Das Halbfinale im bayerischen Toto-Pokal-Wettbewerb ist komplett: Vor 12.470 Zuschauerinnen und Zuschauern – und damit einer neuen Rekordkulisse im Toto-Pokal – setzte sich die SpVgg Unterhaching im Drittliga-Lokalderby im Stadion an der Grünwalder Straße mit 3:1 (1:0) gegen den TSV 1860 München durch. Das Team von Trainer Marc Unterberger löste damit nach Titelverteidiger FC Ingolstadt (3. Liga), dem FC Eintracht Bamberg und dem FV Illertissen (beide Regionalliga Bayern) das letzte Ticket für die Vorschlussrunde und darf weiter vom Einzug in die erste DFB-Pokal-Hauptrunde 2025/26 träumen.
Gefährlich wurde es im ersten Durchgang vor allem nach Standardsituationen. Das erste Ausrufezeichen setzte dabei Max Reinthaler für die Gastgeber, der nach vier Minuten nach einer Freistoßflanke den Ball per Kopf knapp am rechten Pfosten vorbeisetzte. Jesper Verlaat fand kurz darauf seinen Meister in Hachings Schlussmann Kai Eisele (23. Minute). In der 31. Minute dann die Führung für die Münchner Vorstädter: Freistoß von Johannes Geis aus gut 30 Metern, kapitaler Fehler von 1860-Schlussmann René Vollath, der den im Grunde harmlosen Ball durch die Hände ins Netz gleiten ließ. Keine Abwehrchance dann für Vollath nach dem Seitenwechsel: Maß-Flanke vom kurz zuvor für Gibson Nana Adu eingewechselten Andy Breuer auf Julian Kügel, der nach 61 Minuten unhaltbar zur Vorentscheidung ins linke Eck köpfte. Bei der größten Chance der Löwen zum Anschluss setzte Maximilian Wolfram den Ball nach 70 Minuten an die Latte, Eisele im Hachinger Kasten wäre wohl nicht mehr an den Ball gekommen – Glück für die Gäste aus Unterhaching. Für die endgültige Entscheidung sorgte dann in der Schlussphase Max Lamby mit einem abgefälschten Abschluss aus 16 Metern (78.). In der Nachspielzeit verkürzte Jesper Verlaat per Kopf für die Löwen (90.+3) zum 3:1-Endstand.
Der Bayerische Rundfunk hatte die Partie live im Free-TV übertragen; parallel dazu gab es einen Livestream, der unter BR24Sport im Web, über die BR24-App sowie in der ARD Mediathek abrufbar war.
„Über 12.000 Zuschauer beim Pokalkracher auf Giesings Höhen – das ist eine echte Hausnummer. Die neue Bestmarke unterstreicht einmal mehr das riesige Interesse am Toto-Pokal-Wettbewerb, das in den vergangenen Jahren kontinuierlich gewachsen ist. Die Fans lieben diese ,Alles-oder-nichts‘-Spiele – denn am Ende geht es ja nicht nur um den Henkelpott, sondern auch um den Einzug in die erste DFB-Pokal-Hauptrunde mit lukrativen Einnahmen aus der Vermarktung“, erklärte BFV-Präsident Christoph Kern, der das Spiel live im Grünwalder Stadion verfolgte.
Am 11. Oktober 2019 gab es dieses Toto-Pokal-Viertelfinale schon einmal, damals setzte sich der TSV 1860 München nach torlosen 90 Minuten mit 4:3 im Elfmeterschießen durch. Seinerzeit kamen 11.100 Zuschauerinnen und Zuschauer ins Stadion an der Grünwalder Straße und sorgten so für eine Bestmarke, die bis zur heutigen Viertelfinal-Neuauflage Bestand hatte und jetzt noch einmal deutlich übertroffen wurde.
Ihr Ticket für die Runde der letzten vier Teams bereits gelöst hatten der amtierende Titelträger FC Ingolstadt 04 aus der 3. Liga, der im Achtelfinale gegen Türkgücü München (3:0) seiner Favoritenrolle gerecht wurde, und der FC Eintracht Bamberg. Die Domreiter setzten sich im fränkischen Regionalliga-Duell gegen den 1. FC Schweinfurt 05 mit 3:1 durch. Am Dienstag zog außerdem der FV Illertissen mit einem 4:1-Erfolg gegen die DJK Vilzing ins Halbfinale ein.
Terminiert ist außerdem bereits die Auslosung für das Halbfinale, die am 3. Dezember stattfinden wird. Die Ziehung aus dem Münchner Haus des Fußballs, bei der auch das Heimrecht für das Endspiel festgelegt wird, wird wie gewohnt auf dem YouTube-Kanal des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) übertragen.