Konsequent, geradlinig und akribisch für den Fußball

Der Fußballbezirk Oberpfalz und die Schiedsrichter-Gruppe Regensburg trauern um Alfons Weigert. Der langjährige Referee, der zwölf Jahre im Bezirks-Schiedsrichterausschuss für die Einteilung zuständig war und sich danach als Kreis-Ehrenamtsbeauftragter engagierte, erlag am 1. Weihnachtsfeiertag im Alter von 67 Jahren einer schweren Erkrankung.

Erst im Alter von 33 Jahren absolvierte Alfons Weigert 1991 - damals mit Martin Landsmann Jugendtrainer bei der DJK Keilberg - die Schiedsrichterprüfung und hatte in seinem neuen Hobby schnell Spaß und Erfolg. Teilweise leitete er um die 100 Spiele im Jahr. So kamen mehr als 2000 Partien zusammen, wobei er 15 Jahre in der höchsten Klasse des Bezirks pfiff und mehrfach an die Tür zur Landesliga klopfte, einmal sogar zugunsten eines jüngeren Kollegen freiwillig auf den Aufstieg verzichtete. Dabei war Alfons Weigert mit seiner stets geradlinigen Art der lebendige Beweis dafür, dass die konsequente Umsetzung der Regeln und ein guter Kontakt zu allen Beteiligten durchaus vereinbar sind. Davon zeugen viele Sportfreundschaften in der Oberpfalz und weit darüber hinaus. Zudem engagagierte sich Alfons Weigert, der 2021 für seine über 30-jährige Schiedsrichtertätigkeit mit der Verbandsehrennadel in Gold ausgezeichnet wurde, schon in seiner aktiven Zeit in der Lehrarbeit und in der Nachwuchsförderung der Gruppe Regensburg.

Dieses gute Verhältnis zu den Vereinen half ihm auch bei seiner Aufgabe als Einteiler im Bezirks-Schiedsrichterausschuss (BSA), den er ab dem Jahr 2010 zwölf Jahre lang zusammen mit Andreas Allacher und Stefan Weinberger bildete. Mit der ihm eigenen Akribie, mit absoluter Zuverlässigkeit und ohne einen Blick auf die Uhr war er stets bemüht, jedes Spiel mit dem richtigen Schiedsrichter zu besetzen. Für viele Talente stellte er behutsam die Weichen auf den Gleisen des Bezirks und ebnete so ihren Weg in die Ligen des Verbandes.

Nachdem bei den Wahlen 2022 der komplette BSA freiwillig einen Generationswechsel vollzog und sein Sohn Markus an die Spitze der Schiedsrichter des Fußballbezirks Oberpfalz gewählt wurden, ging Alfons Weigert nicht in den Funktionärsruhestand, sondern übernahm im Fußballkreis Regensburg das Amt des Kreis-Ehrenamtsbeauftragten. Doch gerade, als er beruflich in den verdienten Ruhestand getreten war, als die Belastung durch das Tagesgeschäft des Ehrenamts deutlich zurückging und er sich mehr um seine Familie und vor allem um seine Enkelkinder kümmern konnte, ereilte ihn die Nachricht seiner schweren Erkrankung, der er jetzt erlag. Nach seinem Rücktritt als Ehrenamtsbeauftragter ernannte ihn der BFV-Bezirk Oberpfalz für seine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit und für seine großen Verdienste zum Ehrenmitglied. Bezirks-Vorsitzender Thomas Graml würdigte ihn bei der Verleihung im Kreise der Regensburger Schiedsrichter.

An diese Werte wie Sportkameradschaft, Geradlinigkeit, ehrenamtliches Engagement, Verlässlichkeit und akribische Arbeit, die sein Leben prägten, aber in der heutigen schnelllebigen Zeit oftmals in den Hintergrund treten, erinnert uns der Tod von Alfons Weigert, der in seinem Heimatort Grünthal als Mitglied in weiteren Vereinen aktiv war. Entsprechend groß dürfte die Trauergemeinde sein, die am Montag, 5. Januar 2026, am offenen Grab von dem Schiedsrichter und Sportfunktionär Abschied für immer nehmen wird. Der Trauergottesdienst ist um 14.30 Uhr in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Irlbach, anschließend Beisetzung am angrenzenden Friedhof.

Der Bayerische Fußball-Verband wird Alfons Weigert stets ein ehrendes Gedenken bewahren.