Die Delegierten haben Rainer Koch auf dem 26. Ordentlichen Verbandstag des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) in Bad Gögging zum Ehrenpräsidenten ernannt und damit seine jahrzehntelangen herausragenden Verdienste für den Amateurfußball im Freistaat gewürdigt.
„Alle seine Funktionen und Aufgaben sprechen für ein immenses Lebenswerk. Für ein derartig langfristiges, gelebtes Engagement gebührt Rainer Koch Anerkennung und Respekt. Seine Liebe und sein Einsatz für den Fußball im Freistaat dienen als Vorbild für uns alle. Er war immer wieder Motor und Treiber von Innovationen im Bayerischen Fußball-Verband. Er hat die Sozialstiftung ins Leben gerufen, klare Positionen gegen Rassismus vertreten, die Digitalisierung vorangetrieben und erfolgreiche Kampagnen gestartet. Nun gilt es, sein Lebenswerk zu würdigen und ihn zum Ehrenpräsidenten zu ernennen“, erklärte der neu ins Amt gewählte BFV-Präsident Christoph Kern.
Nach seinem Jura-Abschluss an der Ludwig-Maximilian-Universität in München arbeitete Koch als Richter, seit 2008 am Oberlandesgericht München, zuletzt von 2017 bis 2019 als Vorsitzender Richter. Auch im Fußball ging es für den Familienvater stetig bergauf. Nach seiner Zeit als aktiver Amateurfußballer, Jugendtrainer und Koordinator leitete Koch als Schiedsrichter Partien bis in die dritthöchste Spielklasse. 2004 wurde er zum BFV-Präsidenten gewählt und bekleidete dieses Amt bei vier Wiederwahlen insgesamt 18 Jahre lang, ehe er mit seinem Verzicht auf eine erneute Kandidatur beim 26. Ordentlichen Verbandstag den Weg für einen personellen Umbruch frei machte.
Insbesondere als Initiator der BFV-Kampagne „Pro Amateurfußball“ machte sich der heute 63-Jährige für die über 4500 Fußballvereine in Bayern stark, führte den Verband als Visionär in eine gute Zukunft und stieß eine Vielzahl an Maßnahmen an, die heute echte Erfolgsfaktoren sind. Er ist zudem Mitbegründer der BFV-Sozialstiftung und des BFV-Sozialprojekts Mosambik und steht für eine klare „Null-Toleranz-Politik“ gegenüber Diskriminierung, Rassismus, Rechtsextremismus und Gewalt.
Mit der Ernennung zum DFB-Vizepräsidenten für Recht und Satzungsfragen 2007 gehörte Koch auch dem DFB-Vorstand an. Von 2013 bis 2022 war Koch außerdem als 1. Vizepräsident für Amateurfußball sowie die Angelegenheiten der Regional- und Landesverbände zuständig und einer der beiden Stellvertreter des DFB-Präsidenten. Dreimal übernahm Koch nach den Rücktritten von Wolfgang Niersbach, Reinhard Grindel und Fritz Keller interimsmäßig das Amt des DFB-Präsidenten und fungierte als Krisenmanager. Seit 2011 ist er überdies Präsident des Süddeutschen Fußball-Verbandes.
Auch im internationalen Fußball verfügt Koch über große Erfahrung, er war neun Jahre lang Mitglied in der Kontroll-, Ethik- und Disziplinarkammer der UEFA und gehörte seit 2015 dem UEFA-Berufungssenat an. Seit 2017 war Koch zudem eines von zwei europäischen Mitgliedern der FIFA-Governance-Kommission. Im März 2020 wurde der gebürtige Kieler vom UEFA-Kongress in Amsterdam per Akklamation zum Mitglied des UEFA-Exekutivkomitees gewählt und im April 2021 wiedergewählt. Darüber hinaus war er in rund 100 Spielen für die UEFA und FIFA als Matchdelegierter im Einsatz.
Für seine Verdienste um den Amateurfußball in Deutschland wurde Koch unter anderem mit dem Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.