Stephan Baierl wird in der kommenden Saison 2022/2023 Cheftrainer beim abstiegsbedrohten Bayern-Regionalligisten FC Memmingen und kehrt damit an seine frühere Wirkungsstätte zurück. Der 45-jährige A-Lizenz-Inhaber hat bei den Allgäuern für zwei Jahre (bis zum 30. Juni 2024) zugesagt. Der Vertrag besitzt Gültigkeit für die Regionalliga, aber auch bei einem eventuellen Abstieg in die Bayernliga.
"Stephan Baierl genießt bei uns eine hohe Reputation", freut sich FCM-Präsident Armin Buchmann, dass es mit der erneuten Verpflichtung geklappt hat. Schon im Herbst gab es Kontakte zu Baierl, als ein Nachfolger von Esad Kahric gesucht wurde. Aufgrund seiner damaligen Bindung an den württembergischen Verbandsligisten TSV Essingen kam dieser Wechsel damals noch nicht zustande. Jetzt aber sagte Baierl zu.
"Unseren Mitgliedern, Fans, Gönnern und Sponsoren soll die Verpflichtung von Stephan Baierl Perspektiven bieten, die uns hoffentlich wieder an Erfolge früherer Tage anknüpfen lassen", so Buchmann weiter. "Dies wird zwar nicht von heute auf morgen gehen, aber zusammen mit ihm sind wir überzeugt davon, dass uns unser Umfeld die nötige Unterstützung für eine erfolgreiche Entwicklung unserer ersten Mannschaft wie auch allen weiteren Ausbildungsmannschaften in den kommenden Jahren geben wird."
Baierl betreute den FC Memmingen bereits in der zweiten Hälfte der Saison 2017/2018, führte damals die ebenfalls stark abstiegsgefährdete Mannschaft aus dem Tief, in das Halbfinale des Toto-Pokals und über die erfolgreiche Relegation schließlich zum Klassenverbleib in der Regionalliga Bayern. In der folgenden Spielzeit 2018/2019 mischte der FCM lange Zeit in der Spitzengruppe mit (am Ende Tabellensechster) und nahm deshalb zum ersten und bislang einzigen Mal am umfangreichen Lizenzierungs- und Meldeverfahren zur 3. Liga teil - auch, um auszuloten, welche Voraussetzungen für einen möglichen Aufstieg zu erfüllen wären. Dieses Verfahren gab auch den Anstoß zu den Planungen für das jetzt im Bau befindliche Multifunktionsgebäude, das die Infrastruktur des Vereins nachhaltig verbessern wird.
Aus privaten Gründen war es damals Stephan Baierl ab Juli 2019 - trotz des Verlängerungswunsches des FCM - nicht mehr möglich, den aufwändigen Trainerjob auszuüben. Nach zwei Jahren als Sportlicher Leiter beim Südwest-Regionalligisten SSV Ulm 1846 Fußball zog es ihn aber in Essingen wieder aktiv als Trainer auf den Fußballplatz. Das künftige Engagement in Memmingen hat er mit seiner Familie abgesprochen und bezeichnet es nach eigener Aussage als "glückliche Fügung", dass es jetzt wieder zustande kommt: "Ich hatte hier schon eine schöne und gute Zeit. Ich bin voller Vorfreude, heiß und brenne darauf. Ich bin sicher, dass in Memmingen viel möglich ist."
Beruflich ist Baierl als Lehrer an der Adelbert-Stifter-Gesamtschule in Ulm tätig. Der Pädagoge wird seine Trainertätigkeit in Memmingen aber erst nach dem Abschluss dieser Saison aufnehmen. Trainerstationen waren bislang neben dem FCM der SSV Ulm 1846 Fußball, der SC Pfullendorf und die U 19 des VfB Stuttgart (mit den damaligen Talenten Serge Gnabry, Timo Werner und Bernd Leno). 2018 wurde er nach einem Online-Voting einer regionalen Plattform als "Trainer des Jahres" ausgezeichnet.
Im letzten Punktspiel dieser Saison am kommenden Samstag, 14 Uhr, beim FC Augsburg II sowie in den eventuellen Relegationsspielen gegen einen Bayernliga-Vizemeister wird der FC Memmingen weiter von Thomas Reinhardt betreut. Der Sportliche Leiter hat die Aufgabe nach dem Rücktritt von Fabian Adelmann übernommen und betont, dass er nur interimsweise einspringt und anschließend auf seinen Posten zurückkehren wird.
BFV/mspw