ÖFB-Schiedsrichter Marina und René Zechner bei den Ruperti-Schiedsrichtern zu Gast
Seit Jahren pflegen die Schiedsrichter der Gruppe Ruperti und die Unparteiischen des Salzburger Fußball-Verbandes eine enge Beziehung. Die geht vom Austausch der Schiedsrichter von der Mozartstadt in die südlichste Schiedsrichtergruppe Deutschlands und umgekehrt zu gegenseitigen Lehrgangs- und Turnierteilnahmen. Nun waren beim 3. Pflichtlehrabend der Schiedsrichtergruppe Ruperti die FIFA-Schiedsrichterin Marina Zechner und ihr Mann René, Erstligabeobachter des Österreichischen Fußball-Bundes als Referenten zu Gast. Beide brachten das Thema Schiedsrichter, Beobachter und Familie näher.
Die knapp 100 Schiedsrichter in der „Chiemgau-Stuben“ in Traunstein waren begeistert über den Vortrag der 36-jährigen Internationalen und einem Einblick von René Zechner in das Beobachtungswesen. „Der Austausch mit Bayern muss gepflegt werden, hier wurde ein guter Weg eingeschlagen“, sagte er.
Er ist auch für die Betreuung (UEFA-Liaison Officer) der Unparteiischen bei den Champions-League-Spielen in Salzburg zuständig, zudem beobachtet er die Referees in der Ersten Liga des Nachbarlandes. Dabei hat er auch unter anderem Felix Brych aus München kennengelernt.
Stolz und Mut brachte Marina Zechner in die Spitze der FIFA-Schiedsrichter bei den Frauen, hier war sie zuletzt in der Women-Nations-League in Litauen gegen Aserbaidschan unterwegs. Auch internationale Freundschaftsspiele wie Eintracht Frankfurt gegen Twente Enschede und West Ham United gegen ein arabisches Team gehören zu den Highlights der Karriere der 36-jährigen.
Ihr ganzer Stolz ist ihre Tochter Lara, die auch beim Lehrabend mit dabei war und im roten ÖFB-Trikot für Unterhaltung sorgte. „Das alles ist unter einen Hut zu bringen“, gab Zechner preis. „Hier ist eine Koordination sehr wichtig, das Familienleben ist das Wichtigste!“ Sie ist seit 14 Jahren Schiedsrichterin und hat parallel die ersten sieben Jahre selbst Fußball gespielt. In Österreich pfeift sie in der Ersten Damen Bundesliga, bei den Herren bis zur 3. Liga. „Ich war extrem oft am Fußballplatz“, blickt sie zurück. Um in der Ersten Liga pfeifen zu können, müsste sie ständig auf einem „110-Prozent-Level“ unterwegs sein, das ist so nicht vereinbar. Ihren Lebensweg als Schiedsrichter beschreibt sie so: „Für die Persönlichkeitsbildung ist das sehr wichtig“.
Als Beobachter ist René Zechner steht er ein wenig im Zwiespalt. Bei der Spielanalyse lässt er auch oft das Motto „Dont kill the Referee“ gelten, denn es muss für beide auch wieder weitergehen. Oftmals hat der Schiedsrichter gegenüber der ersten Einschätzung auch recht. „Hier gilt eine genaue Analyse des Spieles“. Er zeigte ein längeres Video, in dem ein schwerer Spielcharakter zu erkennen war. Schon hier gingen die Meinungen auseinander. Ein Quiz des Beobachters mit den Schiedsrichtern der Gruppe Ruperti rundete den Abend ab, die Sieger bekamen ein kleines ÖFB-Präsent.
Bilder: td
Obmann Hans Wichtlhuber (links) bedankte sich bei Marina Zechner (mit Tochter Lara) und Rene Zechner mit einem Präsent, links der stellvertretende Lehrwart Michael Hagl.