Barbara Beer aus Schönhofen ist seit über vierzig Jahren ehrenamtlich auf fußballerischer Ebene unterwegs. Seit fast 15 Jahren engagiert s sie sich in Sozialprojekten des Bayerischen Fußballverbandes (BFV). Beer hat seit 2012 darüber hinaus das wichtige Amt einer Stiftungsrätin in der Sozialstiftung des BFV inne und entscheidet dort mit, wie Spendengelder verwendet werden. Kurz nach Ostern dieses Jahres durfte die engagierte Bürgerin mit Vertretern der Stiftung Projekte in Mosambik besichtigen, die die Einrichtung finanziert hat. Aber auch die Unterstützung von in Not geratene Sportler in Bayern steht auf der Agenda der Stiftung.
Wie Barbara Beer unserer Zeitung schildert, ist sie zum Fußball eher per Zufall gekommen. Ihr Ehemann Rudi hatte 1977 im örtlichen Sportverein zwei Jugendmannschaften als Trainer und Betreuer übernommen. Für auswärtige Spiele war dringend eine weitere Kraft nötig. So sprang die "gehorsame" Ehefrau ein. Bei dieser Aushilfstätigkeit bleib es aber nicht. Es entwickelte sich daraus eine ehrenamtliche Karriere. Im Jahr 1984 trat sie die Nachfolge des Spielgruppenleiters für die Jugendmannschaften zwischen Regensburg und Neumarkt i.d.Opf. an und war in dieser Funktion bis 2006 für den Spielbetrieb von etwa 100 Teams verantwortlich. Ab 2006 übernahm Barbara Beer dann das Amt der Kreisehramtsbeauftragten für den Fußballkreis Regensburg. Über diese Tätigkeit bekam die Schönhofenerin Kontakt zu einem Sozialprojekt des BFV in der dem südostafrikanischen Staat Mosambik. Der Landesverband sich engagiert dort seit 2005. Mit Spendengeldern aus Bayern und mit einem stattlichen Betrag, der sich aus einem Aufschlag von einem Euro auf Eintrittskarten für bestimmte Fußballspiele ergibt, konnten in einem Vorort der mosambikischen Hauptstadt Maputo mehrere Grundschulen mit Möbeln ausgestattet werden und eine Bibliothek oder auch komplette Sportanlagen gebaut werden. Auch ein dringend notwendiger Brunnen wurde gebohrt. Wie uns Barbara Beer schildert, war für sie, als sie von der Hilfsaktionen erfahren hatte, sofort klar, dass sie sich darin auch engagieren wollte. Sie und ihr Ehemann hatten schon einschlägige Erfahrung in einer äußerst segensreichen Partnerschaft der Pfarrei Nittendorf mit einer Pfarrei in den bolivianischen Hochlanden. Bei einem Besuch dort Mitte der neunziger Jahre wurde den beiden klar, dass mit relativ geringen finanziellen Mitteln in ärmeren Regionen der Welt großes entstehen kann.
Mit ihrem zupackenden Wesen organisierte die Funktionärin zusammen mit der damaligen Rektorin Ingrid Haunschild bald den ersten Spendenlauf an der Grundschule Nittendorf, bei dem die Kinder 7500 Euro erlaufen hatten, die der Sozialstiftung des BFV zu Gute kamen. Diese baute damit den Brunnen in Maputo. Weitere Benefizaktionen im Raum Nittendorf folgten. So konnte es nicht ausbleiben, dass Rainer Koch, der Präsident des Bayerischen Fußballverbandes und Vorsitzender der Sozialstiftung, auf Barbara Beer aufmerksam wurde und sie von Anfang als eine von drei Frauen in den 15-köpfigen Stiftungsrat berief. Neben der "Hilfe zur Selbsthilfe" für Mosambik unterstützt die Sozialstiftung die große bayrische Fußballfamilie. Wenn etwa ein aktiver Fußballer, schwer erkrankt oder sonst in finanzielle Not gerät so kann er auf die Hilfe und Unterstützung der Stiftung hoffen. Wenn ein Sportverein einen entsprechenden Antrag an die Stiftung stellt, so ist es Aufgabe von Beer, die Angaben zu prüfen und zu bestätigen. Die Stiftungsrätin ist auch immer dabei, wenn in der Region ein Spendenscheck zugunsten der sozialen Einrichtung des BFV überreicht wird.
Die Reise zu den geförderten Stätten in Maputo war, wie unsere Gesprächspartnerin schilderte, für sie eine große Ehre und ein absoluter Höhepunkt in ihrer ehrenamtlichen Karriere. "Man wird wieder bescheidener durch die Erlebnisse und Eindrücke einer solchen Reise und man sieht, wie gut es uns hier eigentlich geht". Wie Barbara Beer beispielshaft anführt, fertigen sich die jungen Fußballer und Fußballerinnen in Maputo ihre Bälle selbst. Aber nicht aus Leder, sondern aus Stoff- und Kunststoffabfällen, die zu einer Kugel geformt und mit Schnüren zusammengehalten werden. Ermuntert durch die Erfahrungen der Reise will die rührige Seniorin weiter machen, so lange es geht.
Text: Paul Neuhoff, MZ Regensburg
Bild: Daniela Hubrig, BFV