Offizieller Startschuss für die Organspende-Aktionsspieltage

Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) und das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention (StMGP) haben auf einer gemeinsamen Pressekonferenz in München den offiziellen Startschuss für die bayernweiten Organspende-Aktionsspieltage gegeben: Bis zum 11. Mai werden 661 bayerische Amateurklubs bei 717 Partien Werbung für die lebenswichtige Organspende machen. Insgesamt sind mit den Klubs, die sich beworben hatten, und ihren Gegnern über 1400 Mannschaften aus dem kompletten Freistaat unmittelbar an der Aktion beteiligt – und damit mehr als ein Viertel aller im BFV organisierten Amateurfußballklubs. Ministerium und BFV haben es sich gemeinsam zum Ziel gesetzt, in den kommenden elf Tagen über 200.000 Menschen auf Bayerns Fußballplätzen zu erreichen und für die Organspende zu sensibilisieren.

„Wenn es darum geht, wichtige Themen in die Breite unserer Gesellschaft zu transportieren und dort zu verankern, sind wir natürlich sofort dabei! Der Fußball ist weit mehr als ein Spiel, er verbindet, ist für die Gesellschaft da und transportiert Botschaften. Organspende ist eines dieser Themen – nicht nur wichtig, sondern lebensrettend! Wir haben dazu bereits 2017 sehr erfolgreiche Aktionsspieltage durchgeführt und ich bin mir sicher, dass wir diesen Effekt in diesem Jahr gemeinsam mit Ministerin Judith Gerlach noch einmal toppen werden und mit unseren weit über den Sport hinaus engagierten Amateurfußballvereinen wichtige Aufklärungsarbeit leisten werden“, erklärte BFV-Geschäftsführer Jürgen Igelspacher bei der live auf YouTube übertragenen Pressekonferenz im Bayerischen Staatsministerium.

„Fußball hat eine hohe gesellschaftliche Integrationskraft. Das nutzen wir, um das Thema Organspende bayernweit in die Fläche zu bringen. Noch immer hat nur ein Drittel der Deutschen einen Organspende-Ausweis. Das wollen wir ändern. Wir arbeiten deshalb mit dem BFV zusammen, um möglichst viele Menschen zum Ausfüllen eines Organspende-Ausweises zu motivieren. Es ist ermutigend, dass so viele bayerische Amateurklubs bei den Aktionswochen mitmachen. Ich danke dem Bayerischen Fußball-Verband für diese wichtige Aktion: Das ist ein starkes Signal für die Organspende“, sagte Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach.

Von einem positiven Effekt ist auch Nico Felleiter vom SSV Oberhochstatt überzeugt. Der 26-jährige Amateurfußballer verlor nach einem grippalen Infekt vor knapp neun Jahren seine Nieren und steht dank eines Spenderorgans heute wieder auf dem Platz und mitten im Leben. „Der Fußball ist das ideale Zugpferd, um das Thema in die Köpfe der Zuschauerinnen und Zuschauer zu bekommen. Im ersten Schritt ist schon viel gewonnen, wenn sich die Menschen mit dem Thema einmal intensiv auseinandersetzen. Im zweiten Schritt muss dann jeder für sich persönlich entscheiden, ob er Spender wird oder nicht. Wobei es keinen vernünftigen Grund gibt, der dagegenspricht“, erklärte der Mittelfranke bei der Pressekonferenz.

Gerlach und Kern beim Topspiel vor Rekordkulisse in Schweinfurt

Bei den Aktionsspielen, die vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention mit rund 128.000 Euro gefördert werden, stehen in diesem Jahr am 1. Mai die Kreis-Endspiele im bayerischen Toto-Pokal-Wettbewerb in allen 22 bayerischen Fußballkreisen und das Spitzenspiel der Regionalliga Bayern zwischen dem 1. FC Schweinfurt 05 und dem FC Würzburger Kickers am 2. Mai (ab 18.55 Uhr live bei BR24Sport und in der ARD Mediathek) besonders im Fokus. Im Sachs-Stadion werden Ministerin Judith Gerlach sowie BFV-Präsident Christoph Kern den offiziellen Spielball überreichen und gemeinsam mit beiden Teams für Organspende vor der erwarteten Rekordkulisse von bis zu 10.000 Zaungästen sensibilisieren.

Alle über 660 teilnehmenden Vereine erhalten für ihr Engagement ein exklusives Aktionspaket, unter anderem bestehend aus einem offiziellen adidas-Spielball mit Aktionsbranding, Werbe- und Infomaterialien sowie Organspende-Ausweisen für die Zuschauerinnen und Zuschauer. Dazu hat ANTENNE BAYERN als Hörfunk-Kooperationspartner eigene Spots zum Thema für die Sportplätze produziert.

Im Rahmen der Pressekonferenz wurden zudem unter allen teilnehmenden Vereinen zehn adidas-Trikotsätze verlost, die an folgende Klubs gingen:

• DJK Rattenberg (Herren, A-Klasse, Niederbayern Ost)
• SG Ermershausen/Schweinshaupten (Herren, Kreisklasse, Schweinfurt)
• SG Reutern/Zusamzell/Emersacker II (Herren, B-Klasse, Augsburg)
• SV Beutelsbach (Herren, A-Klasse, Niederbayern Ost
• SV Hohenfurch (Herren, Kreisliga, Zugspitze)
• TSV Bergkirchen (Herren, Kreisklasse, München)
• TSV Hohenthann/Beyharting (Herren, A-Klasse, Inn/Salzach)
• TSV Kößlarn (Herren, Kreisklasse, Niederbayern Ost)
• TSV Neualbenreuth (Herren, Kreisklasse, Hof/Tirschenreuth/Wunsiedel)
• VfL Denklingen (Herren, Bezirksliga, Zugspitze)

Zum Hintergrund: In den ersten drei Monaten dieses Jahres gab es in Bayern nach Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) 38 postmortale Organspender. Im gleichen Vorjahreszeitraum waren es 26. Auch bundesweit stieg die Zahl der postmortalen Organspender im ersten Quartal von 220 im Vorjahr auf 251. In Bayern warten derzeit mehr als 1100 Menschen auf ein Spenderorgan.

Bereits 2017 hatte der Bayerische Fußball-Verband gemeinsam mit seinen Vereinen und dem StMGP eine große und deutschlandweit beachtete Aktion zur Bewerbung der Organspende durchgeführt und dabei über 100.000 Organspende-Ausweise verteilt. Die Aktion wurde seinerzeit von der Deutschen Transplantationsgesellschaft (DTG) mit dem „Preis zur Förderung der Organspende“ ausgezeichnet, außerdem wurde dem BFV im Rahmen der Verleihung des Bayerischen Organspende-Preises 2017 der Ehrenpreis aufgrund des besonderen Engagements für die Organspende verliehen.