spielgruppe können die BFV-Konfliktmanager als Moderatoren "Runde Tische" mit den Mannschaftsvertretern, Spielleitern und Schiedsrichtern leiten. Dabei werden die Vorfälle aufgearbeitet und selbstverpflichtende Vereinbarungen getroffen, wie diese Vorfälle zukünftig zu verhindern sind (z. B. Platzordnungsdienst von Heim- und Gastverein, beruhigendes Einwirken der Trainer und Spielführer, kein Körperkontakt zum Schiedsrichter, Schiedsrichterkabine als Tabuzone, Fairplay-Rituale vor und nach dem Spiel).
Die soziale und über alle Kulturen hinweg verbindende Funktion des Fußballs kann aber nur erhalten werden, wenn jeder Form von Gewalt, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit nicht nur durch eine Aufarbeitung im Nachgang von Vorfällen, sondern vor allem auch präventiv der Kampf angesagt wird.
Anti-Gewalt-Kurse
Um die Zahl der Vorfälle weiter zu minimieren, bietet der Bayerische Fußball-Verband mit den so genannten Anti-Gewalt-Kursen kostenlos einen weiteren Baustein zur Gewaltprävention an. Ziel dieser Kurse ist es, das persönliche Eskalationspotential, die Wut und die potentielle Gewaltbereitschaft von Spielern und Trainern im Griff zu halten und Konfliktsituationen auf dem Fußballplatz gewaltfrei zu lösen. Neben der freiwilligen Teilnahme können die Sportgerichte die Anti-Gewalt-Kurse auch als Bewährungsauflagen oder als Auflage zusätzlich zu Sportgerichtsstrafen für einzelne Spieler, Trainer und Zuschauer oder für gesamte Mannschaften aussprechen. Zudem haben die Spielleiter die Möglichkeit, Vereinen, deren Mannschaften häufig wegen gewalttätigen Vorfällen negativ in Erscheinung treten, die Teilnahme für einzelne Spieler oder die gesamte Mannschaft nahezulegen. Die Anti-Gewalt-Kurse eignen sich für Mannschaften und Spieler*innen ab C-Junioren.
Die Teilnehmer der Kurse lernen Eskalationsdynamiken kennen und erfahren ihre persönlichen Reizbarkeitsschwellen. Vermittelt und erprobt werden zudem Methoden zur Selbstkontrolle bei Provokationen sowie gewaltfreie Verhaltensalternativen, um sich und andere zu beruhigen. Die Anti-Gewalt-Kurse sind auf drei Termine á drei Stunden angesetzt, können bei Bedarf oder auf Wunsch der Vereine aber auch ausgeweitet werden. Für die Anti-Gewalt-Kurse entstehen den Teilnehmern und Vereinen keine zusätzlichen Kosten.
Die AG "Gemeinsam & Fair"
Der BFV geht mit gutem Beispiel voran und setzt auch intern auf eine Null-Toleranz-Politik. Die Vermittlung von Fairplay, Respekt und Gewaltfreiheit ist elementarer Bestandteil aller Trainerausbildungen und Fortbildungsmaßnahmen. Bei allen BFV-Veranstaltungen wirbt der Verband mit Durchsagen, Bannern, dem Anti-Rassismus-Spot oder weiteren Aktionen für das Motto "Gemeinsam und Fair".
Seit 2006 besteht die Arbeitsgruppe “Gemeinsam & Fair” unter dem Vorsitz von BFV-Vizepräsident Reinhold Baier. Unterstützt wird die Arbeit der AG dabei durch den hauptamtlichen Bereich “Soziales”. Die Schwerpunkte der AG:
Unmittelbare Problemhilfe bei der Bewältigung konkreter Konflikte durch interne Vermittler oder auch externe Fachkräfte.
Ausbildung von Trainern und Schiedsrichtern durch deren Schulung und Aufforderung zu couragiertem Handeln, um Gewalt auf den Sportplätzen entgegenzuwirken und Konflikte zu lösen.
Informationsveranstaltungen, die Möglichkeiten zur Reduzierung von Konfliktpotentialen aufzeigen.
Bayernweite Aktionstage:
Schiedsrichter-Aktion "Gemeinsam und Fair": Im Erwachsenenbereich tragen die bayerischen Unparteiischen bei der Schiedsrichter-Aktion "Gemeinsam und Fair" ein großes Logo auf dem Ärmel, die Vereine machen Stadiondurchsagen und die Mannschaften laufen mit einem großen Banner gegen Gewalt auf den Platz ein.
Platzordner - Leitfaden und Westen: Der BFV gibt den Vereinen einen Leitfaden zum Einsatz von Platzordnern an die Hand und hat allen Vereinen Ordnerwesten zukommen lassen. Der BFV weist die Klubs auf die Wichtigkeit von Platzordnern hin, die unter anderem für den Schutz des Schiedsrichters zuständig sind. Den Leitfaden für den Ordnungsdienst im Verein findest du hier.
Anti-Rassismus-Kampagne - Fünf „Goldene Fairplay-Regeln“: Für eine generelle Sensibilisierung der Bevölkerung und der Fußballfamilie für das Thema Rassismus und Gewalt hat der Bayerische Fußball-Verband bereits im Jahr 2007 eine groß angelegte, öffentlichkeitswirksame Anti-Rassismus-Kampagne ins Leben gerufen. Herzstück der Kampagne - Die fünf "Goldenen Regeln des Fairplay": Im Rahmen der Kampagne sind die von der Arbeitsgruppe "Gemeinsam und Fair" text- und inhaltlich weiterentwickelten fünf "Goldenen Regeln des Fairplay" ständig präsent. Die Regeln werden bei der Präsentation des Banners durch die Mannschaften von einem Spieler oder dem Stadionsprecher laut verlesen.
Dieser Text lautet: Wir unterstützen Fairplay, Gewaltfreiheit und Toleranz im Fußball, weil wir unseren Sport lieben. Darum beachten wir die folgenden Grundsätze:
Wir sind aufrichtig und beachten die geschriebenen und ungeschriebenen Regeln. Zum Fußball gehören Sieg und Niederlage, wir werden mit Anstand gewinnen, aber auch mit Anstand verlieren!
Wir sind tolerant und akzeptieren alle Entscheidungen des Schiedsrichters!
Wir achten unseren Gegner als Partner und betrachten ihn nicht als Feind. Daher fühlen wir uns auch für die körperliche und seelische Unversehrtheit unserer Partner verantwortlich!
Wir sind für fairen Sport und wissen, dass nur durch Aufrichtigkeit, Toleranz, Hilfsbereitschaft und Verantwortung fairer Fußballsport möglich ist und die Freude daran erhalten bleibt!
Wir achten insbesondere auch die Mitspieler und Spieler unserer Partner, die anderer Herkunft, Hautfarbe, Religion und Weltanschauung sind als wir, denn auch wir wollen stets so akzeptiert werden, wie wir sind. Daher treten wir geschlossen gegen Gewalt, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit ein und bitten alle, sich mit uns in dieser Zielsetzung solidarisch zu erklären!
Einführung der Fair Play-Liga (U9): Der Verbandstag des Bayerische Fußball-Verbandes (BFV) hat im Juli 2014 die bayernweite Einführung der Fair Play-Liga im U9-Bereich zur Saison 2014/2015 beschlossen. Nach den positiven Rückmeldungen der Vereinsvertreter bei den Kreistagen (18 von 24 Kreistagen dafür) und Bezirkstagen (alle sieben Bezirkstage dafür) sprachen sich auch die Delegierten auf dem Verbandstag in Bad Gögging für die Fair Play-Liga aus. Bei der Fair Play-Liga, in der ohne Schiedsrichter gespielt wird, soll der Spaß am Fußball für den Nachwuchs im Vordergrund stehen – ohne Ergebnisdruck und ohne Druck von außen. Die Trainer agieren aus einer gemeinsamen Coaching-Zone heraus und die Zuschauer verfolgen das Spiel mit einigen Metern Abstand zum Spielfeld.
Aufrufe bei Spielgruppentagungen/Veranstaltungen: Die Vermittlung und der Aufruf zu Fairplay, Respekt und Gewaltfreiheit ist elementarer Bestandteil aller Spielgruppentagungen, Trainerausbildungen und Fortbildungsmaßnahmen. Bei allen BFV-Veranstaltungen wirbt der Verband mit Durchsagen, Bannern oder weiteren Aktionen für das Motto "Gemeinsam und Fair".
Der BFV entwickelt wirksame Konzepte
Sicherheit geht nur gemeinsam: Besonders im Bereich der Amateurspitzenklassen (höchstes Zuschaueraufkommen) arbeitet der BFV eng mit dem Bayerischen Innenministerium, dem Kultusministerium, der bayerischen Polizei und den Fußballvereinen zusammen, um mit einem gemeinsamen Sicherheitskonzept gewalttätige Auseinandersetzungen im Vorfeld zu verhindern. Die BFV-Sicherheitsrichtlinien geben für die Landesligen, die Bayernliga, die Regionalliga Bayern und die Pokalspiele auf Verbandsebene klare Anforderungen und Maßnahmen vor. Die Sicherheitsrichtlinien findest du hier.
Zur Verbesserung der Platzordnung und Platzdisziplin in den unteren Amateurspielklassen hat die AG "Gemeinsam & Fair" einen Leitfaden für Fußballvereine zum Einsatz von Platzordnern erstellt. Dieser Leitfaden gibt den Platzordnern Sicherheit, wie sie ihre bedeutende Aufgabe im Umgang mit den Zuschauern, Spielern, Betreuern und Schiedsrichtern zum Schutz aller Beteiligten souverän und rechtlich abgesichert erfüllen können. Den Leitfaden für den Ordnungsdienst im Verein findest du hier.
Beim Elternfanblock geht es darum, die Eltern zu motivieren, die Kinder lieber gemeinsam und kreativ anzufeuern, statt durch laute Zwischenrufe für Unruhe zu sorgen. Dazu werden die Eltern in einem Bereich am Spielfeldrand als Fanblock zusammengezogen. Durch festgelegte Rituale mit den Spielern vor und nach dem Spiel (z.B. Abklatschen, La-Olá-Welle) wird eine positive und unterstützende Grundstimmung erzeugt.
Der BFV setzt auf die Unterstützung der Vereine
Damit die Maßnahmen und Konzepte des BFV erfolgreich und flächendeckend in ganz Bayern an der Basis Wirkung zeigen, appelliert der BFV an alle Vereine, die Werte des Fußballs offensiv zu vertreten, zur Zivilcourage aufzurufen und sich nach dem Motto "Gemeinsam und Fair" zusammen mit dem Verband gegen Gewalt, Rassismus und Diskriminierung einzusetzen. Denn klar ist in Bezug auf den Fußball: Ohne Spieler und Spielerinnen, Zuschauer, Vereine und deren Mitarbeiter und Fans und nicht zuletzt auch die Medien, die sich allesamt wie der BFV zu den Werten des Fußballs wie Fairplay und Respekt bekennen, werden alle Anstrengungen höchstens punktuelle Verbesserungen bringen.
Regionale Vorzeige-Projekte – München, Kelheim, Freising, Aschaffenburg
Fairplay München: Ein spannendes Projekt hat Bernhard Slawinski, Kreis-Vorsitzender München, bereits im Jahr 2013 initiiert: "Fairplay München". Auf den Plätzen der Landeshauptstadt hatte es in der Vergangenheit immer wieder gebrodelt, denn die Masse an Menschen in der Millionenmetropole und die Mischung der Menschen mit unterschiedlichsten Nationalitäten und kulturellen Hintergründen sorgte immer wieder für Spannungsfelder und Reibungspunkte, die sich dann auch auf den Fußballplätzen entluden. Bernhard Slawinski hat früh erkannt, welch wichtige zwischenmenschliche und gesamtgesellschaftliche Rolle der Fußball einnimmt und sich intensiv der sozialen Komponente des Sports gewidmet. In unzähligen Stunden ehrenamtlicher Tätigkeit bringt er Menschen zusammen, entschärft Konflikte und knüpft ein Netzwerk aus Spielbeobachtern, kompetenten Helfern und Ansprechpartnern. Und die Bilanz von "Fairplay München“ ist herausragend. Auf Münchens Plätzen wird bei aller sportlicher Rivalität das Miteinander wieder größer geschrieben. Die Zahl der Platzverweise und Sportgerichtsverfahren ist im Kreis München massiv zurückgegangen.
Fairplay Kelheim: Die Vereine der Kreisklasse Kelheim und der Bayerische Fußball-Verband haben im November 2014 ein starkes Zeichen für Fairplay und gegen Beleidigungen, Rassismus und Gewalt gesetzt. Alle 14 Klubs unterzeichneten in Abensberg unter dem Motto "Fairplay Kelheim" eine gemeinsame Selbstverpflichtung mit fünf Fairplay-Regeln. Darin bekennen sich die Vereine zu einem respektvollen Umgang zwischen Spielern, Trainern, Schiedsrichtern, Vereinsmitarbeitern und Zuschauern. Prominente Unterstützung erhielt das Pilotprojekt von Mitinitiator Martin Neumeyer, dem damaligen Integrationsbeauftragten der Bayerischen Staatsregierung, dem ehemaligen Landrat Dr. Hubert Faltermeier und BFV-Vizepräsident Reinhold Baier, Vorsitzender der AG "Gemeinsam & Fair". Für ihr Engagement bekamen alle Vereine ein offizielles Zertifikat des BFV. Mit Plakaten rund um ihren Fußballplatz (z.B. am Kassenhäuschen, im Vereinsheim oder Kabinengang) machten die Kreisklassisten die Aktion auf ihrem Sportgelände sichtbar.
Fairplay Freising: 39 Fußballvereine aus dem Landkreis Freising haben im September 2015 gemeinsam mit dem Bayerischen Fußball-Verband ein starkes Zeichen für Fairplay und gegen Beleidigungen, Rassismus und Gewalt gesetzt. Die Klubs unterzeichneten in Freising unter dem Motto "Fairplay Freising" eine gemeinsame Selbstverpflichtung mit fünf Fairplay-Regeln. Darin bekennen sich die Vereine zu einem respektvollen Umgang zwischen Spielern, Trainern, Schiedsrichtern, Vereinsmitarbeitern und Zuschauern. Für ihr Engagement bekamen die Klubs ein offizielles Zertifikat des BFV. Mit Plakaten rund um ihren Fußballplatz (z.B. am Kassenhäuschen, im Vereinsheim oder Kabinengang) machten die Landkreisvereine die Aktion auf ihrem Sportgelände sichtbar. Prominente Unterstützung erhielt das Projekt von Mitinitiator Martin Neumeyer, dem ehemaligen Integrationsbeauftragten der Bayerischen Staatsregierung, dem Freisinger Landtagsabgeordneten Benno Zierer, Landrat Josef Hauner und BFV-Vizepräsident Reinhold Baier, Vorsitzender der BFV-AG "Gemeinsam & Fair".
"Fairplay in unserer Region" im Großraum Aschaffenburg: Bereits seit 2011 gibt es die Initiative "Fairplay in unserer Region" im Großraum Aschaffenburg. Und die Idee wurde dort entwickelt, wo sie auch mit Leben gefüllt werden muss – in den Vereinen. 27 Klubs hatten sich dort zusammengeschlossen, auf einen Wertekatalog geeinigt und sich medienwirksam zu den Spielregeln bekannt. Vom unterklassigen Verein bis hin zum sportlichen Aushängeschild Viktoria Aschaffenburg.
Angesichts der demografischen und gesellschaftlichen Entwicklungen steht der Amateurfußball in Bayern vor großen Herausforderungen. Immer mehr Vereine leiden aufgrund niedriger Geburtenzahlen, einem veränderten Freizeitverhalten und der Flexibilisierung der Berufswelt sowohl im Junioren- als auch im Erwachsenenbereich an Spielermangel. Deshalb hat es sich der Bayerische Fußball-Verband in Fortführung des Mottos aller Kreis- und Bezirkstage sowie des Verbandstags, "Verband und Vereine - ein Team!", zum Ziel gesetzt, eine breite Diskussion über die zukünftige Gestaltung des Spielbetriebs in Gang zu setzen und seine Vereine stärker in die Entscheidungsfindung einbeziehen.
Bereits auf allen 24 Kreistagen des BFV wurden fünf vieler Orts diskutierte Ideen zum Spielbetrieb vorgestellt, darunter auch das Rückwechseln im Erwachsenenbereich auf Kreisebene. Es handelte sich bei diesen fünf Ideen ausdrücklich nicht um Vorschläge oder Anträge des BFV-Vorstandes oder anderer BFV-Funktionäre! Die fünf Ideen wurden vorgestellt, um bayernweit eine breite Diskussion zur Zukunft des Spielbetriebs im Amateurfußball - insbesondere in den untersten Ligen - zu führen und ein Meinungsbild der Vereine zu bekommen, wo und inwieweit Reformbedarf an der Basis gesehen wird. Es war das erklärte Ziel der Verbandsführung, die Vereine selbst diskutieren und entscheiden zu lassen, ob eine der fünf Ideen für den zukünftigen Spielbetrieb in Bayern Sinn macht. Auf allen 24 Kreistagen (den Basisversammlungen im Vorfeld des Verbandstages, zu denen jeder Verein eingeladen wird) wurde geheim abgestimmt und das mit einem eindeutigen Ergebnis:
In 23 von 24 Kreisen wurde das Rückwechseln im Erwachsenenbereich auf Kreisebene mit deutlicher Mehrheit von den Vereinen befürwortet und positiv bewertet. Die Abstimmungsergebnisse finden Sie am Ende des Standpunktes. Damit erging ein eindeutiger Auftrag an den BFV, einen entsprechenden, von den Vereinen gewollten Antrag in den Verbandstag einzubringen. Auf dem Verbandstag (dessen stimmberechtigte Delegierte überwiegend, d.h. zu mehr als 50% Vereinsvertreter und nicht Funktionäre des BFV sind!) haben dann wiederum die Vereinsvertreter selbst über den Antrag mit abgestimmt und sich erneut ganz eindeutig, nämlich einstimmig, für das Rückwechseln im Erwachsenenbereich auf Kreisebene ausgesprochen.
Information zur Abstimmung auf den Bezirkstagen: Auf den 7 Bezirkstagen wurde in Ergänzung zu der auf den Kreistagen herbeigeführten Meinungsbildung zum Rückwechseln auf Kreisebene darüber abgestimmt, ob es Sinn macht, das Rückwechseln über die Kreisebene hinaus zusätzlich auch auf Bezirksebene einzuführen. Dies wurde von den Vereinsvertretern abgelehnt und war daher beim Verbandstag kein Thema mehr.
Fazit: Die Vereine selbst haben sich auf den Kreistagen und auf dem Verbandstag für das Rückwechseln im Erwachsenenbereich auf Kreisebene ausgesprochen. Es handelt sich nicht um eine Regelung, die in "Hinterzimmern" von Funktionären erdacht wurde, sondern um eine aus Sicht der Mehrheit der Amateurvereine sinnvolle Erleichterung der Spielmöglichkeiten in den untersten Verbandsebenen, d.h. von der 9. Liga abwärts!
Das Rückwechseln - nun auch im Erwachsenenbereich bis zur Kreisebene - ist ohne Zweifel eine spannende Veränderung. Allerdings wird es im Juniorenbereich seit Jahren vollkommen ohne Probleme und ohne Ärger praktiziert (und das sogar ohne detailierte Durchführungsbestimmungen). Auch dort gab es die teilweise von Vereinen vorgebrachten Bedenken, auch dort wurden vereinzelt Manipulationsversuche befürchtet. Grundsätzlich ist zu einer Aus-/Rückwechslung immer die Zustimmung des Schiedsrichters erforderlich. Sollte dieser feststellen, dass der Wechsel nur zur Zeitverzögerung dient, so soll er den Wechsel unterbinden bzw. die Zeit nach seinem Ermessen nachspielen lassen. Die Durchführungsbestimmungen für den Erwachsenenbereich orientieren sich nach den positiven Erfahrungen im Jugendbereich am fairen Fußball. Der BFV wird das Rückwechseln an den ersten Spieltagen genau beobachten und falls nötig Nachbesserungen an den Durchführungsbestimmungen vornehmen. Das gilt insbesondere für die Frage, ob Beschränkungen hinsichtlich maximaler Anzahl von Wechselvorgängen und Wechselzeitpunkten während des Spiels notwendig sind. Dazu müssen jetzt aber erst einmal überall in Bayern Erfahrungen gesammelt werden.
Die wichtigsten Informationen zum Rückwechseln in Kürze:
Ist die Einführung des Rückwechselns auf Kreisebene überhaupt erlaubt bzw. mit den Statuten des DFB vereinbar?
Ja, der allgemeinverbindliche Teil der Spielordnung des DFB wurde auf dem DFB-Bundestag 2007 geöffnet. Paragraph 4 a wurde neu in die Spielordnung aufgenommen und ermöglicht den Landesverbänden des DFB, solche Regelungen umzusetzen.
"Die DFB-Mitgliedsverbände können Regelungen für Meisterschaftsrunden erlassen, an denen Mannschaften mit unterschiedlicher Spielerzahl teilnehmen. Die Mannschaftsstärke liegt bei mindestens sieben und maximal elf Spielern. Die DFB-Mitgliedsverbände können für untere Spielklassen Regelungen für den Pflicht- und Freundschaftsspielbetrieb erlassen, die ein wiederholtes Ein- und Auswechseln von Spielern gestatten." (§ 4a, allgemeinverbindlicher Teil der DFB-Spielordnung)
Seit wann ist das Rückwechseln erlaubt?
Seit Montag, 26. Juli 2010, ist das Rückwechseln auch im Erwachsenenbereich möglich.
Für welche Spiele gilt der Beschluss?
Verbandsspiele: Bei Verbandsspielen ist das "Rückwechseln" nur bei Spielen auf Kreisebene erlaubt.
Toto-Pokal der Herren / DFB-Pokal der Frauen auf Landesebene: Bei Toto-Pokalspielen gilt die neue Regelung bis einschließlich Kreisfinale, ist dort also auch für die Bezirks- und Bezirksoberligisten erlaubt. Bei den Frauen gilt die Rückwechselmöglichkeit bis einschließlich Bezirksebene.
Privatspiele / Frauenfreizeitligen: Rückwechsel in allen Spielen möglich. Die Anzahl der erlaubten Rückwechsel legen die beteiligten Vereine im Vorfeld der Partie fest, müssen diese aber dem/der Schiedsrichter/in vor Spielbeginn mitteilen.
Wer darf rückwechseln?
Während des Spiels dürfen drei (im aufstiegsberechtigten Spielbetrieb der Herren) bzw. vier (nicht-aufstiegsberechtigter Spielbetrieb der Herren und Frauen-Spielbetrieb) Spieler(innen) beliebig oft ein- und ausgewechselt werden. Insgesamt können damit bis zu 14 bzw. 15 Spieler einer Mannschaft am Spiel teilnehmen. Bei Privatspielen ist - falls vor dem Spiel vereinbart - eine höhere Anzahl von Auswechselspielern möglich.
Wann darf gewechselt werden?
Der Wechsel muss grundsätzlich in einer Spielruhe und mit Genehmigung des Schiedsrichters / der Schiedsrichterin vollzogen werden. Wenn der/die Schiedsrichter(in) feststellt, dass der Wechsel nur zur Spielverzögerung dient (etwa kurz vor Schluss), hat er/sie die Möglichkeit, den Wechsel abzulehnen bzw. diese Zeit nach seinem Ermessen nachspielen zu lassen.
Alle Einzelheiten (verletzte Spieler(in), Aufenthaltsort, Platzverweis, etc.) entnehmen Sie bitte den Durchführungsbestimmungen. Den entsprechenden Verbandstagsbeschluss finden Sie hier.
In einigen Bezirken und Kreisen des Bayerischen Fußball-Verbandes wird die Thematik der "Eingliederung der Reservemannschaften in den aufstiegsberechtigten Spielbetrieb" kontrovers diskutiert. Dabei ist bei Vereins- und Medienvertretern mehrfach der Eindruck entstanden, dass die Vereine in den Bezirken Schwaben, Oberfranken, Mittelfranken, Teilen Unterfrankens und Niederbayern gezwungen würden, ihre Reserven in den Punktspielbetrieb einzugliedern - eine klare Fehleinschätzung. Nachfolgend die Position des BFV zu diesem Thema:
Fakt ist, dass gemäß Paragraph 19 der Spielordnung des BFV jeder Verein Mannschaften zum Spielbetrieb mit Aufstiegsberechtigung melden kann. Das bedeutet: Jeder kann, keiner muss! Die Entscheidung für oder gegen eine Eingliederung trifft also einzig der betreffende Verein.
Grundsätzlich empfiehlt der Bayerische Fußball-Verband seinen Vereinen allerdings die Eingliederung in den aufstiegsberechtigten Spielbetrieb, denn:
Zu bedenken ist zudem, dass die Organisation des Reservespielbetriebs mit abnehmender Teilnehmerzahl immer problematischer wird und Vereine aufgrund der geografischen Bedingungen zum Teil weite Fahrstrecken in Kauf nehmen müssen, um beim jeweiligen Gegner anzutreten. Wird eine geringe Teilnehmerzahl durch häufigere Duelle der verbliebenen Teams kompensiert, ist zusätzlich davon auszugehen, dass für die teilnehmenden Spieler die Attraktivität der einzelnen Spiele und damit auch die Attraktivität des gesamten Reservespielbetriebs stark abnimmt.
Sollte sich in einem Kreis mindestens die Hälfte der Vereine für die Eingliederung in den aufstiegsberechtigten Spielbetrieb entscheiden, ist der Bayerische Fußball-Verband der Meinung, dass die Vereine, die sich gegen die Eingliederung aussprechen, demokratisch akzeptieren sollten, dass es keine Mehrheit für die Aufrechterhaltung des Reservespielbetriebs gibt. Einen Eingliederungszwang wird es aus den bereits aufgeführten Gründen in diesem Fall allerdings nicht geben.
Stellungnahme des BFV zu weiteren Argumenten, die häufig in der Diskussion zur Eingliederung in den aufstiegsberechtigten Spielbetrieb vorgebracht werden:
Auf europäischer Ebene hat die EU-Kommission die European Chemicals Agency (ECHA) beauftragt, zu prüfen, ob bestimmte Mikroplastiken, die bewusst in die Umwelt freigesetzt werden, im Rahmen der Europäischen Chemikalienverordnung zur Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe (REACH) verboten werden müssen. Ein entsprechender Vorschlag der Agentur vom 20. März 2019 beinhaltet auch das als Füllstoff ("Infill") auf Kunstrasenplätzen verwendete Kunststoffgranulat. Im Papier der ECHA wird das Granulat aufgrund seiner geringen Größe als Mikroplastik eingestuft. Das Verbot soll nach derzeitigem Stand bereits 2021 in Kraft treten.
Um allen Bürgerinnen und Bürgern den Zugang zum Sport zu ermöglichen, sind adäquate Sportstätten in ausreichender Anzahl Grundvoraussetzung. Für die Organisation von Sportangeboten und die Ausübung der gesellschaftlichen Rollen des Sports sind die Vereine weitgehend auf öffentlich finanzierte Sportanlagen angewiesen. Kunststoffrasenplätze stellen insbesondere für den Fußball eine wichtige Rolle, da sie eine intensivere Nutzung als Sportrasen- oder Tennenplätze erlauben. Es ist davon auszugehen, dass allein mit den letztgenannten Plätzen der derzeitige Trainings- und Spielbetrieb, insbesondere bei den Kinder- und Jugendmannschaften, nicht aufrechtzuerhalten ist. In Deutschland gibt es ca. 5.000 für den Fußballbetrieb des DFB gemeldete Kunststoffrasenplätze sowie ca. 1.000 DFB-Minispielfelder. In Bayern werden laut DFBnet aktuell 323 Kunststoffrasenplätze als aktive Spielstätten betrieben.
Neben dem häufig genutzten Kunststoffgranulat existieren für Kunststoffrasensysteme alternative Füllstoffe, die in Teilen auch bereits beim Betrieb von Sportanlagen genutzt werden. So werden in Deutschland aktuell Kunststoffrasenplätze teilweise mit Sand und/oder Kork verfüllt. Zudem gibt es auch Systeme, die ohne elastischen Füllstoff betrieben werden können. Es existieren bisher allerdings nur wenige belastbare Studien darüber, wie sich diese Alternativen qualitäts- und kostenmäßig vergleichen lassen. Zudem müsste untersucht werden, ob und wie sich die Bespielbarkeit oder das Verletzungsrisiko der alternativ befüllten Kunststoffrasenflächen bei den verschiedenen Alternativfüllungen verändert. Es bedarf daher dringend weiterer wissenschaftlicher Expertise zur Praxistauglichkeit alternativer, organischer Füllstoffe und zur sportartspezifischen Eignung von Kunststoffrasenplätzen, die ohne Füllstoffe auskommen.
Jährlich werden in Deutschland ca. 300 Kunststoffrasenplätze neu gebaut sowie 150 Plätze von Grund auf erneuert. Hinsichtlich dieser Plätze dürfte eine Umstellung auf alternative Füllstoffe notwendig sein. Dafür halten die Sportanlagenbetreiber (Kommunen oder Vereine) Mittel für Sportstättenbau und -sanierung vor, die bei Eintritt des Verbots und bei Verwendung alternativer Füllstoffe deutlich höher ausfallen. Die jährlichen Mehrkosten werden deutschlandweit auf einen hohen einstelligen Millionenbetrag geschätzt. Die Gesamtkosten für den Austausch des Füllstoffes der Kunststoffrasensysteme dürfte im hohen zweistelligen Millionenbereich (bis zu 90 Mio. Euro) liegen.
Am 14. Mai 2019 haben der Deutsche Olympische Sport-Bund (DOSB) und der Deutsche Fußball-Bund (DFB) eine gemeinsame Stellungnahme im Rahmen der Konsultation zum ECHA-Beschränkungsvorschlag "Mikroplastik" veröffentlicht. Dabei betonen beide gemeinnützigen Organisationen, dass der gemeinwohlorientierte deutsche Sport gesellschaftliche Verantwortung für den Erhalt und die nachhaltige Nutzung der natürlichen Lebensgrundlagen übernimmt. Sie setzen sich deshalb gemeinsam für eine umwelt- und klimafreundliche sowie ressourcenschonende Sportstättenentwicklung ein. Sie weisen jedoch darauf hin, dass weder für die Austragungsmengen von Füllstoffen noch für die Auswirkungen eines Verbots auf die Verfügbarkeit von Sportanlagen ausreichende Datenerhebungen, Risikoanalysen und Folgeabschätzungen vorliegen. Es bedarf weiterer wissenschaftlicher Studien, um Wissenslücken zu schließen und um umweltfreundlichere Materialien im Sportplatzbau zu entwickeln.
Ein Verbot des Inverkehrbringens von Kunststoffgranulaten als Füllstoff in Kunststoffrasensystemen direkt bei Inkrafttreten der Beschränkung wäre unverhältnismäßig. Es würde zu hohen, unerwarteten Umstellungs- und Mehrkosten für Vereine und Kommunen führen, wodurch dem gemeinwohlorientierten Sport Mittel entzogen würden. Es ist zu zudem bedenken, dass ein kurzfristiges Verbot für die Nutzung von Kunstrasenplätzen zu erheblichen gesellschaftlichen Auswirkungen führen würde. Schon heute gibt es vor allem in den Ballungsräumen keine ausreichende Anzahl von Fußballplätzen in Deutschland. Ein Nutzungsverbot von Kunstrasenspielfeldern würde die Lage dramatisch verschlimmern und könnte teilweise einen Zusammenbruch des Spielbetriebs zur Folge haben.
Der deutsche Sport spricht sich deshalb für eine angemessene Übergangsfrist von mindestens sechs Jahren bis zu einem vollständigen Inverkehrbringungsverbot des Kunststoffgranulats zur Verwendung in neuen Kunststoffrasensystemen sowie für die Umstellung bestehender Flächen aus. DOSB und DFB haben eine gemeinsame Arbeitsgruppe gebildet, um u. a. bei Sportvereinen und Kommunen für organisatorische und bauliche Veränderungen zu werben, die notwendig sind, um den Austrag von Mikroplastik von Sportplätzen in die Umwelt zu verringern, und sie darüber zu informieren, wie sie in eigener Verantwortung den Austrag in ihrem Einflussbereich auch kurzfristig reduzieren können. Dazu werden Handlungsempfehlungen für Sportvereine und Sportanlagenbetreiber erarbeitet, um kurzfristig den Austrag von Mikroplastik in die Umwelt zu verringern.
Der Bayerische Fußball-Verband (BFV), der seit November 2017 Mitglied in der Bayerischen Klima-Allianz ist, schließt sich den Positionen des DOSB und DFB vollumfänglich an und unterstützt den Vorschlag einer angemessenen Übergangsfrist von mindestens sechs Jahren, wie sie die ECHA auch für andere betroffene Produkte vorgesehen hat. Sofern das ECHA-Verfahren ohne Übergangsfristen umgesetzt wird, droht durch ein Verbot der Kunststoffgranulate ein Zusammenbruch des Spielbetriebs in Bayern. Zudem kann es durch die notwenigen Sanierungsmaßnahmen (Wechsel des Füllmaterials) zu erheblichen finanziellen Belastungen der bayerischen Vereine und kommunalen Trägern sowie zu Nutzungsbeschränkungen von öffentlichen Flächen insbesondere im Bereich Schule und Verein kommen.
Der BFV gibt seinen 4.600 bayerischen Vereinen folgende Hinweise und Empfehlungen:
Beim BFV-Verbandstag 2018 haben die Delegierten (mehrheitlich Vereinsvertreter) mit überragender Mehrheit beschlossen, als weitere Aufgabe des Verbandes die Förderung von eSoccer/eSports in die BFV-Satzung aufzunehmen:
§ 4 Aufgaben des Verbandes
(4) Die Förderung des Freizeit- und Breitensports (kurz F+B), aus gesundheits-, familien- und gesellschaftspolitischer Sicht; ebenso die Förderung weiterer Spielformen des Fußballs, wie z.B. Futsal, Street- oder Beach-Soccer, eSports (eSoccer) etc.
Ebenso wurde eine klare Abgrenzung zu sogenannten „Online-Killerspielen“ geschaffen und eine entsprechende klare Ablehnung dieser zum Ausdruck gebracht.
Warum eFootball?
Aufgabe des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) ist neben der Organisation des Spielbetriebs, der Talentförderung, der Trainer- und Schiedsrichterausbildung sowie der Förderung der gesellschaftlichen und sozialen Komponente des Breitensports natürlich auch, die Rahmenbedingungen für die rund 4600 bayerischen Fußballvereine bestmöglich zu gestalten und sie dabei zu unterstützen, sich zukunftssicher aufzustellen. Dazu gehört auch die Förderung weiterer Spielformen des Fußballs. Und da hat eFootball oder eSoccer in den vergangenen Jahren so an Relevanz gewonnen, dass dieser Spielart genauso Bedeutung zukommt wie zum Beispiel Futsal und Street- oder Beach-Soccer.
Grundsätzlich ist es einfach so, dass sich der Verband genauso wie die Vereine permanent Gedanken macht, wie man insbesondere den Nachwuchs für den Fußball im Verein begeistern kann und wie Vereinsmitglieder langfristig an den Verein und den Fußballsport gebunden werden können. Das geht nur, wenn der einzelne Verein mit seinen Angeboten attraktiv ist – nicht nur auf, sondern auch neben dem Platz.
Und da ist eFootball eine sehr gute Möglichkeit, das Vereinsleben und die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen – aber auch Erwachsenen – zusammenzubringen. Dabei spielen bekanntlich auch das Gesellschaftserlebnis und die Interaktion eine wichtige Rolle. Früher haben sich einige noch zur Schafkopfrunde nach dem Training im Vereinsheim getroffen, heute treffen sich manche noch zum Fußball-Duell an der Konsole. Die große Stärke des Verbandes ist es, Angebote zu entwickeln, zu bündeln und sie auch – das ist ganz wichtig – für alle Vereine zugänglich zu machen. Kaum ein Amateurverein wäre alleine in der Lage, eine eFootball-Plattform wie www.bfv-esports.de mit Ligabetrieb, Turnieren und Pokalwettbewerben aufzubauen und zu betreiben. Im Zusammenschluss mit allen Vereinen – also im Verband – ist das wiederum möglich. Das ist der wesentliche Grund, warum sich der BFV im Bereich eSports engagiert.
Ein weiterer positiver Effekt kann sein, dass die Vereine auch finanziell von einer möglichen positiven Entwicklung der gesamten eFootball-Sparte profitieren könnten. Und zwar nach dem bekannten Prinzip: Finanziell subventioniert der BFV die bayerischen Amateurfußballvereine. Diese tragen ja nur einen Teil (ca. ein Drittel) zu den Gesamtausgaben des Verbandes für Spielbetrieb, Talentförderung, Ausbildungsangebote, Entwicklung der Digitalangebote etc. bei. Einen nicht unerheblichen Teil erwirtschaftet der BFV selbst durch die Vermarktung seiner Angebote und durch die Partnerschaften mit Unternehmen. Turnierformen wie den BauPokal – Europas größtes U15-Jugendturnier, den Kaufland Soccer Cup oder den Erdinger Meister Cup würde es ohne diese Partnerschaften gar nicht geben, ohne Lotto Bayern als Partner könnten keine bzw. nur deutlich geringere Prämien für die Kreissieger im Toto-Pokal ausgespielt werden. Ohne adidas wäre die Ausstattung der BFV-Talente oder der Ferienangebots-Teilnehmer in dieser Form gar nicht möglich usw. Mit dem MediaMarkt konnte der BFV für die während der Corona-Krise kurzerhand ins Leben gerufenen „StayAtHome Cups“ einen starken Partner im Bereich eFootball gewinnen. Der BFV eSports Cup wird seit der Gründung 2018 von M-net präsentiert. Und natürlich ist es sehr wahrscheinlich, dass sich die eFootball-Sparte weiterhin so attraktiv entwickelt, dass auch hier wiederum neue Partnerschaften möglich sind, die entweder die Angebote für die Vereine aufwerten, oder zur Finanzierung des bayerischen Amateurfußballs beitragen oder im Idealfall beides.
Natürlich gibt es bei allen Entwicklungen auch Skepsis und Diskussionen. Das ist auch gut so. Wer sich aber mit dem Thema befasst, versteht aber sehr schnell, warum es Sinn macht, diesen Weg zu gehen.
Zur BFV-eSport-Plattform mit allen Liga-, Pokal- und Turnierangeboten
Der Bayerische Fußball-Verband steht bereits seit Jahren über seine Mitarbeiter in den Bezirken und Kreisen mit den Vereinen im Dialog – und wird dies auch weiterhin tun. Denn sinnvolle Lösungen können nur gefunden werden, wenn alle – also Vereins- und Verbandsmitarbeiter gemeinsam – regelmäßig die Köpfe zusammenstecken und gemeinsam nach Antworten suchen. Das ist für einen Verband wie den BFV elementar. Der Bayerische Fußball-Verband sieht hier aber auch noch Potenzial und will diese Zusammenarbeit deshalb noch weiter intensivieren.
"Runde Tische" in allen 22 Kreisen – Zukunft mitgestalten
In allen 22 bayerischen Fußballkreisen finden deshalb regelmäßig im Halbjahresturnus "Runde Tische" statt, um stetig am Ball zu bleiben und kleinere, auch regionale Probleme gar nicht erst zu großen werden zu lassen. Die „Runden Tische“ beschäftigen sich deshalb auch mit wechselnden Themen, die aufgrund des Feedbacks der Vereine ausgewählt wurden. Im Vorfeld zum Verbandstag 2018 wurden im Herbst 2017 in allen Kreisen „Runde Tische“ zum Thema Verbandsfinanzen durchgeführt, bei denen sich Vereinsvertreter über die Zusammensetzung des BFV-Haushaltes informieren konnten und ihnen der von der AG Finanzen erarbeitete Vorschlag zur Gebührenanpassung transparent vorgestellt wurde.
Seit Herbst 2019 finden „Runde Tische“ zum Thema Schiedsrichter statt, bei denen die Schiedsrichter-Kampagne „Wir regeln das!“ im Mittelpunkt steht. Des Weiteren werden neue Wege der Zusammenarbeit zwischen Vereinen und Schiedsrichtern erörtert und über die Themen Schiedsrichtererhalt, Schiedsrichtergewinnung sowie Zusammenspiel von Verein und Schiedsrichter diskutiert. Die Veranstaltungen bieten aber natürlich auch die Möglichkeit, andere drängende Probleme anzusprechen. Wenn nötig, wird ein weiterer "Runder Tisch" zum gewünschten Thema angesetzt.
Alle Vereine haben die Möglichkeit, sich an den öffentlichen Veranstaltungen zu beteiligen, Ideen auszutauschen und die Fußballzukunft in Bayern aktiv mitzugestalten. Jede dieser Veranstaltungen wird dabei von einem geschulten Moderator geleitet, der seinen Teil dazu beiträgt, dass immer lösungsorientiert diskutiert wird.
Vereinsdialog
Probleme vor Ort bespricht man am besten auch vor Ort. Deshalb lautet das Motto für die Präsidiumsmitglieder und den Geschäftsführer des Bayerischen Fußball-Verbandes regelmäßig: Raus aus der Geschäftsstelle, rein in das Vereinsheim. Im persönlichen Gespräch auf Augenhöhe geht es darum, Kontakt herzustellen, Probleme und mögliche Problemlösungen zu erläutern, Nähe zu schaffen, gegenseitiges Verständnis und Vertrauen zu fördern und Angebote und Leistungen der Verbände darzustellen.
Beim Vereinsdialog haben Vereinsvertreter die Gelegenheit, den Verantwortlichen im Verband im direkten Gespräch mitzuteilen, was gut oder schlecht läuft im Verein, wie es um die Finanzen steht, wo im Ehrenamt der Schuh drückt und vor allem, welche Hilfestellungen man sich von Verbandsseite wünscht.
Der Vereinsdialog ist ein Baustein des Ende 2013 vom Deutschen Fußball-Bund verabschiedeten Masterplans, welcher auf Grundlage des Amateurfußballkongresses 2012 mit Beteiligung der Vereine erarbeitet wurde und die Bereiche Kommunikation, Entwicklung des Spielbetriebs und den Vereinsservice umfasst. Kernziel des Masterplans ist die Zukunftssicherung des Amateurfußballs. Seit Einführung im Jahr 2014 fanden über 60 Vereinsdialoge statt. Für jedes Jahr sind zwölf weitere Veranstaltungen vorgesehen.
Kreisdialoge
Intensiver Austausch, gegenseitiges Verständnis und tragfähige Lösungen für gemeinsame Herausforderungen entwickeln – darum geht es bei den BFV-Kreisdialogen in ganz Bayern. Mitglieder des BFV-Präsidiums und der BFV-Geschäftsführer treffen sich dabei mit den jeweiligen BFV-Kreisfunktionären – angefangen beim Kreisvorsitzenden über Kreisspiel- und Jugendleiter bis hin zum Kreis-Ehrenamtsbeauftragten.
Neben der Information der Kreisfunktionäre über aktuelle Themen und Entwicklungen beim Bayerischen Fußball-Verband und insbesondere über die Hintergründe der Entscheidungen und Beschlüsse, geht es den BFV-Präsidiumsmitgliedern bei den Treffen vor allem um die Frage, wie Entscheidungen des Vorstandes noch besser in die Kreise an die Fußballbasis transportiert werden können, wie das gegenseitige Verständnis verbessert werden kann und wie die Kreise noch intensiver und enger in die Entscheidungsprozesse beim BFV eingebunden werden können.
Über 90 Prozent des Amateurfußballspielbetriebs findet in den 22 bayerischen Fußballkreisen statt, was die Bedeutung und große Aufgabenstellung für die Kreisvorstandschaften belegt. Sehr wichtig sind deshalb der direkte Austausch und die enge Abstimmung der Kreisvorstandschaften mit der Verbandsspitze. Inklusive der Auftaktveranstaltung im Jahr 2018 fanden bisher vier Kreisdialoge statt. Die BFV-Führungsriege hat sich vorgenommen, in jedem Jahr zwei weitere Kreise zu besuchen.
Mitgestalten: Das BFV-Umfrage-Tool
Die Zukunft des bayerischen Amateurfußballs mitgestalten – mit dem BFV-Umfrage-Tool haben alle Mitglieder der bayerischen Fußballfamilie seit 2017 die Möglichkeit, die Zukunft des Verbandes mitzubestimmen und ihre Meinung zu verschiedenen Themen offen und transparent abzugeben.
Als größter Fußball-Landesverband Deutschlands möchte sich der BFV stetig verbessern und hat deshalb immer ein Ohr an der Basis, um allen Beteiligten – vom Vereinsmitglied über die Schiedsrichter und ehrenamtlichen Mitarbeiter bis hin zu den Funktionären in den Vereinen, Kreisen und Bezirken – das perfekte Angebot rund um den Amateurfußball zur Verfügung zu stellen sowie die Qualität der Leistung und Arbeit fortwährend anzupassen und zu optimieren.
Um die Neutralität und Anonymität zu wahren und dabei den Datenschutzvorgaben gerecht zu werden, erfolgen die Befragungen in Zusammenarbeit mit dem Sportberatungs- und Sportmarktforschungsunternehmen SLC Management, das die Ergebnisse nach Beendigung einer Umfrage auswertet und aufgearbeitet zur Verfügung stellt.
Wer macht bei den Umfragen mit?
Bis März 2020 haben sich bereits rund 3500 Personen für die Teilnahme an den BFV-Umfragen registriert. Erfreulich dabei, dass knapp zwei Drittel Prozent der Teilnehmer Vereinsfunktionäre sind. Dem BFV ist besonders wichtig, dass die Vertreter der über 4500 bayerischen Amateurvereine durch ihre Teilnahme die Entwicklung des Amateurfußballs mitbestimmen können. Unter den Vereinsfunktionären waren bisher Vorstände (29,7 Prozent) und Fußball-Abteilungsleiter (21,2 Prozent) am häufigsten vertreten. Auch das ist für den BFV sehr positiv, da meist die Vertreter dieser beiden Funktionsgruppen das Geschehen im Verein am stärksten beeinflussen. Als flächengrößter Bezirk im Freistaat Bayern ist zudem Oberbayern unter den sieben Bezirken mit 25,8 Prozent der Teilnehmer am stärksten vertreten (Stand: März 2020). Besonders hervorzuheben ist zudem, dass die Teilnahmequote aller bisherigen Umfragen durchschnittlich bei rund 50 Prozent. Die Struktur der Teilnehmer wird zudem laufend hinsichtlich der Abbildung der tatsächlichen Verbandsstrukturen überprüft.