Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) hat seinem verstorbenen Ehrenpräsidenten Heinrich Schmidhuber die letzte Ehre erwiesen: Bei der Trauerfeier in der Kirche St. Peter und Paul in Waldkirchen nahmen an diesem Samstag langjährige Wegbegleiter*innen aus Vereinen und Verband, Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und Sport Abschied von Schmidhuber, der am Montag, 28. August, im Alter von 87 Jahren verstorben war. Zu den Trauergästen zählten auch DFB-Präsident Bernd Neuendorf, der bayerische Staatsminister Christian Bernreiter und BFV-Präsident Christoph Kern, der für die deutsche Fußballfamilie sprach und der den gebürtigen Freyunger in seiner Rede auch namens des DFB als großes Vorbild würdigte, „das den Fußball in Deutschland mit unglaublicher Leidenschaft und fundiertem Fachwissen über Jahrzehnte entscheidend geprägt hat“.
„Vaterfigur, Lebensgefährte, Fußballfreund, Politiker und Sportfunktionär. Vor allem jedoch eines: Mensch! Heiner war einer von uns. Einer, der seinen Mitstreiterinnen und Mitstreitern bis zuletzt auf Augenhöhe begegnet ist und ihnen stets mit Rat und Tat zur Seite stand. Wohlgemerkt aber nur dann, wenn er gefragt worden ist. Er drängte sich nicht auf. Das ist wohl das, was man altersweise nennt“, erklärte Kern, der auch das herausragende, selbstlose Engagement Schmidhubers für den bayerischen Amateurfußball herausstellte: „Er war bereit, das Amt des Präsidenten zu übernehmen, als der Bayerische Fußball-Verband 1998 in finanzielle Schieflage geraten war. Mit mahnender Stimme, mit seiner geraden Linie, mit dem ungemütlich erhobenen Zeigefinger und angesetztem Rotstift ist es dem Finanzexperten so in beeindruckender Art und Weise gelungen, den Verband in seiner größten wirtschaftlichen Krise wieder in ein ruhiges Fahrwasser zu führen. Damit legte er nicht zuletzt auch die Basis für die heutige sehr gute finanzielle und strukturelle Ausgangsposition des Verbandes und damit für den gesamten Amateurfußball in Bayern. Für die rund 1,6 Millionen Fußballerinnen und Fußballer!“
Der gebürtige Freyunger erhielt für sein Engagement im Sport zahlreiche Auszeichnungen, wie die Silberne Ehrennadel des Deutschen Fußball Bundes, die Verbands-Verdienstnadel und Verbands-Ehrennadel – jeweils in Gold – des Bayerischen Fußball-Verbandes und die Verdienstplakette in Gold des Bayerischen Landes-Sportverbandes. Darüber hinaus ist er Träger des Bayerischen Verdienstordens, des Sportpreises des Bayerischen Ministerpräsidenten und seit 2007 auch Träger des Großen Bundesverdienstkreuze. BFV-Präsident Kern zollte Schmidhuber dafür größten Respekt: „Aufgrund seiner herausragenden Leistungen wurde Heiner Schmidhuber 2004 zum 1. Ehrenpräsidenten in der Geschichte des BFV ernannt. Der DFB ernannte ihn im Jahr 2007 zum Ehrenmitglied, einer Auszeichnung, die nur sehr wenigen Persönlichkeiten in Deutschland überhaupt zu Teil wird. Er reiht sich damit ein in die handverlesene Riege von Idolen wie Franz Beckenbauer. Seine Expertise ist freilich auch über unseren bayerischen Landesverband hinaus nicht verborgen geblieben. So wurde er 2004 DFB-Schatzmeister und Mitglied im DFB-Präsidium. Eine Aufgabe, die Heiner mit Bravour meisterte und letztlich entscheidenden Anteil am WM-Sommermärchen 2006 in Deutschland hatte.“