Für sieben Klubs aus den beiden Bayernliga-Staffeln Nord und Süd sowie die fünf Vizemeister der Landesligen stehen wichtige Entscheidungen bevor. Die insgesamt zwölf Teilnehmer spielen in der Relegation zur Bayernliga in zwei Runden drei Mannschaften aus, die in der kommenden Spielzeit in der fünfthöchsten Spielklasse an den Start gehen dürfen.
Damit das möglich ist, wurden die zwölf Teams in drei Vierer-Gruppen aufgeteilt. Innerhalb der jeweiligen Gruppen kommt es dann zu jeweils einem "Halbfinale" und einem "Endspiel" um den Klassenverbleib oder Aufstieg. Das heißt: Aus den drei Vierergruppen löst jeweils nur eine Mannschaft das Ticket für eine Spielzeit in der Bayernliga.
Die einzelnen Runden werden im ehemaligen Europapokal-Modus ausgetragen. Das bedeutet: Bei Punkt- und Torgleichheit nach Hin- und Rückspiel entscheiden die mehr erzielten Auswärtstore. Sollte das Ergebnis dann noch immer ausgeglichen sein, geht es nach dem Rückspiel in die Verlängerung (zweimal 15 Minuten). Ein Elfmeterschießen gibt es nur dann, wenn in der Verlängerung keine weiteren Tore fallen.
In der Gruppe Nord der Relegation sind mit dem SV Vatan Spor Aschaffenburg, dem TSV Karlburg und dem Würzburger FV gleich drei bisherige Bayernligisten vertreten. Für eine gute Ausgangslage sorgten die Würzburger, die sich beim TSV Karlburg 3:1 (1:0) durchsetzten. Der TuS Röllbach aus der Landesliga Nordwest und der SV Vatan Spor Aschaffenburg trennten sich 2:2.
In der Gruppe Mitte musste der der zuletzt formstarke VfB Hallbergmoos, der die Rückrunde in der Bayernliga Süd als viertbestes Team abgeschlossen hatte, beim SV Fortuna Regensburg einen späten Rückschlag hinnehmen. Erst in der Nachspielzeit trafen die Gastgeber zum 2:2 (0:1)-Ausgleich. Auf den Gewinner wartet in der zweiten Runde der TSV Neudrossenfeld oder der SV Seligenporten. Die Chancen stehen dabei nach dem 1:0 (0:0) für Neudrossenfeld etwas besser. Beim SVS hat Trainer Gerd Klaus nach der Relegation seinen Abschied angekündigt.
Für den dritten Startplatz der Bayernliga legte in der Gruppe Süd der SV Pullach vor. Beim Sechstligisten FC Unterföhriing setzte sich der Bayernligist deutlich 4:1 (1:0) durch. Der Gegner in der entscheidenden Relegationsrunde wird zwischen dem TSV 1865 Dachau und dem 1. FC Sonthofen ermittelt. Der FCS geht mit einem 2:1-Vorsprung ins Rennen.
Alle sechs Rückspiele des "Halbfinales" gehen am Samstag, 28. Mai, über die Bühne. Die drei "Endspiele" um die Bayernliga-Tickets finden dann in der kommenden Woche (Mittwoch, 1. Juni, und Samstag, 4. Juni) statt.
Gruppe Nord: TuS Röllbach - SV Vatan Spor Aschaffenburg 2:2 (0:0)
Der TuS Röllbach, Vizemeister der Landesliga Nordwest, hat im Spiel gegen den SV Vatan Spor Aschaffenburg eine gute Ausgangslage aus der Hand gegeben. Am Ende trennten sich die beiden Klubs 2:2 (0:0). Einen ersten Rückschlag mussten die Gäste aus Aschaffenburg hinnehmen, als Cenk Güvenc (55.) wegen einer Notbremse die Rote Karte sah. Beim fälligen Strafstoß behielt Till Link (57., Foulelfmeter) einen kühlen Kopf und brachte seine Mannschaft in Führung. In Überzahl gelang es den Gastgebern durch Henning Bundschuh (74.) zwischenzeitlich sogar auf 2:0 zu erhöhen. Für einen Sieg reichte es aber nicht aus, weil kurz vor Schluss innerhalb von nur wenigen Sekunden Furkan Sandikci (87.) und Oktay Sevim (89.) für den SV Vatan Spor zur Stelle waren und die Gäste wieder in die Spur brachten. Durch das späte Unentschieden ist für das Rückspiel am Samstag, ab 16 Uhr, alles offen. Da noch die ehemalige Europapokal-Regel gilt würde dem SV Vatan Spor nun bereits ein 0:0 oder ein 1:1-Unentschieden ausreichen, um das "Finale" zu erreichen.
Gruppe Nord: TSV Karlburg - Würzburger FV 1:3 (0:1)
Der Würzburger FV hat sich im Hinspiel der Relegation eine gute Ausgangsposition verschafft. Im Duell beim Ligakonkurrenten TSV Karlburg setzte sich die Mannschaft von WFV-Trainer Harald Funsch vor 1.200 zuschauern 3:1 (1:0) durch. Bereits zu Beginn der Partie hatte Mohamed Conte (9., Foulelfmeter) die Weichen für die Gäste auf Sieg gestellt. In der zweiten Halbzeit erhöhte der Würzburger Tim Herbert (78.) zum 2:0. Allerdings kam der TSV dank des Tores von Cedric Fenske (86.) wieder heran. Kurz vor Schluss stellte aber Fabio Bozesan (90.) den Zwei-Tore-Vorsprung der Würzburger wieder her. Kurz vor dem Ende sag Dennie Michel (90.+1) bei den Gästen die Gelb-Rote Karte. Um den Abstieg in die Landesliga doch noch abzuwehren, benötigt Karlburg am Samstag, ab 16 Uhr, mindestens einen Sieg mit zwei Toren Unterschied. Bei einem 2:0 würde Karlburg wegen der ehemalige Europapokal-Regelung noch den Kürzeren ziehen.
Gruppe Mitte: TSV Neudrossenfeld - SV Seligenporten 1:0 (0:0)
Beim TSV Neudrossenfeld lebt der Traum vom erstmaligen Aufstieg seit 2014. Im ersten Spiel der Relegation gewann der TSV gegen den SV Seligenporten 1:0 (0:0). Lange mussten die Zuschauer der Begegnungen auf einen Treffer warten. Erst Levin Pauli (65.) sorgte bei den Hausherren für den einzigen Treffer der Partie. Damit droht dem früheren Regionalligisten SVS bereits in der ersten Runde der Relegation der Abstieg in die Landesliga. Unabhängig vom Ergebnis des Rückspiels, das am Samstag (ab 16 Uhr) über die Bühne geht, wird SVS-Trainer Gerd Klaus den Verein verlassen. Um die nächste Runde doch noch zu erreichen, benötigt Seligenporten im Rückspiel nun auf jeden Fall einen Sieg. Sollten die "Klosterer" im Rückspiel ein Gegentor kassieren, müsste der SVS mit zwei Toren Unterschied gewinnen.
Gruppe Mitte: SV Fortuna Regensburg - VfB Hallbergmoos 2:2 (0:1)
Für den VfB Hallbergmoos, der die Rückrunde der Bayernliga Süd noch vor dem Staffelmeister SpVgg Hankofen-Hailing auf dem vierten Platz abgeschlossen hatte, gab es im Hinspiel der Relegation beim SV Fortuna Regensburg, dem Vizemeister der Landesliga Mitte, einen späten Schock zu verdauen. Erst in der Nachspielzeit verwandelte der Regensburger Tobias Zöllner (90.+6) einen Freistoß direkt zum 2:2 (0:1)-Endstand. Zuvor hatten Simon Werner (34.) und Tobias Krause (63.) den VfB jeweils in Führung gebracht. Den ersten Rückstand aus Sicht der Gastgeber egalisierte Arlind Morina (56.) im zweiten Durchgang. In der Schlussphase handelte sich außerdem der Hallbergmooser Andreas Kostorz (85.) wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte ein. Durch den späten Ausgleich ist für das Rückspiel am Samstag, ab 16 Uhr, noch alles offen. Jeder Sieg sowie ein torarmes Unentschieden würde dem Bayernligisten VfB Hallbergmoos fürs Weiterkommen genügen.
Gruppe Süd: 1. FC Sonthofen - TSV 1865 Dachau 2:1 (2:0)
Der 1. FC Sonthofen ist dem Aufstieg in die Bayernliga im Hinspiel der Relegation schon einen Schritt näher gekommen. Der FCS behielt gegen den TSV Dachau 2:1 (2:0) die Oberhand. Bereits in der ersten Halbzeit hatten Kevin Haug (33.) und Marc Prenz (42.) auf Seiten der Hausherren für klare Verhältnisse gesorgt. In der Schlussphase des zweiten Durchgangs brachte Daniel Leugner (80.) die Dachauer Gäste aber wieder heran. Durch den späten Anschlusstreffer darf der TSV weiterhin auf einen Klassenverbleib hoffen. Damit das gelingt, benötigen die Dachauer im Rückspiel am Samstag, 16.30 Uhr, allerdings einen Sieg. Schon ein 1:0 würde dem TSV wegen des erzielten Auswärtstreffers für die Teilnahme am "Endspiel" ausreichen.
Gruppe Süd: FC Unterföhring - SV Pullach 1:4 (0:1)
Der SV Pullach ist bereits mit einem Bein im "Endspiel" um den Klassenverbleib. Beim FC Unterföhring aus der Landesliga Südost, der die Rückkehr in die fünfthöchste deutschen Spielklasse nach drei Jahren Abstinenz anstrebt, behielt der SVP im Hinspiel der ersten Relegationsrunde 4:1 (1:0) die Oberhand. Bedanken konnte sich Pullach vor allem bei Max Zander (18./51./56.), der die Partie fast im Alleingang entschieden hatte. Zwar gelang Vincent Heller (65.) kurz darauf noch der Anschlusstreffer. Nur wenigen Minuten traf aber der Pullacher Martin Bauer (68.) zum Endstand. Damit hat der FCU nur noch geringe Chancen, die Rückkehr in die Bayernliga zu realisieren. Im Rückspiel am Samstag, 14 Uhr, muss Unterföhring mindestens vier Tore erzielen. Selbst bei einem 3:0-Auswärtserfolg würde der FCU ausscheiden und damit den Aufstieg verpassen.
BFV/mspw