Die SpVgg Oberfranken Bayreuth hat als erster von am Ende zwei bayerischen Vertretern den Sprung in die erste Hauptrunde des DFB-Pokal-Wettbewerbs der kommenden Saison 2021/2022 geschafft. Die Mannschaft von Cheftrainer Timo Rost setzte sich am Dienstagabend im Endspiel um den Ligapokal der Regionalliga Bayern beim VfB Eichstätt 3:0 (3:0) durch und qualifizierte sich damit zum ersten Mal seit 15 Jahren (Saison 2006/2007) wieder für den DFB-Pokal.
Zwischen dem 6. und 9. August wird der Traditionsklub aus Oberfranken, der in wenigen Wochen sein 100-jähriges Bestehen feiern wird, einen Gast aus der Bundesliga oder 2. Bundesliga im Hans-Walter-Wild-Stadion empfangen. Die Auslosung der ersten Runde findet am Sonntag, 4. Juli, ab 18.30 Uhr in der ARD-Sportschau statt.
Aber auch für den unterlegenen Final-Teilnehmer VfB Eichstätte bleibt noch ein "Hintertürchen": Das Team von Trainer Markus Mattes hat einen Platz im Viertelfinale des Toto-Pokals (ab 19. Juni) sicher und könnte sich auf diesem Wege auch noch zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte nach 2019 für den DFB-Pokal qualifizieren. Gleiches gilt für den SV Wacker Burghausen, der das Finale der Ligapokal-Trostrunde beim Regionalliga Bayern-Meister 1. FC Schweinfurt 05 gleichzeitig 2:1 (0:0) gewann und jetzt im Viertelfinale des Toto-Pokals den VfB Eichstätt empfangen wird.
Das Finale des Ligapokals:
VfB Eichstätt - SpVgg Oberfranken Bayreuth 0:3 (0:3), Live-Übertragung bei YouTube & Facebook
Das Endspiel der Ligapokal-Trostrunde:
1. FC Schweinfurt - SV Wacker Burghausen 1:2 (0:0), Live-Übertragung bei sporttotal.tv
Die Partien des Ligapokals werden - ebenso wie im Toto-Pokal - im K.o.-Modus ausgetragen. Ist nach 90 Minuten keine Entscheidung gefallen, erfolgt sofort ein Elfmeterschießen.
VfB Eichstätt - SpVgg Oberfranken Bayreuth 0:3 (0:3)
Beide Mannschaften lieferten sich von Beginn an einen offenen Schlagabtausch mit zahlreichen Torszenen. Beim Stand von 0:0 bewahrte Bayreuths Schlussmann Sebastian Kolbe sein Team mit einer Glanzparade vor einem drohenden Rückstand, als Eichstätts Torjäger Fabian Eberle frei vor ihm aufgetaucht war.
Danach bestimmten jedoch die Gäste mehr und mehr das Geschehen und sorgten noch vor der Pause für klare Verhältnisse. Der etatmäßige Verteidiger Chris Wolf (14.) mit einer Direktabnahme von der Strafraumgrenze sowie Mittelstürmer Markus Ziereis (29.) und Mittelfeldspieler Patrick Weimar (42.), jeweils mit Kopfbällen, trafen zum 3:0. Der VfB Eichstätt gab nicht auf und bemühte sich in der zweiten Halbzeit um den Anschlusstreffer. Die SpVgg Bayreuth brachte den komfortablen Vorsprung jedoch souverän über die Runden.
Trainer Timo Rost: "Etwas Historisches geschafft"
"Wir haben etwas Historisches geschafft", sagte Bayreuths Trainer Timo Rost. "Der Einzug in den DFB-Pokal ist für uns und unseren Verein eine Super-Sache - gerade zum 100-jährigen Jubiläum. Jeder Spieler träumt von einer solchen Gelegenheit. Ich bin unfassbar stolz auf mein Team. Wir haben eine richtig gute Leistung abgeliefert, viel Leidenschaft gezeigt und tollen Offensivfußball gespielt. Jetzt können wir auf eine erfolgreiche Saison zurückblicken und uns gleichzeitig auf einen attraktiven Gegner in der ersten Runde des Pokals freuen."
BFV-Verbandsspielleiter Josef Janker gratulierte: "Herzlichen Glückwunsch an die SpVgg Bayreuth zum Ligapokal-Triumph und damit zum Einzug in den DFB-Pokal-Wettbewerb. Jetzt wünschen wir der Mannschaft von Trainer Timo Rost, dass sie es in der ersten Hauptrunde mit einem attraktiven Gegner zu tun bekommt."
1. FC Schweinfurt 05 - SV Wacker Burghausen 1:2 (0:0)
Für den 1. FC Schweinfurt 05 ist der Traum von der erneuten Teilnahme am DFB-Pokal geplatzt. Wenige Tage vor den Aufstiegsspielen zur 3. Liga gegen den TSV Havelse aus der Regionalliga Nord (12. und 19. Juni) mussten sich die "Schnüdel" dem SV Wacker Burghausen im Finale der Ligapokal-Trostrunde 1:2 (0:0) geschlagen geben und können sich damit nicht mehr über den Toto-Pokal für den "großen Lostopf" qualifizieren.
Obwohl Schweinfurts Trainer Tobias Strobl nicht seine komplette Bestbesetzung aufgeboten hatte, waren die Gastgeber während der ersten Halbzeit das spielbestimmende Team und hatten auch - beispielsweise durch Florian Pieper und Benedict Laverty - die besseren Tormöglichkeiten.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs erhöhten die "Schnüdel" noch den Druck, mussten aber plötzlich einem 0:1-Rückstand hinterherlaufen. Christoph Maier (65.) markierte mit einem trockenen Schuss in die lange Ecke das überraschende Führungstor für den SV Wacker. Strobl reagierte auf den Gegfentreffer und wechselte nach Martin Thomann auch noch Adam Jabiri und Daniel Adlung ein. Torjäger Jabiri war es dann auch, der im gegnerischen Strafraum zu Fall gebracht worde. Die Folge: Burghausens Philipp Walter sah wegen der Notbremse die Rote Karte (88.), Jabiri verwandelte den fälligen Strafstoß zum verdienten Ausgleich (89.).
Wer jetzt geglaubt hatte, die Partie würde komplett gedreht oder zumindest ins entscheidende Elfmeterschießen gehen, der sah sich wenig später getäuscht. Nach einem Eckball der Gäste unterlief dem Schweinfurter Innenverteidiger Nicolas Pfarr ein Kopfball-Eigentor (90.) zum 1:2. In der Nachspielzeit versuchten die Hausherren noch einmal alles, blieben jedoch ohne zählbaren Erfolg.
BFV/mspw