Fußball wird in ganz Bayern nach denselben Regeln gespielt, aber die Grundvoraussetzungen sind nicht immer überall identisch. Klubs in Ballungsräumen wie München oder Nürnberg sehen sich mit ganz anderen Herausforderungen konfrontiert als Klubs in eher ländlich geprägten Gebieten. Um sich ein umfassendes Bild von der Fußballbasis zu machen und zu erfahren, wo der Schuh drückt, mit welchen Rahmenbedingungen sich bayerische Amateurklubs in ihrer täglichen Arbeit konfrontiert sehen und daraus passgenaue Lösungsansätze abzuleiten, sucht der Bayerische Fußball-Verband (BFV) regelmäßig den Austausch mit seinen Klubs – direkt vor Ort in den Vereinsheimen im gesamten Freistaat.
Im vergangenen Jahr haben Entscheiderinnen und Entscheider des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) wie beispielsweise BFV-Präsident Christoph Kern, BFV-Schatzmeister Jürgen Faltenbacher, die BFV-Vizepräsidenten Robert Schraudner, Reinhold Baier und Jürgen Pfau, die BFV-Vizepräsidentinnen Inge Pirner und Silke Raml oder BFV-Geschäftsführer Jürgen Igelspacher gemeinsam mit den jeweiligen Bezirks- und der Kreisvorsitzenden im Rahmen der „Pro Amateurfußball“-Kampagne bei zwölf Vereinsdialogen mit den Verantwortlichen der Klubs über Themen wie Gewalt am Fußballplatz, eine mögliche Flexibilisierung des Rahmenspielplans, Möglichkeiten der Gewinnung von ehrenamtlichen Vereinsmitarbeitenden, den zur Spielzeit 2024/25 deutschlandweit verbindlich eingeführten Minifußball bei den Kleinsten oder Förderungen bei Bauvorhaben diskutiert.
„Wir verstehen uns als moderner Dienstleister für unsere 4500 Vereine. Dieser Rolle und unserem eignen Anspruch können wir aber nur dann vollauf gerecht werden, wenn wir wissen, was von uns erwartet wird. Wir wollen aus erster Hand erfahren, mit welchen Sorgen und Nöten unsere Vereine zu kämpfen haben, wie unsere Schulungen und Fortbildungen ankommen, aber auch, wo wir noch nachbessern können. Gleichzeitig wollen wir vorbildliche Vereinsprojekte kennenlernen, die als Best Practice-Beispiele dienen und von denen andere Vereine in einer ähnlichen Situationen profitieren können“, erklärt BFV-Präsident Christoph Kern, der sich unter anderem bei den Vereinsdialogen beim TV Bad Grönenbach und beim FV Illertissen persönlich ein Bild von der exzellenten Arbeit vor Ort machen und wichtige Impulse für neue Verbandsangebote mitnehmen konnte, von denen dann im nächsten Schritt zukünftig alle Klubs im Freistaat profitieren sollen.
Thematisch sind bei den Vereinsdialogen keine Grenzen gesetzt, diskutiert wird stets auf Augenhöhe und ohne Denkverbote: Beim TV Bad Grönenbach im Kreis Allgäu tauschten sich Verbands- und Vereinsvertreterinnen und -vertreter über die Bildung von Spielgemeinschaften, den Reservespielbetrieb sowie die Integration von Geflüchteten aus, beim FV Thüngersheim im Kreis im Kreis Würzburg standen der Einsatz von älteren Juniorenspielern in jüngeren Jahrgängen, flexible Spielmodelle im Nachwuchsbereich, die Vorgehensweise und der Strafrahmen der Sportgerichte, Qualifizierungsmaßnahmen für Vereinsmitarbeitende, aber auch die vom Verein vorbildlich umgesetzte Umrüstung auf LED-Flutlicht im Fokus, bei der DJK Falkenberg im Kreis Hof/Tirschenreuth/Wunsiedel kam das breit gefächerte Schulungsangebot des Bayerischen Fußball-Verbandes auf den Prüfstand.
Eines, das alle Vereinsdialoge 2024 gemeinsam hatten, war die positive Resonanz auf den persönlichen Austausch vor Ort: „Solch ein Abend mit einem offenen Austausch ist etwas ganz Besonderes, etwas, das wir sehr zu schätzen wissen. Denn ein solcher Dialog zeigt uns, wie ernst es der Verband mit seinen Vereinen nimmt“, erklärte beispielsweise Wolfgang Knoll, 1. Vorstand bei der DJK Falkenberg. Daniel Großhauser, Jugendleiter bei der DJK/SpVgg Rohr im mittelfränkischen Fußballkreis Neumarkt/Jura schätzte vor allem die „lockere und sehr kommunikative Atmosphäre“ sowie die „ausreichende Zeit für intensivere und offene Diskussionen“.