Der TSV 1860 München, der FC Würzburger Kickers und der SSV Jahn Regensburg haben ihr Ticket für das Halbfinale im Toto-Pokal-Wettbewerb der Spielzeit 2025/26 bereits in der Tasche. Das letzte Viertelfinale steigt an diesem Dienstag (18. November, 19 Uhr) in Unterhaching und auch das hat es in sich. Bei der Partie der SpVgg Unterhaching gegen den SV Wacker Burghausen werden sich bekanntlich die Bender-Zwillinge Sven und Lars als Chefcoaches an der Seitenlinie begegnen und mit ihren Teams um das Halbfinalticket duellieren. Ausgelost wird das Toto-Pokal-Halbfinale am 15. Dezember. Der BFV überträgt die Ziehung ab 12 Uhr live auf Instagram.
Das Formbarometer schlägt dabei aktuell zugunsten der Gastgeber aus Unterhaching aus, denn die Münchner Vorstädter konnten ihre kleine Formkrise, die zum Verlust der Tabellenführung in der Regionalliga Bayern führte, am vergangenen Spieltag mit einem 3:1-Sieg beenden – beim SV Wacker Burghausen. Es kommt also innerhalb weniger Tage zum zweiten Bruder-Duell, nur dieses Mal im Pokal und in Unterhaching. Für die Fans beider Teams geht es in erster Linie darum, weiter vom Bayerischen Toto-Pokalsieg und dem Einzug in die DFB-Pokal-Hauptrunde zu träumen. Die Hachinger schrammten erst im letzten Mai im Toto-Pokal-Endspiel beim FV Illertissen hauchdünn an diesem Ziel vorbei (0:1), der SV Wacker Burghausen zuletzt 2017 (0:1 gegen den 1. FC Schweinfurt 05). Kurios: Burghausen stand in der Geschichte des Bayerischen Pokal-Wettbewerbs bereits fünfmal im Finale, konnte den Pott allerdings nie gewinnen. Die Sehnsucht, sich endlich eingraviert auf dem Sockel des begehrten Wanderpokals wiederzufinden, ist immens.
„Wir wissen, was auf uns zukommt. Die Erfahrungen aus dem Ligaspiel sind noch präsent. Es ist nicht üblich, dass man so kurz hintereinander erneut gegeneinander spielt. Natürlich haben wir die Erfahrung gemacht, dass wir auf einen sehr guten Gegner treffen. Aber der Pokal hat, wie so oft schon gesehen, seine eigenen Gesetze. Es geht in einem Spiel um alles, ums Überleben. Wir setzen alles daran, das Spiel zu gewinnen und die nächste Runde zu erreichen“, erklärt Wackers Coach Lars Bender.
Der SSV Jahn Regensburg hatte sich am Freitagabend mit 5:3 nach Elfmeterschießen (1:1) gegen den Drittliga-Kontrahenten FC Ingolstadt 04 durchgesetzt und als drittes Team das Ticket für das Halbfinale des Toto-Pokal-Wettbewerbs 2025/26 gelöst. Zum Pokalhelden avancierte dabei vor den 4059 Zuschauerinnen und Zuschauern im Audi-Sportpark Jahn-Keeper Felix Gebhardt, der die ersten beiden Schanzer-Elfmeter parieren konnte.
Neben den Domstädtern stehen auch der TSV 1860 München und der FC Würzburger Kickers in der Runde der letzten vier Teams. Die Löwen hatten sich am vergangenen Mittwoch mit 4:0 beim TSV Aubstadt durchgesetzt, die Rothosen aus Würzburg den unterfränkischen Lokalrivalen SV Viktoria Aschaffenburg mit 4:0 besiegt. Im letzten Viertelfinale stehen sich am kommenden Dienstag die SpVgg Unterhaching und der SV Wacker Burghausen im "Bruder-Duell" der Bender-Zwillinge gegenüber (Anstoß: 19 Uhr).
Im Audi-Sportpark entwickelte sich von Beginn an ein munteres Spiel, in dem Regensburg in Hälfte eins leichte Vorteile zu verzeichnen hatte. Folgerichtig ging das Team von Trainer Michael Wittmann in der 34. Minute durch Benedikt Bauer auch in Führung. Nach dem Wechsel erhöhte Ingolstadt zwar den Druck, Zählbares sprang für die Gastgeber aber zunächst nicht heraus.
Noch höher wurde der Druck der Schanzer dann als Regensburgs Noel Eichinger in der 66. Minute die Gelb-Rote Karte sah. Uns so dauerte es nur wenige Zeigerumdrehungen, bis Jonas Scholz den vielumjubelten Ausgleich erzielte (73.). Der FCI blieb weiter auf dem Gaspedal und wollte die Partie noch in der regulären Spielzeit auf seine Seite ziehen. Doch das gelang nicht und es musste – wie schon im Toto-Pokal-Achtelfinale der Saison 2023/2024 – das Elfmeterschießen entscheiden.
Vom Punkt bewies der Jahn Nervenstärke und konnte sich zudem auf seinen Torwart verlassen: Gebhardt parierte die ersten beiden Elfmeter gegen Mads Borchers und Frederik Christensen. Den entscheidenden Elfmeter verwandelte schließlich Benedikt Bauer – und sorgte so für die Revanche. Beim letzten Toto-Pokal-Aufeinandertreffen hatte sich noch der FCI vom Punkt mit 9:8 durchgesetzt.
Mit einem souveränen 4:0-Sieg beim Regionalligisten TSV Aubstadt löste der TSV 1860 München sein Halbfinal-Ticket und revanchierte sich damit auch für das sensationelle Pokal-Aus 2022 an gleicher Stelle – damals gewann der TSV Aubstadt 4:3 nach Elfmeterschießen und düpierte den Top-Favoriten auf den Toto-Pokalsieg. Dieses Mal zeigten die Gäste aus der Landeshauptstadt von Beginn an ein anderes Gesicht als zuletzt bei der bitteren 0:4-Niederlage im bayerischen Drittliga-Derby beim SSV Jahn Regensburg und untermauerten ihre Ambitionen auf den zweiten Pokal-Triumph nach 2020 und den Einzug in die DFB-Pokal-Hauptrunde 2026/27. Auch wenn die Münchner vom Anpfiff weg mehr vom Spiel hatten, blieben wirklich zwingende Chancen zunächst Mangelware. Manuel Pfeiffer setzte in der 33. Minute ein erstes Ausrufezeichen, blieb aus acht Metern am Ende aber glücklos. Besser machte es kurz darauf Kevin Volland, der aus 18 Metern abzog, Aubstadts Kapitän Steffen Behr den Scheitel streichelte und per abgefälschtem Schuss kurz vor der Pause für die Münchner Führung sorgte (36.). Nach dem Seitenwechsel sorgte der Favorit dann per Doppelschlag für die frühe Vorentscheidung. Zunächst traf Thore Jacobsen per Strafstoß (50.), drei Minuten später war Philipp Maier nach einer Ecke auf dem Posten und drückte den Ball aus kurzer Distanz über die Linie. Den Schlusspunkt setzte Maximilian Wolfram in der Schlussminute.
Als erstes Team hatte der FC Würzburger Kickers bereits sein Halbfinal-Ticket gelöst. Die Rothosen von Trainer Marc Reitmaier gewannen den Lokalschlager beim SV Viktoria Aschaffenburg vor 1032 souverän 4:0. Jermain Nischalke avancierte in der AKON ARENA zum Matchwinner: Der 22 Jahre alte Stürmer erzielte gleich drei Kickers-Tore – und löste damit quasi im Alleingang das Halbfinal-Ticket für seine Farben. Cherif Cissé markierte den Endstand eines am Ende doch recht einseitigen Pokal-Derbys (90.+1).