Was macht eigentlich der ehem. SR Rainer Pongratz …
In der schwierigen Phase der Corona-Krise werden wir uns interessanten Gesprächspartnern aus der regionalen Schiedsrichterszene der SRG Bayerwald widmen.
Den Anfang macht Ex-Regionalligareferee Rainer Pongratz. Der aus Regen stammende Polizeibeamte spricht im Interview über seine ehemalige Zeit als langjähriger Verbandsschiedsrichter, den positiven Nutzen des Schiedsrichterwesens, was seines Erachtens Mosaiksteine für eine erfolgreiche Spielleitung sind und wo nun seine Prioritäten liegen.
Servus Rainer, schön dass du dir Zeit genommen hast. Du hast ja deine erfolgreiche Schiedsrichter Laufbahn 2014 beendet. Mit damals 34 Jahren hättest du theoretisch noch einige Jahre höherklassig pfeifen können.
Was waren die Beweggründe für dein Karriereende?
Meine Beweggründe waren, dass ich auf Grund meines Alters perspektivlos war und ich somit den nächsten Schritt nicht mehr schaffen konnte. Sicherlich ist die Regionalliga bzw. vorher die eingleisige Bayernliga eine sehr schöne Spielklasse, jedoch fehlte mir eine neue Herausforderung und ein neuer Reiz, um mich wieder motivieren zu können diesen Aufwand weiterhin zu betreiben.
Wie oben bereits angesprochen, durftest du sehr viele neue Orte sehen, Erfahrungen sammeln und hast sicherlich viele Highlights erlebt.
Was war für dich im Schiedsrichterwesen „das Highlight“ schlechthin?
Es gab sicherlich mehrere Partien, an die man sich noch gerne zurückerinnert. Es war jedes Spiel für sich was Besonderes. Wenn Du mich nach dem „Highlight“ frägst, dann sind das die vielen positiven Begegnungen mit Schiedsrichtern, Assistenten, Trainern, Betreuern und Spielern, die mich als Person und als Sportler akzeptiert und geschätzt haben. Zu manch einen habe ich heut nach 6 Jahren immer noch Kontakt und freue mich nach wie vor, wenn man sich sieht.
Wie hat dich das Hobby „Schiedsrichter“ als Mensch geprägt? Was kannst du unseren vielen jungen, aufstrebenden Schiris mitgeben?
Ein Schiedsrichter braucht viele Eigenschaften. Neben der Fitness und Regelkenntnis, rückte immer mehr die soziale Kompetenz in den Fokus – und das nicht nur auf dem Platz. Jeder muss seinen eigenen Weg auf und um den Sportplatz finden. Es gibt einige hervorragende Schiedsrichter in der Bundesliga, aber auch in den Hobbyklassen, wo man sich das ein oder andere abschauen kann.
Beruflich bist du als Polizist tätig. Fehlt dir der Fußball ein Stück weit? Oder sagst du „Nein“ es war der richtige Zeitpunkt aufzuhören …
Nein, mir fehlt die „Pfeiferei“ ganz und gar nicht. Ich durfte wunderschöne Jahre in interessanten Spielklassen erleben. Meiner Meinung nach kann man die jetzigen Spielklassen, auch wenn diese den gleichen Namen wie vor 10 Jahren tragen, mit den Klassen gar nicht mehr vergleichen. Nun habe ich mehr Zeit für andere Dinge im Leben, die oftmals zu kurz kamen. Ich bin gerne in den Bergen zum Skifahren, spiel oft Tennis und ab und an doch noch am Fußballplatz als Zuschauer aufzufinden (lacht).
Vielen Dank fürs Gespräch, bleib gesund und eine gute Zeit, Rainer!
Das Interview führten Lehrwart Andi Egner undstv.Obmann Marco Öttl
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