Die Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit und die Deutsche Akademie für Fußballkultur veranstalten am 4. und 5. Juli 2025 unter dem Titel „König*in Fußball“ ihre Fachtage zur Fußballkultur, Politik und Gesellschaft im Nürnberger Z-Bau des Mitveranstalters. An beiden Tagen tauschen sich Fachleute und Gäste bei Diskussionsrunden, Vorträgen, Lesungen und Workshops im Spannungsfeld Fußball, Politik und Kultur aus, bilden sich weiter und vernetzen sich. Am Samstag (5. Juli) zählt auch Christoph Hertzsch vom Bayerischen Fußball-Verband (BFV) zu den Referenten. Der BFV-Gleichstellungsbeauftragte spricht ab 18 Uhr zum Thema „Queer im Amateurfußball“.
Die erste Hälfte der 2020er Jahre war und ist geprägt von massiven weltpolitischen und gesellschaftlichen Veränderungen. Auf der einen Seite lässt sich das breite Wiedererstarken reaktionärer und autokratischer Einstellungen beobachten, auf der anderen gibt es zahlreiche Bestrebungen zu mehr Gleichberechtigung und Chancengleichheit.
Diese sich verändernden, globalen Bedingungen machen auch vor dem Weltsport Fußball nicht halt, der sich wie nie zuvor politisiert hat – eine Entwicklung, die als solche ambivalent bewertet wird. So bedauern einige die scheinbar neu entstandene Debattenkultur und verweisen letztlich auf die Unterscheidung von Sport und Politik. Demgegenüber sehen viele die einzige Chance auf eine gelingende Zukunft des Fußballs in seiner Veränderung und Öffnung für benachteiligte Gruppen.
Im Rahmen der zweitägigen Konferenz werden sich Fachleute und Gäste unter anderem bei Diskussionsrunden, Vorträgen, Lesungen und Workshops im Spannungsfeld Fußball, Politik und Kultur austauschen, weiterbilden und vernetzen. Die Konferenz, die parallel zum Beginn der EM der Frauen stattfindet, möchte konkret Probleme ansprechen, aber auch konstruktive Bestrebungen ins Licht rücken. Uns interessiert die Frage, wie man es schafft, die positiven Aspekte und das Potenzial der beliebtesten Sportart der Welt herauszuarbeiten – zusammen mit Aktiven, die bereits genau das tun. Und wir möchten dort hinschauen, wo es Probleme gibt - zusammen mit denjenigen, die davon betroffen sind und Lösungsvorschläge anbieten.
Die Fußballfamilie zieht dafür für zwei Tage in eine eher fremde Umgebung: Austragungsort der Konferenz ist der Z-Bau – Haus für Gegenwartskultur in Nürnberg. Das Kulturzentrum bietet normalerweise ein umfangreiches Programm mit Konzerten, Clubnächten, Literatur und Soziokultur. Auf diese Weise begibt sich der Fußballsport in eine kreative Umgebung der Sub- und Alternativkultur, die zum Nachdenken und Reflektieren anregen wird.