Für die freiwillige Reduzierung seiner Mannschaft ist der Frauen-Trainer des FC Wiebelsberg, Matthias Rodamer, im Rahmen der Aktion "Fair ist mehr" ausgezeichnet worden.
Rund um das Frauen-Kreisliga-Spiel zwischen dem FC Wiebelsberg und dem TV 1861 Haßfurt waren die Personalprobleme der Gäste groß. So konnte man zum ursprünglichen Termin keine Mannschaft stellen. Die Wiebelsberger um Coach Matthias Rodamer stimmten dem Verlegungswunsch unbürokratisch zu.
Für die Neuansetzung sah es beim TV 1861 dann allerdings nicht viel besser aus: Mit nur sieben statt der im "Flex-Modus" benötigten neun Start-Spielerinnen reiste Haßfurt an. Dies nahm FC-Trainer Rodamer zum Anlass, aus seiner Aufstellung eigeninitiativ zwei Spielerinnen herauszunehmen, so dass die Partie über die volle Spielzeit in Gleichzahl ausgetragen wurde. Dies sei auch vom kompletten Team unterstützt worden, betonte der Coach, auch wenn er nicht alle Spielerinnen aufs Feld schicken konnte und die Spielzeit für die eingesetzten Akteurinnen geringer ausfiel. Beim Spiel sieben gegen sieben wurde Wiebelsberg seiner Favoritenrolle gerecht, wobei Haßfurt zwischenzeitlich auf 2:1 verkürzte. Nach einem 4:1 zur Pause stand am Ende ein souveräner 9:1-Heimerfolg für Wiebelsberg.
Nachdem Schiedsrichter Hubert Gress die freiwillige Wiebelsberger Mannschaftsreduzierung im Elektronischen Spielbericht dokumentierte, konnte diese bei "Fair ist mehr" aufgegriffen werden. Der BFV-Kreis-Frauen- und Mädchenbeauftragte Andreas Rückert besuchte die Jahresabschlussfeier der Wiebelsberger Frauen, um Trainer Matthias Rodamer auch stellvertretend für dessen Mannschaft auszuzeichnen. Rückert überreichte Rodamer ein persönliches Dankesschreiben, eine Fair Play-Urkunde und das "Fair ist mehr"-Handtuch.
"Uns freut es, wie man auf Seiten des FC Wiebelsberg auf den personellen Engpass beim Gegner reagiert hat. In mehrfacher Überzahl hätte es für die Haßfurterinnen sehr frustrierend werden können", sagte Rückert. "So hielt der TV Haßfurt im ersten Durchgang gut mit und belohnte sich sogar mit einem eigenen Treffer. Danke an Matthias Rodamer und sein Team für die Rücksichtnahme!“
Zur Aktion "Fair ist mehr"
Mit der Aktion "Fair ist mehr" würdigen der BFV und der DFB sportliches Verhalten. Die Unparteiischen tragen besondere Gesten im elektronischen Spielbericht (ESB) ein. Darüber hinaus können aber auch alle anderen Beteiligten vorbildliche Aktionen melden (per E-Mail an: fair-play@bfv.de).
Die fairen Sportlerinnen und Sportler erhalten ein hochwertiges "Fair ist mehr"-Handtuch, ein persönliches Dankesschreiben sowie eine Urkunde. Jeden Monat wird zudem eine Monatssiegerin oder ein Monatssieger mit einem zusätzlichen Präsent von einer/einem BFV-Verantwortlichen ausgezeichnet. Am Spieljahresende wird der oder die bayerische Saisonsieger/in gekürt. In der Spielzeit 2024/25 würdigte der BFV insgesamt 129 Fair Play-Aktionen, in der neuen Spielzeit liegen bisher 89 Fair Play-Meldungen vor.
Foto (Quelle: Kathrin Christel): Matthias Rodamer (rechts) wurde durch Andreas Rückert (BFV-Kreis-Frauen- und Mädchenbeauftragter) ausgezeichnet.