Es geht wieder los! Nach exakt 91 Tagen – also ziemlich genau drei Monaten – rollt jetzt auch in der Bayernliga Süd wieder der Ball. Zwar war der offizielle Starttermin für die Restrunde und damit für den 24. Spieltag erst für eine Woche später (8./9. März 2025) geplant. Allerdings sorgte der frühzeitige Wintereinbruch im alten Jahr für die eine oder andere Spielabsage, so dass der Großteil der Klubs bereits einen vorzeitigen Punktspielauftakt hinlegen wird. Gleich sieben Nachholpartien von verschiedenen Spieltagen finden am ersten März-Wochenende statt.
Nun wird mit Spannung beobachtet, wie die 17 Klubs aus der Süd-Staffel die lange Winterpause genutzt haben. Auf dem Plan stehen nach dem "Frühstart" noch elf reguläre Runden. Die U 21 des TSV 1860 München geht dabei mit 43 Punkten auf dem Konto als Spitzenreiter in die Restrunde. Der Vorsprung auf den ärgsten Verfolger FC Memmingen beträgt vier Zähler. Allerdings haben die Allgäuer eine Partie weniger absolviert. Aber auch der SV Schalding-Heining (38 Punkte) und der amtierende Meister SV Erlbach (37), die jeweils zwei Spiele weniger als die "Junglöwen" absolviert haben, dürfen sich noch realistische Chancen auf Platz eins und damit auf den direkten Aufstieg in die Regionalliga Bayern ausrechnen.
Dazu sind auch weitere Verfolger wie der TSV 1874 Kottern (34), der FC Pipinsried (33, aber sogar vier Spiele Rückstand), der FC Deisenhofen (33) und der TSV 1861 Nördlingen (33) in Schlagdistanz, zumal die Münchner "Junglöwen" aller Voraussicht nach nicht aufsteigen dürfen. Voraussetzung dafür wäre nämlich der Aufstieg der 1860-Profis in die 2. Bundesliga. Davon sind sie aktuell bei 15 Punkten Rückstand auf den Relegationsrang allerdings weit entfernt.
Um den Chancen auf die direkte Rückkehr in die Regionalliga Bayern gerecht zu werden, war vor allem der FC Memmingen auf dem Transfermarkt aktiv. Vom Viertligisten Türkgücü München sicherte sich der FCM die Dienste von Kutay Yel. Damit kehrte der 22-jährige Rechtsverteidiger nach eineinhalb Jahren und Stationen beim 1. FC Sonthofen und bei Türkgücu zu seinem Heimatverein zurück, bei dem er große Teile seiner Jugend verbracht hatte. Außerdem verpflichtete Memmingen Micha Bareis vom FV Biberach, Domink Ceko vom FV Ravensburg sowie den zuletzt vereinslosen Ruvejd Perovic. Aber auch an der Seitenlinie machte der FCM Nägel mit Köpfen und verlängerte den Vertrag mit Cheftrainer Matthias Günes vorzeitig über den Sommer hinaus.
Ebenso wie Günes den Memmingern bleibt auch Andreas Pummer dem Ligakonkurrenten FC Deisenhofen weiterhin treu. Auch der 42-Jährige unterschrieb ein neues Arbeitspapier beim Münchner Vorstadtklub.
Ein neues Gesicht präsentierte dagegen der abstiegsbedrohte Liganeuling TSV Grünwald. So ganz unbekannt ist der neue Cheftrainer Florian De Prato, der in die Fußstapfen des früheren Bundesliga-Profis Uwe Wolf getreten ist, allerdings nicht. Schon von 2021 bis 2023 stand der 38-Jährige bei den Münchnern in der Verantwortung.
Zurück zu den Wurzeln geht es ab dem kommenden Sommer für das Duo Dominik Bobinger und Michael Knötzinger. Beide sind aktuell noch für den Bezirksligisten SV Wörnitzstein-Berg am Ball. Ab der nächsten Saison kehren sie zum TSV Rain/Lech zurück und übernehmen dort gemeinsam den Trainerposten. Beim Tabellenletzten hatte erst während der Winterpause Sven Zurawka seinen Rückzug nach dem Ende der Spielzeit erklärt. Mit dem 29-Jährigen wird auch sein Assistent Stefan Gasda den TSV Rain/Lech verlassen. Zuvor wollen sie den früheren Regionalligisten aber noch zum Klassenverbleib führen. Vor dem Ligastart trennen den TSV zwei Punkte von einem Relegationsrang. Ein sicherer Nichtabstiegsplatz ist zehn Zähler entfernt.
"Jugend forsch" in Pipinsried: Der FC Pipinsried stellt wichtige Weichen für die Zukunft. Ab sofort will der Klub gezielt auf den eigenen Nachwuchs setzen. Während der Winterpause präsentierte der FCP Mathias Kistler als neuen Jugendleiter. Das Ziel ist klar: Mehr Nachwuchstalente aus den eigenen Reihen sollen den Sprung in die erste Mannschaft schaffen.
Eine Ära endet: Beim FC Memmingen bricht eine neue Zeitrechnung an. Bereits seit November des vergangenen Jahres stand fest, dass Präsident Armin Buchmann und der 2. Vorsitzende Prof. Kai-Uwe Marten nicht erneut kandidieren werden. Buchmann war seit 25 Jahren in verantwortlichen Positionen tätig und führte den FCM 17 Jahre lang. Der gelernte Maschinenbau-Ingenieur Andreas Minkenberg erklärte sich bereit, seine Nachfolge anzutreten. Er kündigte schon vor seiner Wahl an, "den FC Memmingen mit dem Fokus auf regionale Jugendarbeit stabil mit der ersten Mannschaft in der Regionalliga platzieren zu wollen".
Hindelang bleibt und erhält "rechte Hand": Der 1. FC Sonthofen hat eine wichtige Personalentscheidung über den Sommer hinaus getroffen. Unabhängig davon, ob der FCS in der Bayernliga Süd bleibt, wird Andreas Hindelang weiterhin als Spielertrainer zur Verfügung stehen. Ihm steht ab sofort der früheren Stürmer Dennis Marquart als Assistent bis zum Sommer zur Seite. Ab der neuen Saison wird dann Oleg Weber die neue "rechte Hand" als gleichberechtigter Chefcoach.
Ex-Profi als Torwart-Trainer: Der TSV 1882 Landsberg konnte einmal mehr einen bekannten Namen für sich gewinnen. Ab sofort leitet der frühere Bundesliga-Torhüter Kort Kowarz das Torwart-Training bei den Landsbergern. Der heute 66-Jährige hatte während seiner aktiven Laufbahn für den 1. FC Nürnberg unter anderem elf Spiele in der Bundesliga absolviert. Außerdem stand er 152-Mal (VfR Bürstadt, SV Viktoria Aschaffenburg und Rot-Weiß Oberhausen) in der 2. Bundesliga zwischen den Pfosten.
Vereinsikone als neuer Sportlicher Leiter: Beim TSV Rain/Lech ging es während der Winterpause turbulent zu. Während Trainer Sven Zurawka und sein Assistenten Stefan Gasda im Sommer gehen werden, musste sich der TSV sofort auf die Suche nach einem neuen Sportlichen Leiter begeben - und wurde schnell fündig. Bernd Taglieber übernahm das Zepter von Jürgen Meißner. Der 46-Jährige hatte sich zum Ende des letzten Jahres verabschiedet, um beim Drittligisten FC Ingolstadt 04 einen Posten im Scoutingbereich anzunehmen. Mit Taglieber trägt nun eine Vereinsikone Verantwortung. Zwischen 2000 und 2014 bestritt das "Urgestein" nicht weniger als 418 Pflichtspiele für den TSV.
"Junglöwen“ mit Biss, aber ohne Beute?: Die U 21 des TSV 1860 München ist in der aktuellen Spielzeit das Maß aller Dinge. Nach dem Gewinn der Herbstmeisterschaft krönten sich die "Junglöwen" auch zum inoffiziellen "Wintermeister". Sollte der 1860-Nachwuchs die Tabellenführung auch bis zum Ende verteidigen, könnte dennoch am Ende eine Enttäuschung bevorstehen. Schließlich darf der TSV nur aufsteigen, wenn auch die Profis den Sprung aus der 3. Liga in die 2. Bundesliga schaffen. Mit dem aktuellen 16. Platz der ersten Mannschaft nach rund zwei Dritteln der Saison sieht es daher momentan eher nach einem Verbleib der U 21 in der Bayernliga Süd aus.
Karger mit Torgarantie: Die Verpflichtung von Angreifer Nico Karger hat sich für den FC Pipinsried bereits ausgezahlt. Der 31-jährige frühere Zweitliga-Profi markierte für den FCP in dieser Saison bereits 14 Tore. Damit steht er in der Torjägerliste vor Alexander Schröter vom TSV 1861 Nördlingen (13 Treffer) und Furkan Kircicek (zwölf) von seinem Ex-Klub TSV 1882 Landsberg an erster Stelle. Ein weiteres Quartett - bestehend aus Matthias Jocham (TSV 1874 Kottern), Cristian Leone (TSV 1860 München II), Jordi Woudstra (SV Heimstetten) und Yasin Yilmaz (FC Deisenhofen) - darf sich bei bislang zehn Toren ebenfalls noch Hoffnungen auf die Torjägerkrone machen.
Auf "Joker" Moumou ist Verlass: Drei Tore, ein Assist: Mit dieser Statistik kann sich ein Offensivspieler erst einmal nicht so richtig schmücken. Brahim Moumou gelang diese Ausbeute allerdings allein in seiner Rolle als äußerst effektiver Einwechselspieler. Insgesamt fünfmal kam der 23-Jährige, der immer wieder mit Muskelverletzungen zu kämpfen hat, in der laufenden Spielzeit von der Bank. Dabei sammelte er 140 Minuten Spielzeit und markierte drei Treffer. Das heißt: Er benötigte nur knapp 47 Minuten für ein Tor.
"Kies" als gutes Pflaster: Vor allem vor heimischer Kulisse läuft es für die zweite Mannschaft des TSV 1860 München wie am Schnürchen. Als einziges Team haben die "Junglöwen" zu Hause noch nicht verloren. In den bisherigen zwölf Heimspielen, die größtenteils in der Kies-Arena im Sportpark absolviert wurden, gab es neun Siege und drei Unentschieden. Allerdings musste der TSV in der Partie gegen den SV Erbach (0:0) auf das Trainingsgelände ausweichen. Außerdem fand die Begegnung gegen den TSV 1874 Kottern (1:0) auf dem Kunstrasenplatz an der Grünwalder Straße statt. Erst mit großem Abstand folgt in der Heimtabelle der SV Erlbach auf Platz zwei. Der amtierende Meister sicherte sich vor heimischer Kulisse neun Zähler weniger als die "Junglöwen", hat aber auch zwei Heimspiele weniger absolviert. Während die Münchner bereits zwölf ihrer 16 Heimspiele bestritten haben, dürfen der TSV Rain/Lech und der FC Pipinsried noch achtmal zu Hause antreten.
Memminger Auswärtsstatistik macht Mut: In der Fremde fühlt sich besonders der FC Memmingen wohl. Beachtliche 20 Zähler konnte der Tabellenzweite in bisher elf Gastspielen von seinen Reisen mit ins Allgäu nehmen. Damit rangiert der FCM in der Auswärtstabelle knapp vor dem SV Schalding-Heining (19 Zähler) und dem FC Pipinsried (17) an erster Stelle. Spitzenreiter TSV 1860 München II (13) kommt in der Fremde dagegen nicht an die Werte vor eigenem Publikum heran. Der SV Heimstetten und der TSV Grünwald warten in der Fremde sogar noch auf den ersten Sieg. Beide Klubs konnten in ihren Auswärtsspielen bislang drei Punkte (aus jeweils neun Partien) einfahren. Auf noch eine Reise mehr muss sich der TSV 1882 Landsberg einstellen, der bislang auswärts erst achtmal im Einsatz war.
Aufholjagd nach Stolperstart: Einen ganz schwachen Saisonstart hatte der TSV 1882 Landsberg erwischt. In ihren ersten acht Begegnungen fuhren die Landsberger, die in der abgelaufenen Spielzeit noch lange Zeit um den Titel mitgespielt hatten, lediglich einen Zähler ein. Bereits nach fünf Partien war für Trainer Bernd Kunze, der erst im Sommer die Nachfolge von Ex-Profi Sascha Mölders angetreten hatte, wieder Schluss. Danach übernahm Alexander Schmidt. Unter seiner Leitung gab es in 13 Partien zwar auch noch vier Niederlagen. Allerdings hievte er sein Team mit neun Siegen auf Platz elf. Die Chancen auf den frühzeitigen Klassenverbleib stehen vor dem Restrundenstart am kommenden Wochenende ausgezeichnet.
BFV/mspw
| Pl. | Verein | Sp. | G | U | V | Torv. | Tordiff. | Pkt. |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 1. |
|
32 | 17 | 12 | 3 | 49:21 | 28 | 63 |
| 2. |
|
32 | 18 | 8 | 6 | 64:30 | 34 | 62 |
| 3. |
|
32 | 16 | 10 | 6 | 33:21 | 12 | 58 |
| 4. |
|
32 | 18 | 4 | 10 | 63:39 | 24 | 58 |
| 5. |
|
32 | 17 | 5 | 10 | 56:45 | 11 | 56 |
| 6. |
|
32 | 16 | 6 | 10 | 57:50 | 7 | 54 |
| 7. |
|
32 | 15 | 7 | 10 | 57:46 | 11 | 52 |
| 8. |
|
32 | 14 | 2 | 16 | 64:41 | 23 | 44 |
| 9. |
|
32 | 12 | 8 | 12 | 41:47 | -6 | 44 |
| 10. |
|
32 | 12 | 5 | 15 | 78:70 | 8 | 41 |
| 11. |
|
32 | 12 | 5 | 15 | 53:56 | -3 | 41 |
| 12. |
|
32 | 10 | 7 | 15 | 37:59 | -22 | 37 |
| 13. |
|
32 | 9 | 8 | 15 | 35:51 | -16 | 35 |
| 14. |
|
32 | 9 | 6 | 17 | 54:78 | -24 | 33 |
| 15. |
|
32 | 9 | 5 | 18 | 39:60 | -21 | 32 |
| 16. |
|
32 | 8 | 7 | 17 | 32:61 | -29 | 31 |
| 17. |
|
32 | 5 | 5 | 22 | 39:76 | -37 | 20 |