Wie trainiert man Fußball ohne Fußball?
Diese Frage stellen sich gerade nicht nur alle Fußballtrainer, sondern auch die Schiedsrichter. Hatten gerade Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter in den Leistungsklassen oft 50 Spiele in einer Saison, warten auch sie seit November letzten Jahres auf Spielaufträge. Lassen sich Kondition und Regelkenntnis alleine noch gut trainieren und üben, so fehlt es auch den Schiedsrichtern an Spielpraxis, um das Gefühl für die Bewertung von Zweikämpfen und für den Umgang mit Spielern nicht zu verlieren.
In Schwaben nahmen nun 50 Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter an einer Spielanalyse teil, bei der sie ein gesamtes Spiel Szene für Szene bewertet haben. Ziel war es nicht nur zu beurteilen, welche Entscheidungen richtig und welche falsch waren, sondern auch herauszufinden, wie sie sich kombiniert mit der Kommunikation des Schiedsrichters und seiner Assistenten auf den Verlauf eines Spieles auswirkten.
Zudem lässt sich bei einem Video-Studium auch das Stellungsspiel eines Schiedsrichters hervorragend analysieren, wobei einerseits darauf geachtet wird, wie nah ein Schiedsrichter an einer Szene steht, andererseits aus welchem Blickwinkel er zum Beispiel einen Zweikampf beurteilt.
Neben einer willkommenen Abwechslung bietet eine solche Übung die Möglichkeit, sich über Regeltests hinaus mit dem Hobby Schiedsrichter auseinanderzusetzen.
Trotzdem hoffen alle Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter, wie die Fußballer auch, bald wieder auf dem Platz antreten zu dürfen.