Am vergangenen Wochenende rollte erstmals nach der halbjährigen Corona-Zwangspause wieder der Ball in den bayerischen Amateurligen. Trotz organisatorisch herausfordernder Maßnahmen wie Kontaktdatenerfassung, Hygienekonzept und Abstandsregelungen, für deren Planung und Umsetzung nach der Aktualisierung der 6. Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung am vergangenen Freitag zudem nur wenig Zeit blieb, nutzten viele Vereine den ersten möglichen Spieltermin zum Re-Start. Sehr zur Freude der Zuschauer, die überall im Freistaat von der Möglichkeit Gebrauch machten, wieder einmal live ein Amateurfußballspiel im Stadion zu verfolgen.
1677 Zuschauer waren bei den sieben Partie im neu geschaffenen Ligapokal-Wettbewerb der Regionalliga Bayern dabei, was einem Schnitt von 239 Zuschauern entspricht. Auch die Partien der fortgesetzten Meisterschaftsrunde in den beiden Bayernligen waren gut besucht: 1300 Zuschauer waren bei den sechs Partien der Bayernliga Nord dabei (Schnitt: 216), 1070 Zuschauer bei den sieben Begegnungen der Bayernliga Süd (Schnitt 152). Insgesamt waren bei den 39 Spielen auf Verbandsebene 6742 Zuschauer vor Ort (Schnitt: 172), keine einzige Partie fand vor leeren Rängen statt.
333 Zuschauer sehen Ansbacher 5:0-Sieg gegen Cham
Den 5:0-Sieg der SpVgg Ansbach in der Bayernliga Nord gegen den ASV Cham verfolgten 333 Zuschauer – zur Freude des 1. Vorsitzenden Theo Mutsios. „Ich bin wirklich sehr erleichtert, dass der Ball wieder rollt und theoretisch wieder 400 Zuschauer in unser Stadion dürfen. Als kleiner Amateurklub sind wir auf die Eintrittsgelder und den Erlös aus dem Verkauf von Speisen und Getränken angewiesen“, so Mutsios, der sich vom Zuschauerzuspruch und der Disziplin der Zuschauer begeistert zeigte. „Ich war überrascht, dass direkt zum ersten Spiel mehr als 300 Zuschauer kamen, damit hatten wir nicht gerechnet. Und ich bin wirklich begeistert vom Verhalten der Besucher, die die Auflagen sehr ernst genommen und Maskenpflicht und Abstandsregeln vorbildlich eingehalten haben.“
Probleme bei der Umsetzung der Hygienemaßnahmen und rechtlichen Rahmenbedingungen gab es in Ansbach trotz der Kurzfristigkeit keine. „Unser Vorteil ist, dass wir noch aus Regionalliga-Tagen über ein Stadion mit drei Ausgängen und einer großen Tribüne verfügen. Auf der Haupttribüne haben wir immer zwei Plätze unbesetzt gelassen und die Gegengerade haben wir zusätzlich bestuhlt und die einzuhaltenden Abstände entsprechend vermerkt. Theoretisch hätten wir auch noch Zuschauer im Gästebock unterbringen können. Zudem haben wir die Laufwege zur Kabine, zum Kiosk und den Toiletten mit Pfeilen markiert. Für unser Konzept und die vorbildliche Umsetzung gab es nach dem Spiel auch ausdrücklich Lob vom Schiedsrichtergespann.“
Kontaktdatenerfassung? Kein Problem!
Auch die Kontaktdatenerfassung erwies sich als unproblematisch. „Wir haben drei Mädels organisiert, die die Ausweise kontrolliert, die Telefonnummern der Besucher abgefragt und alles in Listen eingetragen haben. Auch hier muss ich wieder ein Lob an die Zuschauer aussprechen, die sehr gut kooperiert haben.“ Herausfordernd war einzig die Dusch-Organisation. „Die Stadt hat uns nicht alle zur Verfügung stehenden Duschen freigegeben. Aber das haben wir dann sozusagen im Schichtbetrieb gelöst. Erst die Schiedsrichter, dann die Gästemannschaft, zum Schluss unser eigenes Team. Mit jeweils 15 Minuten Belüftungspause und gründlicher Reinigung dazwischen. Das war natürlich mit ein bisschen Aufwand verbunden, aber letztlich auch kein Problem“, so Mutsios, der zuversichtlich ist, zum nächsten Heimspiel gegen die DJK Ammerthal am 17. Oktober (14 Uhr) dann die maximal zugelassenen 400 Zuschauer im Stadion begrüßen zu können.
Zuschauerstatistik Verbandsligen:
Regionalliga Bayern (Ligapokal): 7 Spiele, 1677 Zuschauer, Schnitt: 239
Bayernliga Nord (Meisterschaft): 6 Spiele, 1300 Zuschauer, Schnitt: 216
Bayernliga Süd (Meisterschaft): 7 Spiele, 1070 Zuschauer, Schnitt 152
Landesliga Nordwest (Meisterschaft): 3 Spiele, 455 Zuschauer, Schnitt: 151
Landesliga Nordost (Meisterschaft): 1 Spiel, 200 Zuschauer, Schnitt: 200
Landesliga Mitte (Meisterschaft): 6 Spiele, 720 Zuschauer, Schnitt: 120
Landesliga Südwest (Meisterschaft): 5 Spiele, 705 Zuschauer, Schnitt: 141
Landesliga Südost (Meisterschaft): 4 Spiele, 615 Zuschauer, Schnitt: 153
Gesamt Verbandsebene: 39 Spiele, 6742 Zuschauer, Schnitt: 172