Maximilian Schuster, Alois Wittenzellner und Oliver Dotterweich waren dabei, haben sich Gedanken gemacht, angeregt diskutiert und nach umsetzbaren Lösungen in einer schwierigen Phase gesucht. Die drei Vereins-Verantwortlichen aus Mittelfranken, Niederbayern und Oberfranken haben in der Corona-Pandemie Verantwortung übernommen und in der Lösungs-Arbeitsgruppe „Bezirksspielklasse Herren“ an der Ausarbeitung des Konzepts für den nun feststehenden Ligapokal-Wettbewerb auf Bezirksebene mitgewirkt.
„Wir wollten einen Wettbewerb mit hohem sportlichem Wert und vielen Spielen mit Derbycharakter schaffen, der sich zugleich flexibel gestalten lässt. All das bietet der Ligapokal nun. Wir befinden uns aber nach wie vor in einer außergewöhnlichen Situation – und aus dieser müssen wir das Beste machen. Keiner von uns hat sich Corona ausgesucht“, betont Michael Tittmann, der als Mitglied im Verbandsspielausschuss die BFV-Unter-Arbeitsgruppe geleitet hat – und auch seine Mitstreiter aus den Bezirken sind sich einig: Der Ligapokal-Wettbewerb bietet viele attraktive Vorteile für die Vereine in einer nach wie vor von Unsicherheit geprägten Zeit.
Eine gänzlich neue Erfahrung war die Arbeit in der LAG für Maximilian Schuster, Beisitzer im Vorstand des mittelfränkischen TV 1879 Hilpoltstein: „Wir erleben eine ungewisse Zeit und ich wollte selbst mitbestimmen, anstatt nur zu schimpfen. Ich war das erste Mal bei so einer Arbeitsgruppe dabei und habe schnell gemerkt: Man kann eigentlich erst richtig mitdiskutieren, wenn man die Probleme und Sorgen unterschiedlicher Vereine kennt. Den TV Hilpoltstein kenne ich natürlich sehr gut, aber es war interessant und hilfreich, Einblicke in andere Klubs zu erhalten und über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen. Wir haben über die verschiedenen Aspekte diskutiert und eine super Lösung gefunden. Das hat mir Spaß gemacht - immer nur meckern bringt eben nichts.” Auch mit dem Ergebnis ist er zufrieden: „Der größte Vorteil des Ligapokals ist es, dass Vereine keinen Nachteil haben, wenn sie teilnehmen. Es ist ganz einfach: Du kannst nicht absteigen, hast jedes Wochenende ein Spiel, profitierst von Zuschauereinnahmen und es gibt eine zusätzliche Chance auf einen Aufstiegsplatz - was will man mehr?“
Alois Wittenzellner, Abteilungsleiter Fußball bei der niederbayerischen SpVgg Ruhmannsfelden, ist mit dem Ergebnis ebenfalls zufrieden: „Die Ligapokal-Lösung finde ich super. Für ,meinen‘ Verein, die SpVgg Ruhmannsfelden, ist die aktuelle Saison eigentlich gelaufen. Wir sind, wie viele andere bayerische Klubs auch, im Niemandsland der Tabelle angesiedelt, haben mit Auf- und Abstieg nichts mehr zu tun. Mit dem Ligapokal-Wettbewerb bringen wir neue Motivation in die Mannschaft, der sportliche Anreiz ist wieder da. Wir wollen voll angreifen und schauen, wie weit wir kommen – das lockt natürlich auch Zuschauer an“, beschreibt er die Lösung: „Aber es gibt auch noch andere Vorteile: Teams, die aktuell um den Abstieg kämpfen, haben eine weitere Chance auf den Klassenerhalt. Außerdem bleiben wir mit Blick auf die weitere Entwicklung der Pandemie extrem flexibel“, fügt der 34-Jährige hinzu, der selbst noch als Abwehrspieler das Ruhmannsfeldener Trikot trägt.
Auch Oliver Dotterweich, Vereinsvorsitzender beim 1. FC Oberhaid in Oberfranken, ist vom neu geschaffenen Wettbewerb überzeugt: „Viele Klubs in der Bezirksliga finanzieren sich zu einem Großteil von den Einnahmen rund um den Spielbetrieb. Von daher war ich schon sehr bemüht, ein Format mit möglichst vielen Spielen mitzugestalten. Wichtig war auch, dass die Partien nicht nur Testspiel-Charakter haben, sondern einen sportlichen Anreiz bieten. Es soll auch um etwas gehen. Daher kann ich mit dem Ligapokal-Wettbewerb gut leben.“
Die Arbeit in der LAG lief für Dotterweich sehr konstruktiv ab. Die Mitglieder seien sich schnell einig gewesen, was die grobe Ausrichtung des Formats anging, diskutiert wurden vor allem Detailfragen. „Ob die Vereine, den neuen Pokal-Wettbewerb dann auch so annehmen, wie wir uns das in der Lösungs-Arbeitsgruppe vorstellen, wird sich zeigen”, sagt Dotterweich und fügt hinzu: „Die perfekte Lösung wird es nie geben, aber wir haben viel dafür getan, die bestmögliche Lösung für die Teams zu finden.”