(cph). Wieder einmal durfte die Gruppe Nordschwaben einen hochrangigen Referenten bei der Monatsversammlung im Gosheimer „Stern“ begrüßen. Mit Dr. Bernhard Gutowski (Wangen), der bereits seit 47 Jahren der Schiedsrichtergilde angehört, war ein Mitglied des sog. SR-Kompetenzteams zu Gast. Zuvor hatte er schon zahlreiche andere Posten inne, bspw. den des Verbandslehrwarts im Württembergischen Fußballverband. Er ist ein Fußballer von der Pike auf, denn vor seiner Funktionärslaufbahn war er als Spieler und Trainer sowie auch als Unparteiischer bis zur Oberliga Baden-Württemberg im Einsatz.
Bernhard ist in Nordschwaben kein Unbekannter, lernten wir ihn und seine Vorträge doch bereits im Jahr 2017 im Rahmen des Trainingslagers und einer Monatsversammlung kennen und schätzen. Das Referat war gespickt mit Videoszenen, die auch im DFB-Bereich zu Schulungen sowohl von Schiedsrichtern als auch Vereinen verwendet werden. Im ersten Block ging Bernhard auf die Bewertung von Handspielen ein. Insoweit werde ab dieser Saison wieder ein größeres Augenmerk auf die Absicht der Spieler gelegt. Voraussetzung für die richtige Bewertung sei allerdings ein gutes Stellungsspiel, wofür wiederum eine entsprechende körperliche Fitness unumgänglich sei. Anschließend stand die Anwendung der persönlichen Strafen auf dem Programm (Stichpunkt fahrlässiges, rücksichtsloses oder vorsätzliches Foulspiel). Parameter seien hierbei u. a. die „offene Sohle“, Geschwindigkeit und Intensität des Zweikampfs, Nähe zum Ball und Gesundheitsgefährdung des Gegenspielers. Oftmals gelte der Grundsatz „Sicherheit vor Schnelligkeit“, d. h. der Unparteiische soll vor dem Ausspruch der persönlichen Strafe die Situation nochmals reflektieren. Zum Abschluss folgten Szenen zur Bewertung von Strafraumsituationen und zu Vergehen von Torhütern, da diese außerhalb des Torraums in Zweikämpfen immer wieder rücksichtslos zu Werke gehen oder „zu spät“ kommen.
Bernhard gestaltete sein rund einstündiges Referat in seiner unnachahmlichen Art wieder einmal sehr lebendig, unterhaltsam und praxisnah; gerne hätten wir ihm und seinen hochinteressanten Ausführungen noch länger zugehört. Mit einem kräftigen Applaus und einem Geschenkkorb dankten die Anwesenden und Obmann Tobias Heuberger dem Referenten.
Text und Foto: cph