Die Regionalligisten FC Memmingen und Viktoria Aschaffenburg sind Titelverteidiger FC Würzburger Kickers ins Halbfinale des Toto-Pokalwettbewerbs gefolgt: Während sich der Drittligist am Dienstagabend mit 4:1 (2:0) beim SV Heimstetten durchgesetzt hatte, lösten am Tag der Deutschen Einheit Memmingen mit einem 5:1 (3:0) gegen den SV Schalding-Heining und Aschaffenburg dank des 2:1 (1:0) gegen den FC Schweinfurt 05 ihre Tickets für die Teilnahme an der Vorschlussrunde.
Im vierten und letzten Viertelfinalspiel kommt es zum Duell der Drittligisten TSV 1860 München und SpVgg Unterhaching (Freitag, 11. Oktober 2019, 19.30 Uhr, live bei SPORT1). Die Halbfinals werden am 21. und 22. April 2020 ausgetragen, die Auslosung der Begegnungen findet im Dezember statt.
In der Liga nach Punkten gleichauf, im Toto-Pokalwettbewerb eine klare Sache: Der FC Memmingen stellte in der heimischen Arena vor den Augen von BFV-Präsident Rainer Koch frühzeitig die Weichen auf Sieg und schickte den SV Schalding-Heining bereits nach drei Minuten auf die Verliererstraße. Marco Geisel traf zur frühen Führung und legte nach einer halben Stunde mit einem Treffer aus 20 Metern nach. Nur zwei Minuten später machte Marco Nickel vor gut 400 Besuchern den Deckel drauf, überlistete SVS-Keeper Markus Schöller mit einem sehenswerten Lupfer zum 3:0-Pausenstand. Sehr zur Freude einer Delegation chinesischer Nachwuchskicker, die der FCM aktuell in Zusammenarbeit mit dem Deutsch-Chinesischen Kultur-Verein zu Gast hat und die in der Pause auch offiziell seitens Rainer Koch in Bayern begrüßt worden sind und sich vorgestellt haben.
Schalding-Heining indes machte auch auf sich aufmerksam, kam im Anschluss an eine Ecke durch den Kopfballtreffer von Johannes Pex zum 1:3 (61.), doch nur sieben Minuten später stellte Ensar Skrijeli den alten Abstand wieder her. Memmingen aber gab sich damit nicht zufrieden, nach Geisel schnürte auch Nickel seinen Doppelpack – er zeichnete zehn Minuten vor Ende für den 5:1-Endstand verantwortlich.
Deutlicher enger ging es indes am Aschaffenburger Schönbusch vor 1957 Zuschauern zu: Im Unterfranken-Duell entpuppte sich die Viktoria im ersten Abschnitt als das cleverere Team, während die Gäste aus Schweinfurt nur phasenweise Akzente zu setzen wussten. Deshalb ging die 1:0-Halbzeitführung für die Hausherren auch in Ordnung, Jonas Fritsch war Nutznießer einer Unstimmigkeit in der Defensive der Nullfünfer und köpfte zum 1:0 ein (25.).
Nach der Pause tat sich zunächst nicht viel, nach einer knappen Stunde nahm FC-05-Coach Timo Wenzel einen Dreifach-Wechsel vor, brachte Adam Jabiri, Tim Danhof und Amar Suljic – und nur drei Minuten nach seiner Hereinnahme war Goalgetter Jabiri (9 Treffer in der aktuellen Regionalliga-Saison) zur Stelle und erzielte das vermeintliche 1:1. Doch Referee Steffen Brütting erkannte den Treffer wegen einer Abseitsstellung ab. Während Schweinfurt nun alles auf eine Karte setzte und nach vorne spielte, ergaben sich für die Viktoria Räume: Doch Philipp Beinenz scheiterte am starken Schnüdel-Keeper Luis Zwick (77.) und der Schuss von Roberto Desch verhedderte sich im vielbeinigen Abwehr-Dickicht der Gäste (83.).
Lua Dähn war es schließlich, der die Aschaffenburger ins Halbfinale köpfte (87.). Björn Schnitzer hatte den Ball im Anschluss an eine Ecke präzise auf den Kopf von Dähn geschlagen, der zum 2:0 einnetzte. Schweinfurt aber kam nochmal zurück, nach einem Handspiel versenkte Pius Krätschmer den fälligen Strafstoß zum 1:2 in den Maschen (90.+2) – zu mehr jedoch reichte es nicht mehr, Aschaffenburg steht wie schon im Vorjahr wieder im Halbfinale!
Bereits am Abend zuvor war der FC Würzburger Kickers im Dauerregen von Heimstetten nicht baden gegangen: Die Unterfranken setzten sich mit 4:1 (2:0) beim SV Heimstetten durch. Dank der Treffer von Doppelpacker Luke Hemmerich (3., 34.) vor und Sebastian Schuppan (75.) sowie Luca Pfeiffer (77.) nach der Pause steht der Drittligist im Halbfinale und hat damit die Titelverteidigung weiter im Visier. Das Tor für die Gastgeber erzielte Tim Schels (82.). Die Partie im Sportpark musste mit gut zehnminütiger Verspätung angepfiffen werden, weil die Rothosen im Stau gestanden hatten.
Vor 260 Zuschauern im Sportpark Heimstetten hatte der Drittligist früh die Weichen auf Sieg gestellt: Luke Hemmerich sorgte nach 176 Sekunden für die Würzburger Führung und war auch nach einer guten halben Stunde zur Stelle, schnürte mit dem Treffer zum 2:0 seinen Doppelpack. Zwischen den beiden Treffern aber hatte auch der heimische Regionalligist seinen anfänglich doch nicht zu verbergenenden Respekt abgelegt und mutig nach vorne gespielt. Doch der Ausgleich wollte dem SV Heimstetten nicht gelingen, die besten Möglichkeiten besaß Moritz Hannemann, der aus der Distanz knapp daneben zielte und später eine Hereingabe nur um Zentimeter verpasste.
So war es der Gast, der sich mit seinem zweiten Treffer aus der leichten Umklammerung befreite und damit bereits zehn Minuten vor dem Seitentausch in Richtung Halbfinale abbog. Nach dem Wechsel hatten die Kickers das Geschehen weitgehend im Griff, wenngleich Heimstetten nochmals alles versuchte, dicke Möglichkeiten aber blieben aus. Und in Schwarze trafen erneut die überlegenen Kickers: Sebastian Schuppan (75.) sowie Luca Pfeiffer (77.) sorgten für die 4:0-Führung. Der SVH indes gelangte durch Tim Schels acht Minuten vor dem Ende zum Ehrentreffer.
"Ich bin sehr zufrieden, wir sind das Spiel hochkonzentriert angegangen. Vor der ersten Gelegenheit der Gastgeber hätten wir schon mit 3:0 führen können“, sagte FWK-Cheftrainer Michael Schiele: „Wir waren Mitte der ersten Hälfte ein paar Minuten tiefer gestanden, danach haben wir das Spiel sofort wieder dominiert. Vor allem auch im zweiten Durchgang war es ein Top-Auftritt meiner Mannschaft.“
TSV 1860 München – SpVgg Unterhaching (11. Oktober, 19.30 Uhr, live bei SPORT1)
Zum Top-Spiel des Viertelfinals kommt es am 11. Oktober. Um 19.30 Uhr treffen im Stadion an der Grünwalder Straße der TSV 1860 München und die SpVgg Unterhaching im Vergleich zweier Drittligisten aufeinander. „Der Reiz dieser Begegnung ist unbestritten, viele haben direkt nach der Auslosung von einem vorgezogenen Finale gesprochen. Von daher freut es uns, dass ganz viele Menschen in ganz Deutschland die Gelegenheit haben werden, dieses Toto-Pokal-Derby live mit zu verfolgen“, sagt BFV-Schatzmeister Jürgen Faltenbacher, der im Präsidium des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) für den Spielbetrieb verantwortlich ist. Erstmals überhaupt wird mit dem Schlagerspiel zwischen den beiden Drittligisten eine Viertelfinal-Begegnung aus dem Freistaat live und bundesweit im Free TV ausgestrahlt. „Das Interesse am Toto-Pokal-Wettbewerb durch das attraktive Teilnehmerfeld ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Dass jetzt bereits ein Viertelfinale live auf SPORT1 zu sehen ist, unterstreicht die große Strahlkraft des Wettbewerbs, der auch jetzt im Viertelfinale wieder interessante Begegnungen bietet, wenn ich beispielsweise auch an das unterfränkische Duell zwischen Aschaffenburg und Schweinfurt denke“, ergänzt BFV-Verbandsspielleiter Josef Janker. Bereits im abgelaufenen Wettbewerb hatte SPORT1 beide bayerischen Toto-Pokal-Halbfinalspiele gezeigt, das Endspiel zwischen Viktoria Aschaffenburg und den Würzburger Kickers war am „Finaltag der Amateure“ live in der ARD-Konferenz zu sehen.
Fällt der Zuschauerrekord für ein Toto-Pokalspiel?
Außerdem könnte im anstehenden Viertelfinale auch eine Bestmarke fallen: Das bis dato meist besuchte Toto-Pokalspiel mit 7.123 Besuchern datiert vom 2. April 2018, als sich die SpVgg Bayreuth im Viertelfinale mit 2:1 gegen den TSV 1860 München durchgesetzt hatte. Das Stadion an der Grünwalder Straße fasst 15.000 Besucher, bei den bisherigen Drittliga-Heimspiel der Löwen in dieser Spielzeit war das Stadion nahezu ausverkauft.