Abpfiff einer Weltkarriere: Mit der Leitung der Bundesliga-Partie zwischen dem FC Augsburg und Union Berlin verabschiedet sich der Münchner Spitzen-Schiedsrichter Felix Brych (SV Am Hart München) nach 858 Profispielen endgültig von der großen Fußballbühne. Nach 359 Einsätzen im deutschen Oberhaus, 69 Partien in der UEFA Champions League, 42 DFB-Pokal-Einätzen, drei WM-Partien, acht Europameisterschafts-Einsätzen und zwei Spielleitungen bei den Olympischen Spielen. BFV-Geschäftsführer Jürgen Igelspacher gratulierte dem Welt-Schiedsrichter von 2017 und 2021 im Namen des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) in Augsburg zu einer außergewöhnlichen Karriere, die ihresgleichen sucht.
„Felix hat im Laufe seiner Laufbahn nicht nur alles erreicht, was es als Schiedsrichter zu erreichen gibt und Rekorde für die Ewigkeit aufgestellt, sondern gleichzeitig auch Maßstäbe für die moderne Spielleitung gesetzt. Abseits der Bestmarken, die ihn zu einem der Größten seiner Zunft machen, ist es vielleicht das größte Verdienst von Felix, dass er als Vorbild Generationen von Schiedsrichtern inspiriert hat, selbst zur Pfeife zu greifen und sie zu Top-Leistungen animiert hat. Von den Amateurspielklassen bis in den Profibereich“, erklärte Igelspacher, der Brych sein Abschiedsgeschenk überreichte.
Am 28. August 2004 hatte Felix Brych beim 1:1 zwischen Hertha BSC Berlin und dem FSV Mainz 05 seine Erstliga-Premiere gefeiert. Bis heute folgten noch 358 weitere Einsätze in Deutschlands Top-Liga. Auch auf internationalem Parkett wusste Brych im Laufe seiner Schiedsrichter-Karriere zu überzeugen und wurde von der Europäischen Fußball-Union (UEFA) und dem Weltfußballverband FIFA in absoluten Top-Spielen eingesetzt: Er leitete unter anderem 2017 das Champions League-Finale zwischen Juventus Turin und Real Madrid in Cardiff (1:4), war bei den Fußball-Weltmeisterschaften 2014 und 2018 im Einsatz, bei der Europameisterschaft 2016 und 2021 sowie den Olympischen Spielen 2012 in London und wurde für seine Leistungen gleich zweimal zum „Weltschiedsrichter des Jahres“ gekürt (2017 und 2021). Am 7. Dezember 2021 beendete der sechsmalige „DFB-Schiedsrichter des Jahres“ mit dem Champions League-Spiel Real Madrid gegen Inter Mailand (2:0) seine internationale Karriere und konzentrierte sich fortan voll auf die Bundesliga und seine hauptberufliche Tätigkeit beim BFV als Abteilungsleiter für Talentförderung und Schiedsrichter.