Schiedsrichter-Gruppe Ruperti bildet 25 Schiedsrichter-Neulinge aus
Gruppenführung freut sich auf Nachwuchs – Dennoch Kritik an den Vereinen
Bergen/Traunstein. Die Schiedsrichtergruppe Ruperti hat nach vier Jahren wieder einen kompletten Neulingslehrgang in der Präsenzphase abgehalten und insgesamt 25 Neulinge ausgebildet. Unter der Leitung von Lehrwart Patrick Schönherr lief der Lehrgang auf der Sportanlage des TSV Bergen, der auch die Räumlichkeiten für die theoretische Schulung zur Verfügung gestellt hat.
Im Vorfeld wurden erstmals alle Vereine angeschrieben und Informationsveranstaltungen angeboten. „Wir sind zu den Vereinen gekommen, und haben dort das Thema Schiedsrichter den anwesenden Jugendmannschaften vorgestellt. Die Resonanz hierzu war wirklich sehr gut“, sagt Schönherr. „Vereine, bei denen wir dieses Meeting abgehalten haben, haben allesamt Schiedsrichter zu unserem Neulingskurs angemeldet“. Trotz der Freude über den Schiedsrichternachwuchs zeigt sich Schönherr etwas bedrückt: „Sehr enttäuscht bin ich von der Resonanz der Vereine auf unser Angebot!“. Die Rückmeldungen konnte er und Gruppenobmann Hans Wichtlhuber an einer Hand abzählen. „Offenbar scheint die Schiedsrichtersituation manchen Vereinen offenbar richtig egal zu sein. Die Info haben alle Vereine bekommen, und einen solchen Termin hätte nun wirklich jeder Verein auf die Beine stellen können“. Im Resümee zieht er folgenden Schluss: „Wenn man sich darauf nicht einmal meldet, scheint es den Vereinen wenig zu interessieren. So werden wir unsere Situation nicht ändern können!“
Der Lehrgang mit fünf Terminen - davon einer als Online-Schulung - verlief sehr gut. Die Neulinge haben gut mitgezogen und sehr interessiert auch Fragen gestellt. „Erstmals haben wir nicht die Präsentationen des DFB verwendet, sondern ich habe eigene Präsentationen erstellt“, erklärt Schönherr. „Das war zwar für die drei Wochen ein riesiger Aufwand, aber ich denke, es hat sich gelohnt!“ Im Lehrgang selbst wurde deutlich mehr als in den vergangenen Jahren mit Videoszenen gearbeitet und im Vorfeld zu jedem Lehrgang das bisherige Regelwissen mit einem Quiz über eine App am Handy überprüft. „Das hat den Jungs sehr viel Spaß gemacht!“
Im Nachgang der Prüfung wurde zusätzlich noch eine Videoschulung zum Thema Handspiel und grobes Foul durchgeführt, bei der auch einige ältere Schiedsrichter teilgenommen haben. Die Neulinge werden wohl ab Ende Juli primär als SRA in der Kreisliga zum Einsatz kommen, da die Jugendspiele erst nach den Sommerferien beginnen. Ab dort erhalten sie ihre ersten Einsätze als Schiedsrichter, natürlich mit erfahrenen Paten an ihrer Seite.
Schönherr und Wichtlhuber appellieren an alle Jugendtrainer den Neulingen das Leben auf dem Platz möglichst einfach zu machen. „Emotionale Ausfälle von erwachsenen Trainern gegenüber den Schiedsrichtern im Jugendbereich werden von uns nicht mehr akzeptiert und sanktioniert“, kündigen beide an. „Wir müssen gegen den Schiedsrichtermangel alle zusammenarbeiten!“. Deshalb fordern beide alle auf: „Schiedsrichter und Vereine - und ein wichtiger Bestandteil davon neben Engagement in der Nachwuchsgewinnung ist, dass wir den jungen Schiedsrichtern den Einstieg in dieses Hobby möglichst einfach machen!“
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