Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) trauert um „Kaiser“ Franz Beckenbauer. Die deutsche Fußball-Legende, die Deutschland 1974 als Kapitän und 1990 als Teamchef zum Weltmeistertitel geführt hat, ist im Alter von 78 Jahren gestorben.
BFV-Präsident Christoph Kern sagt: „Der Fußball verliert ein großes Idol – mit Franz Beckenbauer ist ein bayerisches Urgestein, das weltweit höchste Anerkennung genossen hat, für immer von uns gegangen. Die bayerische Fußball-Familie trauert um einen Menschen, der das Herz an der richtigen Stelle getragen und sich trotz seiner herausragenden Karriere immer zu seinen bajuwarischen Wurzeln bekannt hat. Der Bayerische Fußball-Verband gedenkt Franz Beckenbauer und seiner herausragenden Verdienste, ist in Gedanken mit seinen Hinterbliebenen und Weggefährten vereint. Mach’s guat, Kaiser – und vielen Dank für all‘ diese unvergesslichen Momente, die du uns geschenkt hast! Sie bleiben für immer!“
Sowohl als Spieler als auch als Trainer gewann Beckenbauer alle großen Titel, die es im nationalen und internationalen Fußball zu gewinnen gibt: Als Spieler und Kapitän der deutschen Nationalelf (1974) und als Teamchef (1990) gewann er den WM-Titel. Er sorgte federführend dafür, dass die Fußball-WM 2006 in Deutschland ausgetragen worden ist und als "Sommermärchen" in die Geschichte einging.
Als Spieler gewann der gebürtige Münchner im Jahr 1972 die Europameisterschaft und krönte sich sowohl in diesem Jahr als auch 1976 mit dem Gewinn des Ballon d‘Ors zum besten Fußballer der Welt. Mit dem FC Bayern München, wo Beckenbauer von 1964 bis 1977 als Spieler aktiv war, gewann der Innenverteidiger dreimal den Europapokal der Landesmeister (1974, 1975 und 1976), wurde viermal Deutscher Meister (1969, 1972, 1973, 1974), viermal Deutscher Pokalsieger (1966, 1967, 1969 und 1971), gewann den Europapokal der Pokalsieger (1967) und wurde Weltpokalsieger (1976). Als Trainer führte er den deutschen Rekordmeister zur Deutschen Meisterschaft (1994) und zum Titel im damaligen UEFA-Cup-Wettbewerb (1996).
Gegen Ende seiner Karriere spielte er für Cosmos New York und den Hamburger SV. In den USA holte der „Kaiser“ dreimal den nationalen Titel (1977, 1978, 1980 ). Mit dem Hamburger SV gelang Beckenbauer im Jahr 1982 die letzte deutsche Meisterschaft seiner Karriere. 1983 kehrte er noch einmal in die Vereinigten Staaten zurück, um nochmals eine Saison für New York Cosmos zu spielen. Sein allerletztes Pflichtspiel bestritt Beckenbauer am 12. September 1983 im NASL-Viertelfinale gegen Le Manic de Montréal (0:1).
Für seine Verdienste wurde der gebürtige Münchner mehrfach ausgezeichnet: Er war zweimal Europas (1972 und 1976) und viermal Deutschlands Fußballer des Jahres (1966, 1968, 1974, 1976). Im Jahr 2000 wurde er zu Deutschlands Fußballer des Jahrhunderts gewählt. Zweimal wurde ihm das Silberne Lorbeerblatt verliehen, zu den staatlichen Auszeichnungen gehört daneben das große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Der DFB machte Beckenbauer zum Ehrenmitglied und 1982 zum Ehrenspielführer. 2018 wurde er in die erste Elf der "Hall of Fame des deutschen Fußballs" des Deutschen Fußballmuseums aufgenommen.
In Anbetracht seines Lebenswerkes wird der FC Bayern am Freitag, den 19. Januar 2024 (15 Uhr) zu Ehren von Franz Beckenbauer eine öffentliche Gedenkfeier in der Allianz Arena veranstalten. Das gab der deutsche Rekordmeister auf seiner Website bekannt. Nähere Details zum Rahmen der Veranstaltung sollen zeitnah folgen.