Unser Lehrwart Thomas Zippe informiert sie aktuelle Regeländerungen, Anweisungen und Regelarbeit.
Der geplante Neulingskurs unserer Schiedsrichtergruppe vom 15. bis 17. Januar in der Passauer Stadiongaststätte wird verschoben.
Der Grund für diese Entscheidung ist die COVID-19 Situation in Stadt- und Landkreis Passau und die damit verbundenen Unsicherheiten und Einschränkungen was Veranstaltungen dieser Art betrifft.
„Wann der Lehrgang abgehalten werden kann, hängt von der zukünftigen Entwicklung ab und wann Präsenzveranstaltungen mit Personen aus mehreren Hauhalten wieder möglich sind. Da sich bereits 11 Teilnehmer angemeldet haben, sind wir auf alle Fälle bestrebt, den Lehrgang so wie es möglich ist, durchzuführen.“, so Obmann Gerhard Michels.
Trotz der aktuellen Absage können sich Interessierte bei unserem Lehrwart Thomas Zippe (E-Mail: tom.zippe@gmx.de - Telefon: 0171-7277401) oder Obman Gerhard Michels (E-Mail: gerhard.michels@t-online.de - Telefon: 0170-1047065) anmelden.
Natürlich werden bei der Veranstaltung die gültigen Hygienevorschriften eingehalten.
Handspiel Szene 1:
Ball geht aus relativ kurzer Distanz gegen den in völlig natürlicher Haltung befindlichen Arm. Dieser weist zudem keinerlei Spannung auf. Das ist klar kein strafbares Handspiel.
Handspiel Szene 2:
Auch hier ist die Distanz zum schussabgebenden Spieler sehr gering. Zudem liegt ein scharf geschossener Ball vor. Nichtsdestotrotz ein strafbares Handspiel, da sich der Arm des Verteidigers über Schulterhöhe befindet. Da es sich um einen Torschuss handelt, ist zudem eine Verwarnung zwingend.
Handspiel Szene 3:
Hier liegt kein normales Tackling vor, sondern der Abwehrspieler versucht den Torschuss mit aller Macht zu blocken, indem er sich in die Schussbahn wirft. Dies ist ein Paradebeispiel dafür, die Körperfläche zu vergrößern. Der Abwehrspieler wird zwar aus kurzer Distanz angeschossen, aber dies ist auch sein Ansinnen. Ergo ein strafbares Handspiel, was zwingend SST+VW (Torschuss) nach sich ziehen muss.
Strafstoß Szene 1:
Bayern-Torwart Neuer wirft sich im eigenen Strafraum in den Laufweg von BVB-Angreifer Reus. Die Hände sind zunächst voraus zum Ball. Als er merkt, dass er zu spät zum Ball kommt, da zieht er die Hände zurück. Er rutscht aber mit seinem Körper in den Angreifer hinein und bringt ihn dadurch zu Fall. Der Schiedsrichter entscheidet auf Strafstoß. Das ist korrekt. In der Situation kann man gut erkennen, dass der Angreifer seinen Laufweg nicht aktiv zum Torwart umleitet, stattdessen der Torwart tatsächlich aktiv in den Laufweg des Angreifers rutscht.
Botschaft: Es liegt keine Verhinderung einer klaren Torchance vor, weshalb bei diesem ballorientierten Vergehen auf eine VW verzichtet werden muss (Foulspiel seitlich des Torraums näher als 5m zur Torauslinie). Ist das Foulspiel bei solchen häufigen 1:1-Situationen zentraler bzw. mit größerer Entfernung zum Tor ist die Überlegung auf Gelb zumeist richtig. Der Angreifer würde dann mit großer Tendenz den Ball aufs leere Tor schießen können.
Strafstoß Szene 2:
Im Normalablauf eigentlich eine total unauffällige Situation. Niemand, nicht einmal der gefoulte Spieler schenkte der Situation eine große Bedeutung. Delaney (6DO) grätscht im eigenen Strafraum zum Ball, den Sarenren Bazee (37H) wegspielt. Dabei trifft 6DO nicht den Ball, sondern nur das Standbein des Gegners. Allerdings liegt die Intensität im überschaubaren Bereich (Spielerverhalten) Dennoch ist das ein Foulspiel, Strafstoß wäre die richtige Entscheidung gewesen. Es ist schwierig, dieses Foulspiel im Spiel in der Klarheit zu erfassen, aber die korrekte Entscheidung wäre hier Strafstoß für Hannover gewesen, plus Gelb gegen Delaney.
Botschaft: Richtiger Fokus bei Zweikämpfen! Fokus nach unten um Fußtreffer + Trefferbild zweifelsfrei erkennen zu können. Auch Teamwork kann hier ein Rettungsanker sein!
Strafstoß Szene 3:
Im Laufduell um den Ball aus entgegengesetzter Richtung rutscht der BIE-Torwart im Strafraum dem Fürther Angreifer am Boden entgegen und ist mit den Händen eher am Ball. Bei seiner Aktion geht der Torwart aber mit dem rechten Bein abgespreizt vom Boden, gestreckt und mit der Sohle voraus in Richtung Angreifer. Er trifft den Angreifer mit diesem Bein voll im Unterleib. Auch wenn der Torwart bei dieser Aktion den Ball mit den Händen sicher unter Kontrolle bringen kann, so ist diese Spielweise mit dem rechten Bein ein schweres Foulspiel (übermäßige Härte und gesundheitsgefährdender Angriff auf den Gegner). Die korrekte Entscheidung wäre hier Strafstoß und Rot gegen den Torwart.
Botschaft: Erfolgt ein Impuls gegen den Ball, so liegt der SR mit weiterspielen im Strafraum mit großer Tendenz richtig, da die Prämisse „nur klare Strafstöße pfeifen“ lautet. Nichtsdestotrotz gibt es hierzu aber keine pauschale Gültigkeit, was dieses brutale Foulspiel aufzeigt! Die Stoßrichtung des Vergehens ist eine gute Möglichkeit, zwischen erlaubter und regelwidriger Spielweise zu unterscheiden!
Persönliche Strafe - Szene 1:
Ein Bayern-Spieler kann den Ballbesitz in einem Zweikampf nicht sichern. Der Ball verspringt ihm und rollt in Richtung eines weiteren gegnerischen Abwehrspielers. Der Angreifer setzt mit einem langen Bein zum Ball nach. Dabei tritt er dem Abwehrspieler mit der offenen Sohle von oben auf den Fuß. Auch wenn ein Spieler in einer solchen Aktion noch leicht den Ball berühren kann, so stellt diese Spielweise einen rücksichtslosen Fußeinsatz dar, der eine gelbe Karte erforderlich macht.
Botschaft: Diese Spielweise ist in letzter Zeit immer häufiger zu beobachten und es wird erwartet, dass die Schiedsrichter hier konsequent und einheitlich handeln. Auch hier hilft der richtige Fokus!
Persönliche Strafe - Szene 2:
Im Mittelfeld geht der Stuttgarter Verteidiger mit ausgestrecktem Bein von vorn in einen Zweikampf mit seinem Hoffenheimer Gegenspieler und trifft ihn am Kopf. Eine rote Karte ist für dieses Vergehen eine angemessene Entscheidung, auch wenn der Gegenspieler nicht voll mit der Sohle getroffen wurde, sondern es eher ein "Streifschuss" als ein voller Treffer war. Letzten Endes ist dies dennoch als ein Angriff zu werten, der eine Gefahr für die Gesundheit des Gegners darstellt - somit ein grobes Foulspiel.
Botschaft: Ein Rot-Vergehen liegt dann vor, wenn der Sünder seinen Gegenspieler sehen konnte (Angriff von vorne) oder mit großer Tendenz mit ihm rechnen muss (Entscheidend ist auch die Trefferqualität (offene Sohle, Intensität)!
Persönliche Strafe - Szene 3:
Ein Hertha-Angreifer läuft mit dem Ball am Fuß in halblinker Position auf das Schalker Tor zu. Als er den Ball am letzten Abwehrspieler vorbeispielt und diesen überläuft, wird er von diesem Abwehrspieler kurz vor dem Strafraum von hinten geschubst und kommt zu Fall. Der Angreifer hatte dann nur noch den gegnerischen Torwart vor sich. Ein anderer Gegenspieler hätte nicht mehr eingreifen können und ein unmittelbarer Torabschluss wäre gut möglich gewesen. Der Schiedsrichter entscheidet ohne zu zögern auf Rot gegen den Abwehrspieler – korrekt!
Botschaft: Bei einem Impuls Arm-Rücken / Körper-Rücken liegt in solchen Abläufen ein Foul vor. Lediglich bei Ausgangslagen Schulter-Schulter im Kampf um den Ball ist je nach Intensität eine legale Spielweise gegeben! Seiteneinblick suchen / Teamwork!