Das vergangene Wochenende wird Georg Müller aus Längenau so schnell nicht vergessen. Beim 6:1-Erfolg der SG Selb-Plössberg I/Schönwald I gegen die zweite Mannschaft des FC Rehau erzielte der 62-Jährige, der eigentlich die zweite Mannschaft der SG trainiert, in der 88. Spielminute ein sehenswertes Freistoßtor – so weit, so kurios.
Doch es geht noch weiter: Mit ihm auf dem Platz standen auch seine drei Söhne Patrick, Dominik und Julian. Sie alle hatten ihren Anteil am Kurzeinsatz ihres Vaters: „Meine Söhne haben darauf bestanden, dass wir in den letzten fünf Minuten der Saison gemeinsam auf dem Platz stehen. So etwas hatten wir eigentlich schon im Jahr 2018 geplant, doch dann kamen eine Verletzung, die Corona-Pandemie, und eine Herz-OP bei mir dazwischen“, erklärt Müller.
Die SG Selb-Plössberg stand schon vor dem letzten Heimspiel der Saison als Meister der Kreisklasse Fichtelgebirge fest. Die 85. Minute im Duell gegen den FC Rehau II war somit die optimale Gelegenheit, den „Familientraum“ der Müllers wahr werden zu lassen.
Schon in jungen Jahren war Georg Müllers rechter Fuß bei ruhendem Ball gefürchtet. „Der Freistoß aus dieser Position kam genau richtig für mich. Das war schon immer eine meiner Stärken, ich habe in meiner Karriere sehr viele Freistoßtore geschossen“, sagte der 62-Jährige, der mittlerweile seit über 30 Jahren als Trainer aktiv ist und auch schon im Vorstand der SG tätig war. Sein wahrscheinlich letztes Karriere-Tor per Freistoß gemeinsam mit seinen Söhnen auf dem Platz erzielt zu haben, kann der erfahrene Fußballer auch Tage danach immer noch kaum glauben: „Ich war selbst ein wenig überrascht, dass der Ball drin war. Es war ein unbeschreibliches Gefühl mit meinen Söhnen zusammen zu jubeln!“