Fast 4.000 Begegnungen waren von den Fußball Referees der SR-Gruppe Neumarkt zu leiten
Verglichen mit den üblichen Hauptversammlungen von Vereinen ist die Jahreshauptversammlung der Schiedsrichter traditionell gut besucht, denn mehr als die Hälfte der aktiven Unparteiischen fand sich am vergangenen Freitag im Johanneszentrum Neumarkt ein. Kreisschiedsrichterobmann Oliver Johannes konnte also mit dem Besuch wie auch mit der Teilnahme seiner Schiedsrichter an den monatlichen Lehrabenden im vergangenen Jahr generell sehr zufrieden sein.
Von Seiten der Spielleitung nahm Kreisspielleiter Markus Hutflesz aus Schwanstetten an der Versammlung teil und überbrachte die Grüße des BFV.
Weniger Spiele zu leiten als im Vorjahr
Ausgiebig berichtete Obmann Johannes über das abgelaufene Jahr 2019 aus Sicht der Schiedsrichter. Insgesamt konnten Vereine, Mannschaften und Aktive mit der Versorgung von unparteiischen Spielleitern recht zufrieden sein, denn gerade im Herrenbereich hielt sich die Anzahl der nicht besetzten Spiele in Grenzen. Die Zahl der unbesetzten Spiele war sogar im Vergleich zum Vorjahr geringer, was aber auch an der niedrigeren Gesamtanzahl von Spielen lag.
Im Jahr 2019 wurden die Schiedsrichter der Gruppe Neumarkt „nur“ zu 3.908 Begegnungen eingeteilt. Im Vorjahr waren es noch 4.181. Der Rückgang ist der geringeren Anzahl von gemeldeten Mannschaften im Spielbetrieb geschuldet.
SRG wurde wieder kleiner
Leider ist auch die Größe der Schiedsrichtergruppe wieder weiter geschrumpft und nähert sich langsam von oben der kritischen Marke von 200 an. Zum 31. Januar waren exakt 209 Schiedsrichter Mitglied der Gruppe. Meist aus beruflichen oder privaten Gründen hängten neun Schiedsrichter ihr Werkzeug an den Nagel. Ein Mitglied ist leider verstorben. Besondere Erwähnung fand der vor zwei Jahren mit großem Aufwand in die Gruppe aufgenommene ehemalige syrische FIFA-Schiedsrichter, der nach einer Hand voll geleiteten Spielen, welche von großem Medieninteresse verfolgt worden waren, sich nicht mehr blicken ließ bzw. eine Kontaktaufnahme nicht mehr möglich war, sodass er von der Liste gestrichen werden musste.
Die oben erwähnten 3.908 Spiele teilten sich 153 aktive Schiedsrichter. Nur ganze drei Mal mussten Mannschaften im Jahr 2019 auf den eingeteilten Schiedsrichter vergeblich warten, weil dieser sein Spiel nicht antrat. Das ist ein Spitzenwert in Bayern!
Die meist eingeteilten TOP 3 leiteten fast 10 Prozent
Natürlich werden immer wieder Spiele umbesetzt und bereits eingeteilte Unparteiische zurückgezogen und anderen Begegnungen zugeteilt, z.B. für höherklassige Spiele oder für Spiele auf Bezirks- oder Verbandsebene. Im Durchschnitt leitete jeder Referee 25,5 Partien. Zum Glück gibt es aber eine ganze Reihe, die weit mehr Einsätze aufzuweisen haben. Obmann Johannes bedankte sich ganz besonders bei diesen immer verfügbaren und zuverlässigen Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter. So leiten z.B. die TOP3 der meisteingesetzten fast zehn Prozent aller Spiele.
Einteiler Sebastian Lang berichtete, dass etwa jedes 10. Pflicht- oder Pokalspiel von den D-Junioren bis zu den Herren nicht mit einem Unparteiischen besetzt werden konnte, wobei die Priorität von der Höhe der Spielklasse und der Altersgruppe von oben nach unten abnimmt. Hauptsächlich waren die D-Junioren und die Reserveteams betroffen. Hier musste also des Öfteren Vereins eigene Leute die Spiele leiten.
Rückgaben kosten Mehrarbeit
Ein Wehrmutstropfen in der ansonsten problemlosen Arbeit der Einteiler ist die Anzahl von Spielrückgaben, weil eine solche immer Mehrarbeit bedeutet und oftmals vermeidbar wäre, wenn die Daten der (Nicht-)Verfügbarkeit von den Schiedsrichtern entsprechend in die Stammdaten eingegeben würden. Den Vogel schoss ein einziger Schiedsrichter ab, der es auf sagenhafte 41 Rückgaben seiner Einteilungen brachte.
Neulinge gesucht
Lehrwart Lukas Lang gab einen Rückblick auf die Ausbildungs- und Lehrtätigkeit. In neun Lehrabenden sowie in den Kreisliga- und Förderlehrgängen wurde verstärkt auf das Regelwerk und insbesondere die Regelneuerungen zu Beginn der Spielrunde eingegangen.
Leider fehlen in der SR-Gruppe Neumarkt einige hoffnungsvolle und förderungswillige junge Talente mit Ambitionen zum Aufstieg in höhere Ligen. In diesem Zusammenhang wies Lehrwart Lukas Lang auf den Neulingslehrgang 2020 beim SV Mühlhausen hin, der am 8. Februar beginnt. Um das Problem von nicht mit neutralen Spielleitern besetzten Spielen nicht noch größer werden zu lassen werden die Vereine ersucht, hier geeignete Leute zu den Lehrgängen zu senden. Es gibt immer mehr Vereine, die hier ihr Soll (ein Schiedsrichter pro Mannschaft im Spielbetrieb ab den B-Junioren) bei weitem nicht erfüllen und natürlich dafür auch in Form von Ausfallgebühren im Rahmen der BFV-Verbandsabgaben zur Kasse gebeten werden.
Beobachtungen entscheiden über Auf- und Abstieg
Über das Beobachtungswesen berichtete Sebastian Lang für den dafür zuständigen Hans-Jürgen Nunner, der leider auf der Sitzung nicht anwesend sein konnte. Hier stellt die Gruppe zwei Beobachter in den Verbandsligen, sechs auf Bezirksebene und einen in der Kreisliga, wobei letzterer aufgrund der nicht vorhandenen Förderschiedsrichter im Bereich Neumarkt fast ausschließlich für andere Gruppen im Einsatz war. Insgesamt waren die Schiedsrichterteams von 106 Begegnungen unter Beobachtung. Mit dem Besuch des Spieles ist die Arbeit für die Coaches, wie die Beobachter jetzt genannt werden, noch lange nicht erledigt. Zuhause müssen Beurteilung mit Noten verfasst werden, die dann über den gesamten Saisonverlauf über Auf- oder Abstieg in die nächst höhere oder niedrigere Leistungsklasse entscheiden.
Ausflug 2020 nach Salzburg
Loni Püntzner als Betreuer der Seniorengruppe gab einen kurzen Bericht über die Aktivitäten des letzten Jahres und stellte das Programm des geplanten Schiedsrichterausflugs am 27./28. Juni nach Salzburg und zum Wolfgangsee vor.
Nach dem Kassenbericht, der Erinnerung an die seit Jahresbeginn fälligen Gruppenbeiträge und dem Verweis auf das 2021 stattfindende 75-jährige Jubiläum schloss Obmann Johannes eine harmonische Sitzung.
Die TOP10 der SRG Neumarkt mit den meisten Spieleinsätzen
Franz Kratzer wurde für 50 Jahre als Schiedsrichter mit der BFV-Verbandsmedaille ausgezeichnet
Nach seiner aktiven Karriere als Fußballer bei seinem Heimatverein dem SV Seligenporten wollte Franz Kratzer dem Fußballsport weiterhin eng verbunden bleiben. So war es für ihn nur logisch sich im Jahre 1969 zum Schiedsrichter ausbilden zu lassen. Viele Jahre war er bis zur Kreisliga für den Verein seines jetzigen Wohnorts dem ASV Sengenthal als Unparteiischer unterwegs. Zuletzt leitete er hauptsächlich Spiele im Juniorenbereich. Bei allen Mannschaften und Vereinen ist immer willkommen und gerne gesehen. Leider lässt es seine Gesundheit seit einiger Zeit nicht mehr zu, an der Pfeife aktiv zu sein und dem schönen Hobby als Fußballschiedsrichter nachzugehen. Wann immer es ihm möglich ist, schaut er bei seinem ursprünglichen Stammverein die Heimspiele der Bayernliga an.
Text u. Bilder Franz Bradl