Packende Partien, Favoritenstürze, Tore wie am Fließband und souveräne Auftritte der bayerischen Drittligisten – die erste Hauptrunde im Toto-Pokal-Wettbewerb hatte es gleich in sich: Während der TSV 1860 München und die SpVgg Bayreuth Schützenfeste feierten, löste Zweitliga-Absteiger FC Ingolstadt 04 sein Ticket für die Teilnahme an der nächsten Runde beim mittelfränkischen Kreisligisten SpVgg Heßdorf mit 3:0 (1:0). Drittliga-Aufsteiger Bayreuth ließ es beim Toto-Pokal-Kreissieger SV TuS/DJK Grafenwöhr so richtig krachen und machte beim 12:0-Erfolg das Dutzend voll. Auch die Münchner Löwen wurden ihrer Favoritenrolle gerecht und ließen vor 1248 Zuschauern mit dem 7:0 (4:0) gegen den SV Rödelmaier nichts anbrennen. Gar 13 Treffer gelangen der Aschaffenburger Viktoria im Match gegen den Kreisligisten BSC Regensburg, der sich den Regionalligisten als Regensburger Toto-Pokal-Kreissieger ausgesucht hatte.
Der TSV Aubstadt hat indes am Mittwochabend die zweite Runde komplettiert: Der Regionalligist setzte sich im abschließenden Erstrunden-Spiel nach einem 0:1-Rückstand noch mit 2:1 beim Landesligisten TSV Mönchröden durch. Moritz Gündling gelang noch vor der Pause binnen acht Minuten ein Doppelpack für die Gäste, die nach einem Treffer von Mönchrödens Louis Göhring nach 24 Minuten in Rückstand geraten waren.
Dagegen ist die Reise der SpVgg Unterhaching bereits nach dem ersten Auftritt schon wieder zu Ende: Steven Bartels machte mit seinem Treffer zum 5:3-Endstand im Elfmeterschießen den Coup für den Bezirksligisten TuS Feuchtwangen vor 750 Zuschauern perfekt. Der Toto-Pokal-Sieger aus dem Kreis Nürnberg/Frankenhöhe hatte das bis dato in dieser Spielzeit noch unbesiegte Regionalliga-Team von SpVgg-Trainer Sandro Wagner über 90 Minuten ein torloses Remis abgerungen, im entscheidenden Elfmeterschießen parierte Jens Lindörfer den Versuch von Hachings Leo Gabelunke und lässt die Mittelfranken damit schon vom nächsten großen Gegner träumen. Damit ist Feuchtwangen der einzige Kreissieger, der die zweite Runde erreicht hat.
Nur vier Tage nach dem überraschenden 2:0 (1:0)-Erfolg gegen den FC Bayern München II in der Regionalliga Bayern, hat es Aufsteiger SpVgg Ansbach im Toto-Pokal-Wettbewerb erwischt. Die Mittelfranken mussten sich in der torreichsten Partie der ersten Runde mit 10:11 (1:1) dem Bayernligisten ATSV Erlangen geschlagen geben. Dabei schien das Momentum vor der Entscheidung vom Punkt auf Seiten der Gäste: Tom Abadjiew egalisierte in der Schlussminute den 0:1-Rückstand durch Erlangens Pascal Benes (29.). Doch im anschließenden Elfmeterschießen blieb Erlangen vom Punkt aus kaltschnäutzig und steht in der zweiten Runde. Ebenfalls bei einem Bayernligisten war Endstation für den SV Pipinsried: Der Regionalligist scheiterte nach torlosen 90 Minuten im Elfmeterschießen bei Türkspor Augsburg.
Mit dem TSV Wasserburg hat sich ein weiterer vermeintlicher Underdog durchgesetzt und als Landesligist im Derby Regionalliga-Absteiger TSV Rosenheim besiegt: Vor 660 Zuschauern trafen Stefan Scherhag (62.) und Lucas Knauer per Strafstoß in der Nachspielzeit zum 2:0 (0:0)-Endstand.
Für den TSV Rain/Lech war das Match beim FC Günzburg das erste nach dem tragischen Unfalltod zweier U23-Spieler: Unter den Augen von BFV-Präsident Christoph Kern setzte sich der Regionalligist mit 7:1 (2:0) beim Toto-Pokal-Sieger aus dem Kreis Donau durch.
So seine liebe Mühe hatte Drittliga-Absteiger FC Würzburger Kickers im unterfränkischen Duell bei der DJK Hain – erst nach 72 Minuten gelang Saliou Sané der erste Rothosen-Treffer, in der Nachspielzeit schnürte der Deutsch-Senegalese seinen Doppelpack zum 2:0 (0:0)-Endstand. Kenneth Sigl bewahrte den SV Wacker Burghausen mit seinem 3:2-Siegtreffer rund acht Minuten vor dem Schlusspfiff vor einem Pokal-K.o. beim TSV Bobingen. Der schwäbische Bezirksligist hatte zuvor einen zweimaligen Rückstand wettgemacht. Mit einem blauen Auge kam auch Regionalligist SV Heimstetten beim Gastspiel in Brunnthal davon: In der Nachspielzeit hatte Noah Greiner für den TSV zum 3:3 getroffen und Heimstetten so ins Elfmeterschießen gezwungen. Dort behielten die Oberbayern die Oberhand und setzen sich am Ende nach einem packenden Pokalfight mit 8:7 beim Landesligisten durch.
Die zweite Hauptrunde wird bereits an diesem Freitag ausgelost. Die Ziehung, bei der sich der verbliebene Kreissieger Feuchtwangen auch jetzt wieder seinen Wunschgegner aussuchen darf und die restlichen Teams nach geografischen Gesichtspunkten in regionale Gruppen eingeteilt werden, zeigt der Bayerische Fußball-Verband (BFV) ab 16 Uhr auf seinem YouTube-Kanal.