Nach wie vor herrscht Stillstand auf den bayerischen Sportstätten. Kein Spiel, kein Training, kein Zusammensitzen im Klubheim. Während die Profifußballer langsam wieder ihrer Arbeit nachgehen und unter strengen Hygiene-Vorschriften in Kleingruppen trainieren dürfen, ist aufgrund der Ausgangbeschränkungen durch die Bayerische Staatsregierung nach wie vor kein Trainingsbetrieb im Amateurfußball erlaubt. Doch was tun, wenn die Sportplätze gesperrt und die Fitnessstudios geschlossen sind? Den bayerischen Amateurfußballern bleibt da nur das Workout zuhause oder eine Laufeinheit an der frischen Luft.
Die tägliche Jogging-Runde nutzen viele, um den Kopf frei zu bekommen. Manchen kommen beim Joggen aber auch gute Ideen. So auch bei Felix Schrauth und Frederik Lanny vom SV Waldbrunn: Beim Laufen sahen sie, natürlich aus sicherer Entfernung, dass sich viele Menschen an der frischen Luft fit halten. Deshalb kamen sie auf die Idee die „Sport against Corona“-Challenge ins Leben zu rufen, mit der sie Spenden sammeln und Menschen motivieren, sich sportlich zu betätigen. Ihr Gedanke: Sport treiben und dabei Gutes tun.
Und so funktioniert’s: Die Teilnehmer betätigen sich zunächst sportlich, entweder in Form von Joggen, Spazierengehen oder bei einem Home-Workout. Danach spenden die Sportlerinnen und Sportler pro gelaufenem Kilometer 50 Cent. Bei einem Home-Workout kann ein beliebiger Betrag gespendet werden.
Und die Waldbrunner-Spendenkation ist ein voller Erfolg: Das erste Ziel, 500 Kilometer zu laufen wurde binnen einer Woche pulverisiert. Vier Tage später waren es bereits über 1000 gelaufene Kilometer.Das momentane Kilometer-Ziel liegt nun bei 1500 Kilometern. Auch bei den Home-Workouts ist das Ziel von 50 Einheiten beinahe erreicht. Die aktuelle Anzahl an gelaufenen Kilometern und absolvierten Workouts kann jederzeit auf der Vereinshomepage eingesehen werden und wird täglich aktualisiert.
Ein Ende der „Spendentrainings“ ist noch nicht in Sicht. „Das wäre auch nicht sinnvoll, schließlich läuft die Aktion gerade super gut“, erklärt Felix Schrauth. Spieler, Vereinsmitglieder, Einwohner und Arbeitskollegen – viele ziehen mit. Auch Personen, die vorher noch nicht mit dem SV Waldbrunn in Berührung gekommen sind und durch Zeitungsartikel von der Aktion erfahren haben, trainieren für den guten Zweck. So gab es beispielsweise auch schon eine Spende aus dem über 150 Kilometer entfernten Bayreuth.
Der Erlös der Aktion wird sowohl an die von Leon Goretzka und Joshua Kimmich ins Leben gerufene Spendeninitiative #Wekickcorona gehen, als auch in regionale Hilfsprojekte fließen. So zum Beispiel an WABE Waldbrunn. Dem Bürgertreff, der angesichts der Corona-Krise einen Nähtreff ins Leben gerufen hat und nun ehrenamtlich Gesichtsmasken für die Sozialstationen in der Umgebung näht, erhielt 50 Euro, um die anfallenden Materialkosten zu decken.
Du willst ebenfalls für den guten Zweck trainieren? Alle Infos gibt es hier!