Du fühlst dich ziemlich fit, freust dich auf die neue Saison und willst deine Mannschaft richtig nach vorne bringen? Und auf einmal bemerkst du dieses Halskratzen, die tropfende Nase oder eine unerklärliche Schlappheit und fragst dich, was das bedeutet. Sollst du die Symptome einfach ignorieren und weiter trainieren wie vorher oder musst du dich jetzt sportlich zurückhalten?
Über das richtige Maß an Sport bei oder nach einer Erkältung, Grippe oder einem anderen Infekt klärt Sportwissenschaftlerin Clara Hunkler von der KKH Kaufmännische Krankenkasse auf. Bevor wir tiefer ins Thema einsteigen, hier vorab ihr allgemeiner Rat für alle, die sich die oben genannte Frage stellen: „Wer gerade einen Infekt mit sich herumschleppt, sollte seinen Körper keinesfalls durch zu viel Bewegung zusätzlich belasten.“
Die typischen Symptome einer Erkältung sind Halsschmerzen, Husten und Schnupfen. Erwachsene sind etwa zwei- bis viermal im Jahr erkältet. Meist kommen die Symptome langsam und verschwinden nach ein bis zwei Wochen wieder. Der medizinische Ausdruck dafür ist grippaler Infekt.
Diesen sollte man keinesfalls mit der echten Grippe – fachsprachlich Influenza – verwechseln. Eine Grippe kommt meist ganz schnell. In einem Moment geht es dir noch gut, im nächsten machen sich Kopf- und Gliederschmerzen breit. Du fühlst dich elend und möchtest nur noch ins Bett. Ach ja, und zu allem Überfluss bekommst du dann auch noch hohes Fieber.
Gegen Grippe kannst du dich impfen lassen. Dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass du krank wirst, nur noch gering oder die Symptome fallen viel milder aus. Die Kosten übernehmen wir für unsere Versicherten. Lass dich in deiner ärztlichen Praxis beraten, ob die Impfung für dich in Frage kommt.
Sobald dein Immunsystem krankmachende Viren im Körper entdeckt, beginnt es zu arbeiten und versucht, die Erreger abzutöten. Durch die Produktion von Antikörpern steigt meist auch die Körpertemperatur etwas an. Manchmal hast du noch gar keine weiteren Symptome, aber „im Hintergrund“ arbeitet dein Immunsystem schon auf Hochtouren. Wundere dich also nicht, wenn du dadurch schlapp und müde bist.
Sport braucht Kraft. Doch wenn du dich anstrengst, kann dein Immunsystem nicht die volle Leistung bringen. Die Krankheitsbekämpfung funktioniert dadurch weniger effektiv. Es kann zu einer Verschleppung der Krankheit kommen, sodass du insgesamt sogar länger brauchst, bis du wieder gesund bist.
Außerdem würde körperliche Anstrengung bewirken, dass die Krankheitserreger im gesamten Organismus verteilt werden. Wenn dann etwa Viren ins Herz wandern, kann die Entzündungsreaktion dort weiterschwelen und schließlich zu einer Herzmuskelentzündung führen, die sogar tödlich enden kann.
So ärgerlich es also für deinen Trainingsstatus ist, aber wenn du krank bist oder deine Körpertemperatur bei über 37,5 Grad liegt, solltest du deinen Körper nicht zusätzlich durch anstrengenden Sport belasten.
Clara Hunkler sagt dazu: „Wichtig ist es, bei einem Infekt auf den eigenen Körper zu hören. Manchmal kann bei einer verstopften Nase leichte Bewegung wie ein Spaziergang durch den Wald oder eine Fahrradtour in moderatem Tempo dem Körper guttun. Was aber immer gilt: Bei Fieber sollte man im Bett bleiben.“
Medizinisch gesehen spricht man ab 38 Grad Körpertemperatur von Fieber, aber wie schon gesagt, bereits leicht darunter ist Sport mehr schädlich als nützlich.
Auf keinen Fall solltest du mit einer Erkältung ins Fitness-Studio gehen. Wo sich viele Menschen auf engem Raum begegnen, steigt das Ansteckungsrisiko. Du würdest dann deine Erkältungsviren über die Luft auch noch an andere Leute weitergeben oder dir im schlechtesten Fall selbst neue Erreger „einsammeln“.
Es ist also eher Bewegung an frischer Luft angesagt. Meide dabei Extremtemperaturen. Weder große Hitze noch extreme Kälte tun deinem sowieso schon geschwächten Körper gut. Und im Winter oder bei feuchtkalter Witterung bitte unbedingt an warme Kleidung denken, am besten aus Wolle.
Als Faustregel gilt: Je länger und heftiger du krank warst, desto länger solltest du danach erst einmal vom Training pausieren und desto sanfter solltest du deinen Wiedereinstieg gestalten. Die Sportwissenschaftlerin drückt es so aus: „Nach einer fiebrigen Grippe sollten Aktive eine längere Sportpause von bis zu zwei Wochen einlegen. Wer nur einen leichten Schnupfen hatte, kann wieder trainieren, sobald die Symptome verschwunden sind.“
Scheue Dich also nicht, dein Trainingspensum am Anfang noch niedrig zu halten. Gönne dir die Zeit, um Schritt für Schritt wieder deine alte Form zu erreichen. Davon profitierst du und deine Mannschaft am meisten.
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