Text: Markus Schmautz
Rund 150 Gäste waren am Mittwochabend im Businessclub des Jahnstadions bei der Veranstaltung „Doppelpass Schule zu Verein“ dabei. Darunter waren viele Funktionäre des BFV, der BSJ, des SSV Jahn Regensburg und anderer Verbände und Organisationen. Geladen waren sowohl Vertreter von Seiten der Schulen als auch von Vereinen. Die Moderation übernahm Achim Engelking, seines Zeichens Referatsleiter der Landesstelle für Schulsport.
Die Regensburger Sportbürgermeisterin Dr. Astrid Freudenstein stellte die „Sportstadt Regensburg“ vor und erklärte, wie wichtig die Verknüpfung zwischen Schule und Verein sei. „Die Kinder verbringen viel Zeit in der Schule. Eine Kooperation ist eine fruchtbare Win-win-Situation für beide Seiten.“ Jahn-Geschäftsführer Sport Achim Beierlorzer, der selbst 17 Jahre als Gymnasiallehrer tätig war, stellte die Räumlichkeiten für die gelungene Veranstaltung gerne zur Verfügung und stellte heraus: „Wir brauchen die Vereine mehr denn je in der Schule.“ Michael Weiß, der Vorsitzende der Bayerischen Sportjugend, erläuterte, dass noch nie so viele Menschen Mitglied in einem Sportverein waren, wie das aktuell der Fall ist. „Insgesamt sind es 4,7 Millionen in Bayern. Darunter sind zwei Millionen Kinder und Jugendliche. Unser Ziel ist es, die Fünf-Millionen-Grenze zu knacken.“ Weiter führte er aus, dass man in Bayern 350 verschiedene Sportarten ausüben könne. „Wir alle arbeiten für die Kinder. Sie stehen im Mittelpunkt“, verdeutlichte Weiß.
Anschließend stellte Christian Martin, seit 2016 der Leiter des Jahn-Leistungszentrums, die Jahn-Schmiede und die enge Verknüpfung zu den Schulen vor. „Von der U11 bis zur U21 haben wir 170 Spieler, die in rund 50 verschiedene Schulen gehen.“ Die Hauptziele des Kategorie 1-Leistungszentrum seien die Integration von Jugendspielern im Profibereich und die Rekrutierung der größten Talente Ostbayerns. Zudem sei wichtig, dass die Jahn-Teams in den höchstmöglichen Spielklassen zu finden seien. Es werde alles darangesetzt, die Jahn-Vision mit den Schlagworten Ambition, Bodenständigkeit und Glaubwürdigkeit zu realisieren. Martin freute sich sehr darüber, dass aktuell sieben Spieler aus dem eigenen Nachwuchs im Profikader stehen. Einer davon ist Leopold Wurm. Der 17-Jährige durfte an einer interessanten Podiumsdiskussion teilnehmen. Dabei erklärte er, wie sehr er sich noch immer freue, dass er mit einem Profivertrag bei seinem Heimatverein ausgestattet wurde. Er dankte seinen Eltern und den Lehrkräften, die ihn so tatkräftig unterstützen. Mit dabei war auch Bernhard Rothauscher, der Schulleiter des Goethe-Gymnasiums, der von einer Kommunikation auf Augenhöhe mit Leopold, dessen Eltern und den Jahn-Verantwortlichen sprach. Seit einiger Zeit kann in enger Absprache mit den Schulleitungen regelmäßig Vormittagstraining beim SSV angeboten werden. „Es wird immer im Interesse der Jugendlichen entschieden. Egal ob in Richtung Fußball oder in Richtung Schule. Anschließend fahren wir die Kinder in die Schulen“, so Christian Martin. Da Leopold Wurm ein guter Schüler sei, dürfe er regelmäßig teilnehmen, so Rothauscher. Mit am Podium war auch Günter Hödl, Mitglied der Schulleitung am Siemens-Gymnasium. Dort gibt es eine Fußballklasse, zudem wird regelmäßig Stützpunkttraining angeboten. Auch der Juniorcoach oder die C-Lizenz können dort erworben werden. Aktuell besuchen neun Top-Talente aus der Jahn-Schmiede das renommierte Gymnasium. So mancher ehemalige Schüler hätte zwar nicht den Sprung in die nächsthöhere Altersklasse beim Jahn geschafft, schlug dann allerdings erfolgreich eine Trainerlaufbahn ein. „Das Kind steht im Mittelpunkt. Neben Schule und Fußball ist es wichtig, auch darauf zu schauen, dass zumindest etwas Freizeit besteht“, berichtete Hödl.
Der BFV-Bezirks-Vorsitzende Thomas Graml hofft auf eine gelungene Europameisterschaft im Juni und Juli. Dabei erinnert er sich an die WM 2006 in Deutschland zurück. „Der Erfolg unserer Mannschaft, die positive Stimmung, die Euphorie. Dadurch wurde die Lust der Kinder und Jugendlichen auf Sport geweckt.“ Noch nie seien so viele Passneuausstellung wie aktuell erfolgt. „Allerdings dürfen wir auch nicht verschweigen, dass ab der U15 viele Spieler wieder aufhören.“
Carsten Schenk von Special Olympics sei es sehr wichtig, Kinder mit und ohne Beeinträchtigung zusammenzubringen.
Nach der Podiumsdiskussion zeigten Detlef Staude, der Vorsitzende der Sportjugend Regensburg, und Landesschulobmann Martin Gradl viele Kooperationsformen auf, die an Schulen oder in Vereinen - oder auch gemeinsam – möglich sind.
Anschließend nahmen sich die Funktionäre Zeit, sich in geselliger Runde im Businessclub den vielen Fragen und Anregungen zu stellen.