"Wir finden gerade sehr viele Lösungen. Heute hat es super funktioniert." Sätze wie diese von RB Leipzigs Offensivspieler Emil Forsberg zeugen von der Kreativität und Lösungsmöglichkeiten im Offensivspiel.
Das Herausspielen von Torchancen gegen einen tief in der eigenen Hälfte verteidigenden Gegner ist kein einfaches Unterfangen. Um solch einen kompakten Abwehrblock vor Probleme zu stellen, sind kreative Lösungen gefragt, die die Verteidigungsreihe in Bewegung bringen. Grundvoraussetzungen, um diese Möglichkeiten zu schaffen, sind systematisierte Angriffsaktionen sowie eine zweckmäßige Raumaufteilung, die ein stabiles Ballbesitzspiel möglich macht. Haben Spieler auf verschiedenen Positionen bereits das ein oder andere Lösungsmuster im Kopf, wird es für alle Mannschaftsteile einfacher, eine passende Variante zu finden, um den Abwehrriegel zu knacken. Unverzichtbar sind natürlich auch Kreativspieler, die eine außergewöhnliche Lösung erkennen und technisch umsetzen können.
Der Kreativität sind im letzten Drittel keine Grenzen gesetzt. Individuelle und unkonventionelle Lösungen können häufig das probateste Mittel sein, um zum Erfolg zu kommen. Hier einige Beispiele beliebter Muster aus verschiedenen Spielfeldbereichen:
Angreifer müssen sich immer wieder dem Zugriff der Verteidigung entziehen, sich zwischen den Verteidigungslinien bewegen und sich im Rücken der Mittelfeldreihe anbieten. Geht ein Passfenster auf, wird der Passempfänger angespielt und kann sich schnell aufdrehen sowie auf die letzte Kette zudribbeln. Wichtig ist, dass mehrere mögliche Anspielstationen zeitversetzt Schnittstellen anlaufen und so schwerer auszurechnen sind.
Eine zweite Möglichkeit, um gegen einen tief verteidigenden Gegner Torchancen herauszuspielen, sind schnelle (häufig direkte) Kombinationen im Anschluss an einen Pass aus der Abwehr in die Spitze. Der zentrale Angreifer fungiert dabei als Wandspieler, der das flache oder hohe Zuspiel in den torgefährlichen Raum vor der gegnerischen Abwehrreihe ablegt. Die überspielten Mitspieler laufen dem Pass nach, schaffen Anspielpunkte im Zwischenraum und kommen selbst zum Torabschluss oder leiten aus zentraler Position in die Tiefe weiter. Kann der Zielspieler den Ball nicht sichern, können die ballnächsten Spieler sofort ins Gegenpressing gehen.
Häufig sichern die Verteidiger in tiefer Staffelung das Zentrum ab. Dadurch öffnen sich automatisch Passwege am Flügel. Diese Positionen besetzt man im besten Fall mit dribbelstarken und schnellen Spielern. Lässt man die Außenverteidiger in den Halbraum einrücken und die äußeren Mittelfeldspieler hoch und breit agieren, ergeben sich dadurch mögliche 1-gegen-1-Situationen am Flügel. Wichtig ist, diese Situationen durch Verlagerungen und Passkombinationen vorzubereiten, die die Kette ins Verschieben bringen. So kann man dem Flügelspieler einen Vorsprung verschaffen. Diese können dann ihre Schnelligkeit ausnutzen und ihre Stärken im 1 gegen 1 ausspielen.