Nicht überraschend kandidierte Karl-Heinz Späth bei der Hauptversammlung der Fußball-Schiedsrichter der Chamer Gruppe nicht mehr als Obmann.
28 Jahre war Späth an vorderster Front der Gruppe, sechzehn Jahre als Lehrwart ab 1998 und ab 2014 als Obmann. Ab sofort leiten Markus Pongratz, seine Stellvertreter Manuel Schmid, David Seefried und als Lehrwart Chaitanya Joshi die Geschicke der Chamer Unparteiischen.
„Zwölf Jahre als Gruppenobmann sind genug“, zieht der scheidende Obmann seine Bilanz. Als sich Markus Pongratz und Manuel Schmid nun zur Nachfolge bereiterklärt hatten, war für Späth klar, dass die Übergabe ohne Aufsehen erfolgen wird. „Das ist der richtige Schritt.“
Der 65-Jährige wird künftig weiterhin an der Pfeife sein, „sofern ich fit bleibe und die jährliche Leistungsprüfung erfolgreich schaffe“.
Und sollten die Nachfolger Rat benötigen, steht er parat. Ansonsten will er sich „raushalten“.
Zur satzungsgemäßen Hauptversammlung waren als Ehrengäste MdL Dr. Gerhard Hopp, in Vertretung des Landrates der Sportbeauftragte des Landkreises Cham, Günther Lommer, neben Bezirksschiedsrichterobmann Markus Weigert, Kreisvorsitzender Werner Mages sowie der Obmann der Nachbargruppe Schwandorf, Stefan Mehrl, gekommen.
In ihren Grußworten würdigten die Sprecher der Grußworte die Leistungen von Karl-Heinz Späth für die Chamer Unparteiischen in den vergangenen Jahrzehnten. Bezirksvorsitzender Thomas Graml, per Videobotschaft zugeschaltet, verabschiedete zudem Richard Kerscher, der nach 24 Jahre ebenso als Funktionär ausscheidet.
Die Sprecher hoben den Zusammenhalt bei den Chamer Schiris hervor, „die zwar eine kleinere Gruppe in der Oberpfalz stellen, die jedoch durch ihre Gemeinschaftskraft hervorsticht“. Die Gruppe umfasst über 200 Schiris, rund 140 davon sind regelmäßig im Einsatz, nach dem Motto „ohne Schiri
geht es nicht.“
Hopp und Lommer stellten den Mehrwert für die Gesellschaft heraus, alles im Ehrenamt und für unsere lebenswerte Heimat.
In seinem „persönlichen Rückblick“ ging Karl-Heinz Späth auch auf die vielen Aktivitäten der Schiedsrichtergruppe ein. So hob er besonders die Paten hervor, die bei ihren Einsätzen junge Schiedsrichter begleiteten. An den vier Neulingskursen in der vierjährigen Amtszeit nahmen über vierzig Anwärter teil, die auch alle die abschließende Prüfung bestanden und nur eine verschwindend geringe Anzahl ist nicht mehr im Einsatz. Die Neuen sind integriert, sind voll im Einsatz und Spiele sind mittlerweile auch am Freitag, „das macht es für die Besetzung viel leichter“.
„Hat eine Gruppe viele Schiedsrichter in den höheren Klassen ist das schön, aber unsere Hauptaufgabe ist die Besetzung der Spiele mit neutralen Unparteiischen auf Gruppen- und Kreisebene“, umschreibt Späth seine Aufgabe. Hier sind gerade die älteren Schiedsrichter im Dauereinsatz, aber die Nachwuchs- und Leistungsförderung darf nicht vernachlässigt werden.
„Schiedsrichtererhalt und -gewinnung wird auch in nächster Zeit das zentrale Thema bleiben“, blickt der scheidende Obmann in die Zukunft.
Vor der Obmann-Wahl war ein Höhepunkt – eine seltene Ehrung für Ludwig Bierl (SG Regental) für
sechzigjährige Zugehörigkeit zur Chamer Zunft.
Überrascht wurde Späth und sein langjähriger Stellvertreter Richard Kerscher, die beide aus der Hand
von BSO Weigert die Verdienstnadel des Deutschen Fußball-Bundes für ihre Verdienste um den Fußballsport in Empfang nehmen konnten.
Mit „Standing Ovation“ verabschiedeten die Anwesenden danach ihren „alten“ Obmann.
Unter der umsichtigen Leitung des Wahlausschusses mit BSO Markus Weigert, Kreisvorsitzender Werner Mages und Ehrenobmann Arnold Lindner ging die Wahl des einzigen Kandidaten, Markus Pongratz, reibungslos über die Bühne.
Der neue Obmann, als einziger satzungsgemäß und vollzählig gewählt, stellte sein Team mit Manuel Schmid, David Seefried und Chaitanya Joshi, vor. Damit war es besiegelt – die Ära „Späth“ in der Schiedsrichtergruppe Cham ist zu Ende.
„Wir wollen die solide Arbeit unserer Vorgänger fortsetzen und die Gruppe harmonisch „am Laufen halten“, stellte der neue Frontmann Markus Pongratz seine Agenda vor.
Die Geste war danach knapp gehalten, aber umso bedeutungsvoller: Obmann Karl-Heinz Späth reichte die Glocke, mit der traditionell zu Lehrabendbeginn um Aufmerksamkeit gebeten wird, an Markus Pongratz weiter.
Danach, quasi als seine erste Amtshandlung, wurden Späth und Kerscher, die beide im Gleichschritt seit 24 Jahren der Gruppe in irgendeiner Form vorstanden, zu „Ehrenobmännern“ mit einer Urkunde ernannt.
Mit Hinweisen auf die anstehenden Termine schloss erstmals Markus Pongratz die rekordverdächtig gut besuchte Versammlung.