Martin Weng: "Unfassbar stolz, was wir auf dem Platz gelassen haben!"

Der Pokal hat seine eigenen Gesetze: Diese Binsenweisheit hat sich beim Toto-Pokal-Viertelfinale zwischen dem FC Pipinsried aus der Bayernliga und dem Drittligisten TSV 1860 München einmal mehr bewahrheitet. In einem hochspannenden Spiel bezwang der Underdog aus dem Dachauer Hinterland die Löwen mit 1:0 (1:0) und löste das Ticket für das Halbfinale, das bereits an diesem Mittwoch (22. November) im Münchner Haus des Fußballs ausgelost wird.

Im BR-Interview gibt FCP-Trainer Martin Weng Einblick in seine Gefühlswelt, spricht über seinen Matchplan und erklärt, welche Rolle der tiefe Platz bei der Abwehrschlacht in den letzten Minuten gespielt hat.

Herr Weng, die Pokal-Sensation ist perfekt. Was geht in Ihnen vor?

Martin Weng: Ich bin unfassbar stolz, was meine Mannschaft heute auf dem Platz gelassen hat – mir fehlen auch ein Stück weit die Worte. Ich wusste gar nicht, dass die Jungs so viel laufen können, das habe ich im Training noch nie gesehen. Deswegen: Wir wussten, dass viel zusammenkommen muss und wir auch ein Quäntchen Glück brauchen, um gegen die Löwen zu gewinnen. Das nötige Glück hatten wir auch in der einen oder anderen Situation, aber das gehört eben dazu. Insgesamt ist es natürlich ein riesiger Tag für uns!

Wie haben sie das Spiel erlebt?

Weng: Wir sind super reingekommen und ich glaube man hat gesehen, dass wir mutig an die Sache herangehen wollten. Dass wir uns dann früh durch einen Standard belohnt haben, war natürlich ein Stück weit Teil des Plans. Schön, dass das aufgegangen ist.

In der zweiten Halbzeit haben die Kräfte ein bisschen nachgelassen, dazu kam die Rote Karte gegen Ludwig Räuber. Wie schwer war es, dem Druck der Löwen standzuhalten?

Weng: Unglaublich schwer. Der tiefe Platz hat uns – je länger das Spiel gedauert hat – in die Karten gespielt, weil mit flachen Pässen nicht wirklich was möglich war. Aber auch alles, was im Strafraum war, haben wir mit Bravour verteidigt. Ich bin einfach extrem stolz auf mein Team!

Ihr Torwart Maximilian Retzer war durch seinen verunglückten Abstoß erst an der Roten Karte beteiligt, hat dann aber einige Male in höchster Not gerettet. Wie sehr gehört ihm heute der Sieg?

Weng: Heute kann man keinen rausnehmen. Die, die in der 90. Minute reingekommen sind, waren genauso wichtig wie die Spieler, die uns hier in dieses Viertelfinale gebracht haben und heute gar nicht zum Einsatz gekommen sind. Das ist ein Erfolg von allen und wir alle werden den Abend jetzt auch gemeinsam genießen.

Was haben Sie heute Abend noch vor?

Weng: Ich habe ein Ritual: Nach jedem Sieg gönne ich mir immer einen Gin Tonic zu Hause – das werde ich heute wahrscheinlich auch machen.