Zwei Tickets sind für die kommende Saison 2025/2026 in der Regionalliga Bayern noch zu vergeben: In der Relegation spielen die Tabellen-15. und -16. der höchsten bayerischen Spielklasse sowie jeweils ein Vertreter aus der Bayernliga Nord und der Bayernliga Süd die letzten freien Startplätze für die 4. Liga aus.
In den Hinspielen hatten zunächst die bislang klassentieferen Mannschaften Heimrecht. Der SC Eltersdorf, Vizemeister der Bayernliga Nord, kam dabei der Rückkehr in die Regionalliga Bayern durch einen 1:0-Heimsieg gegen den SV Viktoria Aschaffenburg einen Schritt näher. Der SV Erlbach, Vertreter der Bayernliga Süd, muss dagegen im Rückspiel (Dienstag, 18.15 Uhr) bei der SpVgg Hankofen-Hailing für den erstmaligen Aufstieg einen 0:1-Rückstand aufholen.
Die Sieger nach Hin- und Rückspielen dürfen in der Saison 2025/2026 in der Regionalliga Bayern starten. Bei Gleichstand nach Addition beider Spielergebnisse wird das Rückspiel um 2x15 Minuten verlängert. Sollte auch dann keine Entscheidung gefallen sein, entscheidet das Elfmeterschießen.
Der SC Eltersdorf kann sich im dritten Anlauf berechtigte Hoffnung auf die Rückkehr in die Regionalliga Bayern machen. Der Tabellenzweite der Bayernliga Nord verschaffte sich mit dem 1:0 (0:0) vor heimischer Kulisse gegen den SV Viktoria Aschaffenburg die bessere Ausgangsposition für das Rückspiel am Dienstag (ab 19 Uhr) in Aschaffenburg. Yannik Jassmann (78.), der in der Meisterschaft vier Tore erzielen konnte, gelang vor 1.188 Fans der entscheidende Treffer für das Team des langjährigen Cheftrainers Bernd Eigner. Für die Viktoria war es im zweiten Spiel unter Interimstrainer Daniel Soldevilla, der nach der Freistellung von Damir Agovic zum "Chef" an der Seitenlinie befördert worden war, die erste Niederlage.
Bernd Eigner (Trainer SC Eltersdorf): "Wir haben uns diesen 1:0-Erfolg hart erarbeitet. Es war für mich ein verdienter Erfolg. Wir sind in den ersten 20 Minuten sehr gut ins Spiel gekommen und haben fast schon dominiert. Wir müssen auch mit der ersten Chance von Moritz Fischer 1:0 in Führung gehen. Dann ist Aschaffenburg besser ins Spiel gekommen, war immer brandgefährlich bei Umschaltaktionen, Standards und weiten Einwürfen. Das haben wir jedoch sehr gut wegverteidigt. Wir haben gesehen, das ist noch einmal eine andere Intensität als in der Liga. Dem haben wir uns auch gestellt. In der Halbzeit konnten wir noch einmal durchatmen, haben dann aber gleich wieder mit frischem Mut und forsch nach vorne gespielt. Immer wieder konnten wir Nadelstiche setzen. Das hat man ja auch bei unserem Tor gesehen. Wir haben uns mit einer Standardsituation belohnt. Wenn man das Haar in der Suppe sucht, dann hätten wir natürlich noch einen zweiten Treffer nachlegen können. Aber wir sind mit dem 1:0-Erfolg zufrieden und wissen, was auf uns im Rückspiel zukommt. Wir haben gesehen, dass wir spielerisch mithalten können. Das gibt der Mannschaft unheimlich viel Selbstvertrauen.
Daniel Soldevilla (Viktoria Aschaffenburg): "Die Enttäuschung ist natürlich groß, weil wir nicht erwartet hatten, dass wir hier jetzt wirklich verlieren. Es war das erwartet hart umkämpfte Spiel. Ich glaube, in der Anfangsphase da ging es hin und her. Die erste Chance hatte Eltersdorf, als Max Grün sehr gut hält und uns vor einem frühen Rückstand bewahrt. Danach hatten wir etwas mehr vom Spiel und in der zweiten Halbzeit war es dann ein Kampf auf beiden Seiten. Das Spiel hätte auf beide Seiten kippen können. Es ist halt ärgerlich, dass wir ein Gegentor nach einem Standard kassieren, obwohl wir davor gewarnt haben. Jetzt heißt es, die Köpfe aufzurichten. Am Dienstag wollen wir dann Vollgas geben und das Ding drehen."
Die Rekordkulisse von 2.435 Zuschauer*innen brachte dem SV Erlbach kein Glück, um mit einem Vorteil in das zweite Aufeinandertreffen am Dienstag (ab 18.15 Uhr) bei der SpVgg Hankofen-Hailing zu gehen. Das Team von Trainer Lukas Lechner musste sich dem aktuellen Bayern-Regionalligisten 0:1 (0:0) geschlagen geben. Hankofen-Hailing konnte sich einmal mehr auf Andreas Wagner (18.) verlassen. In der Meisterschaft hatte der 29-jährige Angreifer mit elf Treffern hinter Tobias Lermer (zwölf) den zweiten Platz in der internen Torschützenliste belegt. Seine bisherige Besucher-Bestmarke hatte der SV Erlbach vor gut zwei Wochen mit 1702 Fans gegen den FC Pipinsried (3:0) aufgestellt.
Lukas Lechner (Trainer SV Erlbach): "Wir haben gegen einen Regionalligisten über 90 Minuten Dominanz ausgestrahlt, ohne dass wir den Gegner - bis auf das frühe, unglückliche Gegentor - zu wirklichen Torchancen eingeladen haben. Das darf man trotz der 0:1-Niederlage nicht vergessen. Du darfst dir keine blöden Ballverluste leisten oder in Konter laufen, dafür muss ich meiner Mannschaft ein sehr großes Kompliment machen. Es ist schwierig, über 95 Minuten die Konzentration so hoch zu halten, das ist uns gelungen. Deswegen können wir mit einem guten Gefühl nach Hankofen fahren. Natürlich ist das Ergebnis immer wichtig, aber das Gefühl ist total positiv. Wir haben gezeigt, was in uns steckt, das war eine Top-Leistung. Wir freuen uns auf die Unterstützung im Rückspiel, denn die brauchen wir."
Tobias Beck (Spielertrainer SpVgg Hankofen-Hailing): "Zuerst möchte ich - abgesehen vom Sportlichen - einen riesigen Respekt aussprechen, was der SV Erlbach auf die Beine gestellt hat. Und das nicht nur diesmal, sondern schon über die gesamte Saison gesehen. Ich glaube, dass wir schon zufrieden sein können. Am Ende des Tages ist Fußball einfach ein Ergebnissport. Und das Ergebnis war auf unserer Seite. Wir wussten, dass es eine sehr schwierige Aufgabe wird. Wenn du Abstiegsrelegation spielst, dann kann der Kopf nicht so frei sein, weil der Druck erst einmal bei dir selbst liegt. Mit dem Saisonverlauf war es für uns natürlich auch alles andere als einfach, die Saison noch zu retten, da spielt der Kopf immer mit. Natürlich war der Plan nicht, dass wir über 90 Minuten verteidigen müssen, wir wollten eigentlich schon aktiver spielen. Unser Spiel wurde aber vom Gegner beeinflusst, der über 90 Minuten brutal dominant gespielt hat. Für uns ging es darum, das Tor sauber zu halten. Das haben wir geschafft und den einzigen unglücklichen Fehler des Gegners ausgenutzt. Hoffentlich können wir im Rückspiel bei uns noch einmal ein solches Fußballfest wie hier feiern und den Klassenverbleib eintüten."
BFV/mspw